Coronakrise trifft Wirtschaft hart
Laut einer Blitzumfrage der IHK sind knapp 90 Prozent der Unternehmen betroffen.
Zahlen Bis Freitag, 16.30 Uhr, hat sich die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen auf 342 erhöht. 56 der Erkrankten werden in Krankenhäusern behandelt. Auch die Zahl der Intensivpatienten ist seit dem Vortag um vier auf nunmehr 18 gestiegen. 442 Düsseldorfer sind noch in häuslicher Quarantäne, 39 sind inzwischen wieder gesund. Im Diagnostikzentrum wurden am Fretag 56, im Drive-In-Testzentrum 109 Abstriche genommen.
Lichtblicke Wer jetzt Antenne Düsseldorf hört, könnte sich in den Advent versetzt fühlen: Die NRW Lokalradios starten nämlich die eigentlich vorweihnachtliche Spendenaktion Lichtblicke neu. Mit Spenden will Lichtblicke e.V. Familien mit Kindern helfen, die durch die Pandemie in Existenznot geraten sind. Hilfesuchende wenden sich an coronahilfe@lichtblicke.de. Spendenforumulare gibt es online bei www.lichtblicke.de.
Hotline An der Versorgungshotline des Sozialamts haben sich bislang 969 Menschen gemeldet. 78 Prozent von ihnen hätten allerdings keinen konkreten Hilfebedarf, sondern nur allgemeine Fragen gehabt.
Kita-Beiträge Gemäß der Landesverfügung werden im April keine Elternbeiträge für die Kinderbetreuung erhoben und die für die Zeit nach dem 16. März werden zurückerstattet. Wer per Lastschrift zahlt, muss sich um nichts kümmern, Daueraufträge sollten für April ausgesetzt werden.
Dankeschön Die Feuerwehr ist sehr zufrieden mit dem Verhalten der Düsseldorfer. Im Namen aller Einsatzkräfte bedankte sich dafür jetzt Thomas
Bienheck, in dem er im Korb der Drehleiter auf der Kö – in 30 Meter Höhe – die Ode an die Freude auf der Trompete spielte. Wer es verpasst hat, kann das Video dazu auf Facebook / Feuerwehr Düsseldorf sehen.
Fiftyfifty Die Corona-Sonderausgabe der Straßenzeitung kostet nur die Hälfte, bringt dem Verein aber keine Einnahmen. Weil die Obdachlosenhilfe aber gerade jetzt besonders nötig ist, bittet Fiftyfifty dringend um Spenden.
Aufenthaltsrecht Aufgrund der Pandemie bleiben befristete Aufenthaltstitel, die bis 19. April ablaufen, bis zu einer Entscheidung des Ausländeramts in Kraft. Gestattungen für Ausländer mit Hauptwohnsitz in Düsseldorf, die vor dem 19. April ablaufen, werden bis einschließlich 20. August verlängert.
Die Coronakrise hat massive Auswirkungen auf die Unternehmen in der Region. „Wie befürchtet, trifft der Shutdown des öffentlichen Lebens in Düsseldorf und im Kreis Mettmann die Wirtschaft besonders hart“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Düsseldorf, Gregor Berghausen. Er bezieht sich auf die Ergebnisse einer IHK-Blitzumfrage, die am Freitag veröffentlicht wurde – demnach gibt es kaum ein Unternehmen, das keine Folgen spürt.
„Knapp 90 Prozent der Unternehmen sind inzwischen betroffen. Vor zwei Wochen befürchteten dies nur 60 Prozent“, sagt Berghausen. Zwei Drittel der Unternehmen erwarten nach eigenen Angaben Umsatzrückgänge bis zu 50 Prozent im laufenden Geschäftsjahr. 9 Prozent gehen sogar davon aus, dass der Rückgang noch stärker ausfällt. Fast zehn Prozent der Firmen sehen eine drohende Insolvenz.
Insbesondere der Rückgang der Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen wird als Grund für die aktuellen Probleme angeführt. „Um die Krise zu überstehen, geben rund 30 Prozent der befragten Unternehmen an, auch Personal abbauen zu müssen“, so Berghausen weiter. „Anlass zur Hoffnung geben dagegen 65 Prozent der Betriebe,
die ihren Personalbestand halten und sogar fünf Prozent, die diesen aufstocken wollen.“
Um den Unternehmen bei der Überwindung der Krise zu helfen, setzt sich die Industrie- und Handelskammer für schnelle Hilfen ein. Besonders wichtig seien für die betroffenen Firmen dabei Kurzarbeitergeld (78 Prozent), Steuerstundungen (56 Prozent) und Zuschüsse (42 Prozent). KfW- und Bankdarlehen werden dagegen mit 30 beziehungsweise 17 Prozent der Nennungen als weniger hilfreich angesehen. Nur wenige Firmen (12 Prozent) glauben, dass für sie gar keine staatliche Unterstützung sinnnvoll sein könnte.