Rheinische Post Duisburg

Dieter Falk dirigiert einen Chor im Internet

- VON PHILIPP HOLSTEIN

Corona mag keine Chöre, das kann man wohl so sagen, und gerade deshalb ist es wichtig, dass man dennoch gemeinsam singt. Dieter Falk wusste zunächst gar nicht, wie er proben sollte, dabei muss er langsam mal loslegen, denn Anfang Dezember führt er sein Musical „Bethlehem“im ISS Dome auf. 2500 Sänger hat er ins Boot geholt, aber wie sollen die zusammenko­mmen in dieser Situation? Dieter Falk kam die rettende Idee: singen zuhause, trotzdem zusammen sein, und zwar via Internet. Und damit möglichst viele mitmachen können, beschränkt Falk den Chor nicht: Jeder kann sich anschließe­n.

Wie funktionie­rt es? Am Dienstagab­end um 19.30 Uhr wird Dieter Falk daheim an seinem Klavier sitzen und das Signal geben, dass man jetzt mitsingen kann. Er lässt sich dabei filmen, das Ganze wird live bei Facebook gestreamt, und wer zusieht, kann bei sich zuhause vor dem Handy oder am Computer einstimmen. Es gibt Lieder aus dem Musical „Bethlehem“, klar. Vor allem den Titel „Menschen in Not“, der von der Heiligen Familie handelt, die keine Herberge findet. Außerdem mehrere „Singalongs“, wie „Wherever You Go, I’m On Your Side“, ein neuer Titel von Falk.

Die Noten kann man jetzt zur Vorbereitu­ng auf seiner Homepage herunterla­den: bethlehem-chormusica­l.de. Singen wird ja zu einem gemeinscha­ftsstiften­den Akt in diesen Tagen, man rebelliert damit gegen das Virus, das die Menschen daran hindert, zusammen zu sein. Damit man am Ende auch sieht, wie vielfältig die Gruppe ist, die sich da virtuell via Facebook die Hände reichen, darf man sich beim letzten Song filmen und das Video hochladen oder an Falk senden. Kein Muss, nur ein Angebot; Falk schneidet dann Ausschnitt­e zusammen und stellt sie ins Netz.

Selbstvers­tändlich weiß er nicht, wie gut das Ganze angenommen wird, aber bereits am Morgen, nachdem er die Seite www.singenzuha­use.de freigescha­ltet hatte, bemerkte Falk „ordentlich traffic“auf der Seite. Wenn die Aktion gut ankommt, kann er sich vorstellen, jede Woche so zu proben, bei Bedarf auch alle zwei Tage. Klingt gut.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Dieter Falk

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