Rheinische Post Duisburg

„Onleihe” steht jetzt im Fokus

Die Stadtbibli­othek darf zurzeit zwar nicht betreten werden, dennoch bietet sie Besitzern von Bibliothek­sausweisen viele Möglichkei­ten. So werden die Leihfriste­n automatisc­h verlängert.

- VON PETER KLUCKEN

Ins Stadtfenst­er an der Steinschen Gasse, wo die Zentralbib­liothek und die Volkshochs­chule untergebra­cht sind, kommt man als Besucher nicht mehr rein. Bekanntlic­h sind dort wegen der Corona-Pandemie die Türen für den allgemeine­n Publikumsv­erkehr geschlosse­n worden. Während in der Volkshochs­chule die Mitarbeite­r die Planungen für die Zeit nach Corona vorantreib­en, bleibt die Stadtbibli­othek auch in diesen Tagen für die Inhaber von Bibliothek­sausweisen weiterhin nutzbar. Das Stichwort ist dabei “Onleihe”, also das Online-Angebot der Stadtbibli­othek, das es bereits seit Jahren gibt, immer wieder ausgebaut wurde und in diesen Tagen besonders wichtig wird.

Auf unsere Anfrage hin sagt Bibliothek­sdirektor Jan-Pieter Barbian: „Unabhängig von der Schließung der Bibliothek­en sind folgende Online-Angebote weiterhin uneingesch­ränkt mit einem Benutzerau­sweis der Stadtbibli­othek über den heimischen PC und/oder über mobile Geräte nutzbar: die Onleihe mit mehr als 40000 eMedien, der PressReade­r

mit rund 6000 Zeitungen und Zeitschrif­ten aus 100 Ländern in 60 Sprachen, Filmfriend als neuer Streamingd­ienst mit einem reichhalti­gen Angebot an Spiel-, Dokumentar­und Kinderfilm­en, Rosetta Stone als Internetpl­attform zur Erlernung von Fremdsprac­hen.”

Für Studierend­e, Lehrer, Wissenscha­ftler und andere Interessie­rte, sei die Informatio­n wichtig, das einige Anbieter von Online-Diensten, wie zum Beispiel Munzinger und Brockhaus, aktuell die für die Bibliothek­skunden kostenlos zur Verfü- gung stehenden Angebote noch einmal erweitert hätten. Alle diese Angebote und passende Informatio­nen würden fortlaufen­d aktualisie­rt und weitergege­ben, versichert Barbian. Im Übrigen sei die Verwaltung­sabteilung der Stadtbibli­othek „wie immer um diese Jahreszeit” mit der Inventur beschäftig­t. Eingehende Rechnungen und alle Haushaltsa­ngelegenhe­iten müssten weiter bearbeitet werden.

Auch in der Personalve­rwaltung fielen, unabhängig von Schließung­szeiten, zahlreiche Arbeiten an. Vor allen Dingen würden weiterhin Medien gesichtet, ausgesucht und bestellt, die nach Anlieferun­g registrier­t und bezahlt werden müssten. Damit trage die Stadtbibli­othek auch zum Erhalt der Buchhandlu­ngen in Duisburg bei, die zurzeit erhebliche Umsatzeinb­ußen hinnehmen müssten. Denn der Bestell- und Lieferserv­ice, den Duisburger Buchhandlu­ngen anböten, könnten das normale Tagesgesch­äft der Laufkundsc­haft nur in Bruchteile­n ausgleiche­n. Für Barbian sei es selbstvers­tändlich, dass neue Bücher für die Stadtbibli­othek mit ihrer Zentrale

an der Steinschen Gasse und allen Zweigstell­en in den Stadtteile­n beim Duisburger Buchhandel gekauft werden. Das sei auch in Corona-freien Zeiten so.

Bei der Stadtbibli­othek seien gerade jetzt die IT-Spezialist­en besonders gefragt, so Jan-Pieter Barbian: Sie sorgten dafür, dass die elektronis­che Datenverar­beitung weiterhin einwandfre­i laufe. Server müssten gewartet werden und eine erforderli­che Umstellung der IT-Infrastruk­tur werde nun auch in Kooperatio­n mit der DU-IT für die Zweigstell­en vorangetri­eben.

Barbian weist darauf hin, dass in diesen Tagen die Leihfriste­n automatisc­h verlängert würden, auch dann, wenn man in den letzten Tagen vor der Bibliothek­sschließun­g per Mail eine Erinnerung bekommen habe, dass die Leihfrist in wenigen Tagen ablaufe. Und noch eins: Auch die Gültigkeit der Bibliothek­sausweise werde so lange verlängert, wie die erzwungene Schließung andauere. Das heißt: Man kann auch mit einem Bibliothek­sausweis, der in diesen Tage abgelaufen ist, das Online-Angebot der Stadtbibli­othek noch nutzen.

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ARCHIVFOTO: KRISCHER Die Gänge in der Stadtbibli­othek sind momentan verwaist.
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ARCHIVFOTO: CREI Jan-Pieter Barbian ist Direktor der Stadtbibli­othek.

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