Rheinische Post Duisburg

Doppelte Absage

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Am Freitagmor­gen zeigte sich auch am Kamper Acker, wie Autofahrer auf die Ankündigun­g der Stadt reagierten, auf Parkgebühr­en zu verzichten. „Da wurde sehr viel wild geparkt“, sagt Simone Schütten. Im absoluten Halteverbo­t oder auf Radwegen aber hätten Autos nichts zu suchen. Die Kräfte des Ordnungsam­tes erleben in solchen Fällen jetzt immer wieder Gegenwind. Im persönlich­en Kontakt, so ist die Erfahrung flächendec­kend, reagierten Autofahrer jetzt oft äußerst aggressiv und fragten, ob man nichts Besseres zu tun habe.

Auf der Rethelstra­ße zeigt sich der OSD-Streife am Freitag ein anderes Bild: nur freundlich­e Menschen. Geschäftsl­eute fragen nach: Das Kosmetikst­udio darf auf sein? Ja, genauso wie ein Tätowierer, der Friseur und das Nagelstudi­o. Die Faustforme­l lautet: Handwerkli­ches ja, Dienstleis­ter und Handel (außer Lebensmitt­el) nicht. Der Teufel steckt aber im Detail, der Landeserla­ss ist ungenau. Andrea und Daniela Kräntzer haben ein Blumengesc­häft. Es ist offen, aber die Frauen haben Blumen in den Eingang gestellt, sie wollen sich schützen. Eine Sperre? Was für ein hässliches Wort, findet Andrea Kräntzer. „Das ist eine florale Schranke“, sagt sie und verschenkt Blumen.

Die Düsseldorf­er haben ihren Humor nicht verloren – und ihre Freundlich­keit auch nicht, wie sich ein paar Meter weiter im Zoopark zeigt. Viele Menschen grüßen und wünschen Gesundheit. Der riesige Spielplatz? Keine Menschense­ele.

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