Frauen nach Explosion in Lebensgefahr
In einem Einfamilienhaus an der Essenberger Straße ist es am Freitagmorgen zu einer schweren Verpuffung gekommen. Die Bewohner erlitten zum Teil schwerste Brandverletzungen.
MOERS-ASBERG Es ist 8.35 Uhr am Freitag, als die Nachbarschaft entlang der Essenberger Straße in Asberg von einem lauten Knall aufschreckt. An diesem Morgen sind viele Menschen wegen der Corona-Krise zu Hause geblieben, gleich mehrere greifen besorgt zum Telefon. Als die Rettungskräfte kurz darauf eintreffen, ist die Lage dramatisch: In einer Doppelhaushälfte ist es zu einer schweren Explosion gekommen. Die hellbraune Klinkerfassade des Häuschens ist teilweise abgeplatzt, in einem Dachfenster ist die Scheibe geborsten. Ein Mann, 59 Jahre alt, hat sich selbstständig ins Freie retten können, zwei Frauen, 58 und 90 Jahre alt, befinden sich noch im Inneren. Mit schwersten Brandverletzungen werden sie von Feuerwehrleuten aus dem Gebäude geborgen. Zwei Rettungshubschrauber werden angefordert, um die Explosionsopfer schnellstmöglich in Spezialkliniken nach Duisburg und Bochum zu fliegen. Für beide Moerserinnen besteht Lebensgefahr.
„Offenbar ist es im Haus zu einer Verpuffung gekommen“, erklärt Feuerwehrchef Christoph Rudolph später, nach Abschluss der Rettungsarbeiten. „Eine Verpuffung kann entweder durch Gas, oder durch Kraftstoff entstehen. Was genau passiert ist, ermittelt jetzt die Kriminalpolizei.“Nach Informationen unserer Redaktion wurde im Gebäude ein Kanister gefunden. Eine akute Einsturzgefahr bestand laut Feuerwehr nicht. „Wir haben die Statik überprüft, auch die des Nachbargebäudes“, sagt Rudolph.
Rund 40 Einsatzkräfte der Feuerwehrhauptwache Moers, der Löschzüge Stadtmitte, Asberg und Scherpenberg waren am Freitagmorgen im Einsatz. Der nahe gelegene Schulhof der Geschwister-Scholl-gesamtschule diente den Hubschraubern als Landeplatz. Die Polizei sperrte die Straßen rund um den Unglücksort – zwischen den Kreisverkehren „Am Geldermannshof“und Bergstraße – weiträumig ab. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zur Brandursache dauern an.