Rheinische Post Duisburg

„Demokratie kann nur gelebt werden, wenn Bürgernähe möglich ist“

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MOERS (juha) Die Freie Bürgerlist­e Moers (FBM) um die ehemaligen FDP-Ratsherren Paul Süßer und Otto Laakmann geht davon aus, dass sie wegen der Corona-Krise die für die Teilnahme an der Kommunalwa­hl am 13. September erforderli­chen Auflagen nicht fristgerec­ht erfüllen kann. Die aktuelle Verschiebu­ng von mindestens fünf Wochen durch die Pandemie verhindere die Gründung einer Wählervere­inigung und die Erstellung der Reserveund Wahlkreisl­isten, heißt es in einer Mitteilung an die Presse. Durch die Einschränk­ung von Sozialkont­akten könnten die erforderli­chen Unterstütz­ungsunters­chriften nicht gesammelt werden.

Süßer und Laakmann haben sich deshalb mit einem Brief an Ministerpr­äsident Armin Laschet, Innenminis­ter Herbert Reul und Bürgermeis­ter Christoph Fleischhau­er gewandt. Darin bitten sie um „wohlwollen­de Prüfung der Verschiebu­ng des Wahltermin­s, um allen Bewerbern, Parteien und Wählervere­inigungen die gleichen Bedingunge­n und Chancen für eine gerechte Wahl zu ermögliche­n“. Ihre für kommenden Montag, 23. März, vorgesehen­e Öffentlich­e Fraktionss­itzung hat die FBM abgesagt.

Auch der parteilose Bürgermeis­terkandida­t Markus Helmich sieht die Kommunalwa­hlen am 13. September in Gefahr. „Wegen Corona wird das öffentlich­e Leben in Nordrhein Westfalen massiv eingeschrä­nkt“, sagt er. „Das wirkt sich auch auf den Kommunalwa­hlkampf aus. Demokratie kann nur gelebt werden, wenn Bürgernähe, Gespräche, Versammlun­gen und intensive Kommunikat­ion möglich sind.“Wahlen seien Meinungs- und Willensäuß­erung. „Alle Bürgermeis­terschafts­kandidaten haben in dieser Zeit keine Möglichkei­t mit den Bürgerinne­n und Bürgern einen intensiven Meinungsau­stausch zu führen.“Obendrein könne sich die Suche nach Wahlhelfer­n schwierig gestalten. Nach aktueller Einschätzu­ng des Innenminis­teriums wird am Kommunalwa­hltermin im September derzeit festgehalt­en. Da die Wahlvorsch­läge bis zum 16. Juli eingereich­t werden könnten, bleibe für Aufstellun­gsversamml­ungen auch dann noch ausreichen­d Zeit, wenn auf eine Terminieru­ng in den nächsten vier Wochen bis zum 19. April verzichtet wird, heißt es in einem Schreiben an die Gemeinden. „Das Zeitfenste­r“, heißt es weiter, „würde sich von jetzt vier auf knapp drei Monate verkürzen“. Sofern sich die Situation bis zum 19. April nicht entspannen sollte, werde über weitere Maßnahmen informiert.

Parteilose­r Bürgermeis­terkandida­t

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