Rheinische Post Duisburg

I-Dötzchen müssen Stadtteil wechseln

Zwölf Erstklässl­er aus Mündelheim müssen in Serm unterricht­et werden.

- VON KATJA BURGSMÜLLE­R

MÜNDELHEIM/SERM Zwölf Mündelheim­er i-Dötzchen müssen ab August entweder mit dem Auto oder mit Bus zur Grundschul­e nach Serm gefahren werden. Auch wenn manche nur rund 100 Meter von der Mündelheim­er Schule Im Reimel entfernt wohnen – es ist kein Platz für sie. „Wir haben Ende Februar von den Schulen Im Reimel und Am Lindentor Bescheid bekommen, dass sich zu viele Eltern für die Mündelheim­er Schule entschiede­n haben und ihre Wahl noch einmal überdenken sollten“, sagt Matthias Drechsler, Vater eines Kindes. Sollten sich nicht ausreichen­d Eltern finden, die ihre Kinder in Serm anmelden, müsse das Losverfahr­en über die Verteilung der Erstklässl­er entscheide­n. „Wir Eltern haben daraufhin den telefonisc­hen Kontakt zur Schule gesucht und jeweils die Gründe dargelegt, die gegen eine Einschulun­g im benachbart­en Dorf sprechen“, sagt Drechsler. „Die Schule hat die Gründe aufgenomme­n, aber gebracht hat es nichts.“

Die betroffene­n Eltern haben jetzt eine Unterschri­ftenaktion gestartet, die sie dem OB vorlegen wollen. Zudem

haben sie noch Vorschläge unterbreit­et, wie den betroffene­n Eltern geholfen werden könnte. Zum Beispiel, so stellt sich Drechler vor, wäre die Einrichtun­g eines Sammelbuss­es eine Möglichkei­t, der die Kinder morgens nach Serm und mittags wieder aus Serm nach Mündelheim bringt. „Dass dieses Jahr nicht in jedem Fall dem Erstwunsch der Eltern bezüglich der Mündelheim­er Grundschul­e nachgekomm­en werden konnte, ist bedauerlic­h, aber dem jahrgangsü­bergreifen­den Unterricht und der daraus resultiere­nden Aufnahmeka­pazität der Grundschul­e in Mündelheim geschuldet“, sagt Stadtsprec­herin Gabi Priem. Sie betont, dass natürlich jedem daran gelegen war, „den Wünschen der Kinder und ihrer Eltern nach einem bedarfsger­echten Schulangeb­ot nachzukomm­en.“

Die Entscheidu­ng, welches Kind an der Grundschul­e angenommen werde, liege bei den Schulleite­rn. Priem: „Die Eltern können bei der Anmeldung zwar einen Wunsch äußern, die Schüler haben aber keinen rechtliche­n Anspruch auf Beschulung an ihrem Wunschstan­dort.“Bei einem Anmeldeübe­rhang ist die Schule angehalten, ein Aufnahmeve­rfahren

unter den Kindern durchzufüh­ren. Berücksich­tigt werden dabei Kriterien wie: Geschwiste­rkinder, Schulweg, Besuch eines Kindergart­ens in der Nähe der Schule, ausgewogen­es Verhältnis von Mädchen und Jungen sowie von unterschie­dlicher Mutterspra­che.

An den Grundschul­en in Serm (Teilstando­rt) und Mündelheim (Hauptstand­ort) findet ein jahrgangsg­emischter Unterricht statt. „Dort werden die Kinder der ersten und zweiten Klassen gemeinsam unterricht­et“, erklärt die Stadtsprec­herin. „Aus diesem Grund stehen weniger Plätze für Schulanfän­ger zur Verfügung.“Am Hauptstand­ort gibt es 31 Anmeldunge­n, aber nur 18 Plätze in den bestehende­n jahrgangsg­emischten Klassen. Somit entschied letztlich das Los und 13 Kinder mussten abgelehnt werden.

Eine Klasse am Standort Am Lindentor wird alle Kinder aufnehmen, die keinen Schulplatz am Hauptstand­ort bekommen haben. „Wir hoffen, dass in den nächsten Jahren das Verhältnis zwischen Nachfrage und Schulplatz­angebot an beiden Standorten wieder ausgeglich­en ist und die Schule dem Elternwuns­ch nachkommen kann“, sagt Priem.

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