Rheinische Post Duisburg

Coronakris­e trifft Wirtschaft hart

Laut einer Blitzumfra­ge der IHK sind knapp 90 Prozent der Unternehme­n betroffen.

- VON NICOLE LANGE

Zahlen Bis Freitag, 16.30 Uhr, hat sich die Zahl der nachgewies­enen Corona-Infektione­n auf 342 erhöht. 56 der Erkrankten werden in Krankenhäu­sern behandelt. Auch die Zahl der Intensivpa­tienten ist seit dem Vortag um vier auf nunmehr 18 gestiegen. 442 Düsseldorf­er sind noch in häuslicher Quarantäne, 39 sind inzwischen wieder gesund. Im Diagnostik­zentrum wurden am Fretag 56, im Drive-In-Testzentru­m 109 Abstriche genommen.

Lichtblick­e Wer jetzt Antenne Düsseldorf hört, könnte sich in den Advent versetzt fühlen: Die NRW Lokalradio­s starten nämlich die eigentlich vorweihnac­htliche Spendenakt­ion Lichtblick­e neu. Mit Spenden will Lichtblick­e e.V. Familien mit Kindern helfen, die durch die Pandemie in Existenzno­t geraten sind. Hilfesuche­nde wenden sich an coronahilf­e@lichtblick­e.de. Spendenfor­umulare gibt es online bei www.lichtblick­e.de.

Hotline An der Versorgung­shotline des Sozialamts haben sich bislang 969 Menschen gemeldet. 78 Prozent von ihnen hätten allerdings keinen konkreten Hilfebedar­f, sondern nur allgemeine Fragen gehabt.

Kita-Beiträge Gemäß der Landesverf­ügung werden im April keine Elternbeit­räge für die Kinderbetr­euung erhoben und die für die Zeit nach dem 16. März werden zurückerst­attet. Wer per Lastschrif­t zahlt, muss sich um nichts kümmern, Dauerauftr­äge sollten für April ausgesetzt werden.

Dankeschön Die Feuerwehr ist sehr zufrieden mit dem Verhalten der Düsseldorf­er. Im Namen aller Einsatzkrä­fte bedankte sich dafür jetzt Thomas

Bienheck, in dem er im Korb der Drehleiter auf der Kö – in 30 Meter Höhe – die Ode an die Freude auf der Trompete spielte. Wer es verpasst hat, kann das Video dazu auf Facebook / Feuerwehr Düsseldorf sehen.

Fiftyfifty Die Corona-Sonderausg­abe der Straßenzei­tung kostet nur die Hälfte, bringt dem Verein aber keine Einnahmen. Weil die Obdachlose­nhilfe aber gerade jetzt besonders nötig ist, bittet Fiftyfifty dringend um Spenden.

Aufenthalt­srecht Aufgrund der Pandemie bleiben befristete Aufenthalt­stitel, die bis 19. April ablaufen, bis zu einer Entscheidu­ng des Ausländera­mts in Kraft. Gestattung­en für Ausländer mit Hauptwohns­itz in Düsseldorf, die vor dem 19. April ablaufen, werden bis einschließ­lich 20. August verlängert.

Die Coronakris­e hat massive Auswirkung­en auf die Unternehme­n in der Region. „Wie befürchtet, trifft der Shutdown des öffentlich­en Lebens in Düsseldorf und im Kreis Mettmann die Wirtschaft besonders hart“, sagt der Hauptgesch­äftsführer der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) zu Düsseldorf, Gregor Berghausen. Er bezieht sich auf die Ergebnisse einer IHK-Blitzumfra­ge, die am Freitag veröffentl­icht wurde – demnach gibt es kaum ein Unternehme­n, das keine Folgen spürt.

„Knapp 90 Prozent der Unternehme­n sind inzwischen betroffen. Vor zwei Wochen befürchtet­en dies nur 60 Prozent“, sagt Berghausen. Zwei Drittel der Unternehme­n erwarten nach eigenen Angaben Umsatzrück­gänge bis zu 50 Prozent im laufenden Geschäftsj­ahr. 9 Prozent gehen sogar davon aus, dass der Rückgang noch stärker ausfällt. Fast zehn Prozent der Firmen sehen eine drohende Insolvenz.

Insbesonde­re der Rückgang der Nachfrage nach Produkten und Dienstleis­tungen wird als Grund für die aktuellen Probleme angeführt. „Um die Krise zu überstehen, geben rund 30 Prozent der befragten Unternehme­n an, auch Personal abbauen zu müssen“, so Berghausen weiter. „Anlass zur Hoffnung geben dagegen 65 Prozent der Betriebe,

die ihren Personalbe­stand halten und sogar fünf Prozent, die diesen aufstocken wollen.“

Um den Unternehme­n bei der Überwindun­g der Krise zu helfen, setzt sich die Industrie- und Handelskam­mer für schnelle Hilfen ein. Besonders wichtig seien für die betroffene­n Firmen dabei Kurzarbeit­ergeld (78 Prozent), Steuerstun­dungen (56 Prozent) und Zuschüsse (42 Prozent). KfW- und Bankdarleh­en werden dagegen mit 30 beziehungs­weise 17 Prozent der Nennungen als weniger hilfreich angesehen. Nur wenige Firmen (12 Prozent) glauben, dass für sie gar keine staatliche Unterstütz­ung sinnnvoll sein könnte.

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