Zahl der Auto-Neuzulassungen fällt im März stark
BERLIN (dpa) Die Neuzulassungen von Autos in Deutschland sind im März wegen der Corona-Krise so stark eingebrochen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Rund 215.000 Fahrzeuge kamen im vergangenen Monat neu auf die Straßen,38 Prozent weniger als im März des Vorjahres, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Freitag mitteilte. Im gesamten ersten Quartal ging die Zahl der Neuzulassungen um 20 Prozent auf 701.300
Wagen zurück. „Die Ausbreitung des Coronavirus und die damit verbundenen notwendigen gesundheitspolitischen Maßnahmen wie die massive Einschränkung des öffentlichen Lebens, die Schließung von Handelsbetrieben und die eingeschränkte Arbeitsfähigkeit der Zulassungsstellen haben dabei eine wesentliche Rolle gespielt“, hieß es.
Auch die Produktion wurde deutlich heruntergefahren. Demnach bauten die deutschen Hersteller im
März lediglich 287 900 Autos und damit 37 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Im gesamten Quartal ging die Produktion um 20 Prozent zurück. Ähnlich hoch sind die Rückgänge bei den Exporten, die im März um 32 Prozent einbrachen.
Von dem Einbruch im März wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) alle größeren Hersteller erfasst. Die Spanne reichte von minus 20,7 Prozent beim BMW-Mini bis zu 84,4 beim Kleinwagen Smart von Daimler. Praktisch alle Pkw-Marken verbuchten ein dickes Zulassungsminus. Ausgenommen waren lediglich Wohnmobile, deren Absatz im vergangenen Monat um 2,3 Prozent zulegte.
BMW-Vorstandschef Oliver Zipse sagte am Freitag in einem hausinternen Interview: „Ich will die Lage nicht kleinreden. Eine so ernste Situation kann selbst große Unternehmen in existenzielle Gefahr bringen - denn die Handelsbetriebe stehen außerhalb von China praktisch still.“Absolute Priorität für den Konzern habe jetzt die Sicherstellung von Liquidität. BMW tue das aus einer Position der Stärke, „aber kein Unternehmen kann eine solche Phase ohne substanzielle Einschnitte bewältigen. Und das muss sehr schnell passieren.“Der Vorstand habe umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um die Liquidität zu sichern, schrieb Zipse.