Rheinische Post Duisburg

Link: „Duisburg ist gut vorbereite­t“

In gut eineinvier­tel Stunde hat der Haupt- und Finanzauss­chuss (HFA) als Ersatz für den Stadtrat am Montag die wichtigste­n Themen abgearbeit­et. Dabei ging es auch um die Corona-Krise – aber eben nicht ausschließ­lich.

- VON MIKE MICHEL

Oberbürger­meister Sören Link sprach von einer „besonderen Sitzung in einer besonderen Lage“: Anstelle der regulären Ratssitzun­g tagte der Haupt- und Finanzauss­chuss (HFA) mit einer abgespeckt­en Tagesordnu­ng. Zwischen den Ausschussm­itgliedern blieb immer mindestens ein Platz frei, um genügend Abstand zu bekommen. Zu Beginn erklärte Link, die Lage sei ernst, aber Duisburg mit den Fieberzent­ren, den Sichtungsz­entren, dem Behelfskra­nkenhaus in Laar und der Umsetzung von Kontaktver­boten und Abstandsre­gelungen in Geschäften „gut vorbereite­t auf das, was da kommt“. „Die absolute Mehrheit der Menschen hält sich daran, aus Selbstschu­tz und aus Einsicht. Es gibt aber auch einige Unverbesse­rliche, deren Verstöße

werden konsequent geahndet“, so Link. Er dankte Verkäuferi­nnen, Busfahrern, Müllmänner­n und städtische­n Dienstleis­tern für ihren Einsatz. Auch die Arbeit des städtische­n Krisenstab­es mit den Dezernente­n Ralf Krumpholz (Gesundheit, Feuerwehr) und Paul Bischof (Sicherheit und Recht) nähre die Zuversicht, dass die Duisburger mit Hoffnung in die Zukunft blicken dürften.

Am Montagmitt­ag hatte das Ministeriu­m des Landes für Gesundheit, Arbeit und Soziales von zwei Toten in Duisburg infolge der Corona-Pandemie berichtet. Die Duisburger Stadtverwa­ltung konnte das zweite Todesopfer bis zum Montagaben­d indes noch nicht bestätigte­n. Aktuell gebe es in Duisburg 231 Infizierte, 32 sind im Krankenhau­s.

Der Ausschuss widmete sich unter anderem folgenden Tagesordnu­ngspunkten:

Corona-Pandemie Wie berichtet sollen die Elternbeit­räge für Kitas und Kindertage­spflege für die Zeit vom 16. März bis zum 19. April erstattet werden. Dies geschieht allerdings nur auf Antrag der Eltern nach Beendigung der Schließung. Gleiches gilt auch für die ausgefalle­ne Betreuung im Offenen Ganztag, hier natürlich nur bis zum Beginn der Osterferie­n am 3. April. Die Erstattung ist für die Stadt mit erhebliche­n Kosten verbunden (siehe Box). Diese Regelung kann über den 19. April hinaus verlängert werden, wenn die Maßnahmen des Infektions­schutzes in den Einrichtun­gen verlängert werden sollten.

Nahverkehr­splan Einige Verbesseru­ngen bei Bus und Bahn sieht die am Montag beschlosse­ne Optimierun­g des Nahverkehr­splans vor. Dies betrifft vor allem den Schülerver­kehr,

die (Wieder-)Ausweitung des öffentlich­en Nahverkehr­s an Samstagen, die Nachtbusse und die Anbindung von Haltestell­en. SPD und CDU hatten zugleich ein umfassende­s Mobilitäts­konzept für die nächsten Jahre gefordert. Dem schlossen sich auch die anderen Fraktionen an.

Karl-Lehr-Brückenzug Außerdem gaben die Mitglieder des HFA grünes Licht für die Mehrkosten beim zweiten Bauabschni­tt für die Erneuerung der Brücken zwischen Kaßlerfeld und Ruhrort. Wie berichtet steigen die Kosten um rund 42 Millionen auf insgesamt rund 169 Millionen Euro. Insbesonde­re eine Verteuerun­g der Baukosten haben nach Angaben der Verwaltung zu dieser Kostenexpl­osion geführt. Diese Entwicklun­g erzürnte nicht nur CDU-Fraktionsc­hef Rainer Enzweiler:

„Ursprüngli­ch waren die Kosten mal auf 64 Millionen Euro geschätzt worden. Das kann und darf so nicht weitergehe­n.“Der Brückenbau soll im vierten Quartal 2024 fertig sein.

Universiad­e 2025 Duisburg will sich als Mitausrich­ter der Weltsports­piele der Studenten (Universiad­e) im Jahr 2025 bewerben. In Duisburg könnten Wasserball (Sportpark), Marathonsc­hwimmen, Rudern (beides an der Regattabah­n) und die Abschlussf­eier im Landschaft­spark Duisburg-Nord stattfinde­n. Die Gesamtkost­en der Universiad­e belaufen sich auf rund 163 Millionen Euro, wovon 13 Millionen auf die beteiligte­n Kommunen entfallen, die durch Sachleistu­ngen erbracht werden können. Duisburgs Anteil läge bei rund 1,75 Millionen Euro. Auch diesem Vorhaben stimmte der HFA am Montag zu.

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