Leserforum zum Gastbeitrag von Thomas Geisel
werden müssen. Vergessen wir also den Beitrag des Oberbürgermeisters. Erwähnenswert ist noch, dass nach meinem Kenntnisstand zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Maßnahmen zum Schutz einer Risikogruppe getroffen wurde. Damit wird dem Egoismus einzelner eine klare Absage erteilt.
Kampf Jung gegen Alt auf. Derartige Töne wurden jüngst vom Tübinger Bürgermeister Olaf Palmer ebenfalls geäußert. Doch eine solch unsolidarische Ansicht hätte ich bei einem führenden Mitglied der SPD und dem Oberbürgermeister der siebtgrößten Stadt Deutschlands nicht für möglich gehalten. Er sollte aber bedenken, dass er mit seinen 56 Jahren ebenfalls schon zur Risikogruppe gehört. Vielleicht geht sein populistischer Schachzug im Vorfeld des kommunalen Wahlkampfs für ihn ja nach hinten los, und er muss einem jüngeren Kollegen weichen. für wenig gefährdete Gruppen für möglich hält.
Richtung Mitte zu bewegen, ist für mich notwendiges Handeln, dass ein demokratisch gewählter Oberbürgermeister einer der größten Städte Deutschlands sich und seinen Bürgern nicht ersparen kann! Ein Denken in Szenarien ist für ihn geradezu alternativlos. Die Reaktionen seiner Mitbewerber um das Amt des Düsseldorfer Oberbürgermeisters als wahltaktisches Manöver zu bezeichnen, wäre bei dem Ernst der gegenwärtigen Lage sicherlich ungerechtfertigt und unangemessen; aber es kommt eben oft nicht nur darauf, was man vorträgt sondern auch, wie man es vorträgt!