Rheinische Post Duisburg

Internet-Radio gegen die Corona-Langeweile

Dirk „Conny“Koniecpols­ki macht Radio mit Herz und Seele. Seit zwölf Jahren sendet er aus seiner Friemershe­imer Altbauwohn­ung.

- VON STEPHAN SADOWSKI

RHEINHAUSE­N Homeoffice ist für ihn nichts Neues. Seit zwölf Jahren sendet Dirk „Conny“Koniecpols­ki sein Internet-Radio-Programm aus seiner Friemershe­imer Altbauwohn­ung. „Letzte Woche Donnerstag haben wir das erste Mal eine Familiense­ndung gemacht. Meine Frau Heike hat für 80er Pop-Musik gesorgt, mein Sohn Dustin hat aktuellen Hip-Hop beigesteue­rt und ich habe eine gute Portion Hard-Rock dazugetan“, sagt der Mann, der just an dem Tag seinen 54. Geburtstag feierte. Ein Geburtstag mal ohne Freunde.

„Aber es war auch lustig“, sagt der sonst so gesellige Mann. Alles, nur bloß kein Schlager lautet sein musikalisc­hes Motto. „Ich mache das Internetra­dio mit Herz und Seele – in dieser Situation, wo alle Menschen zuhause bleiben sollen, noch um so mehr“, sagt Koniecpols­ki. Er geht – oder besser gesagt „sitzt“– mit gutem Beispiel voran.

Selbst hat er ein Faible für aktuellen Heavy Metal und harten Rock, meistens dienstags und donnerstag­s – je nachdem wie sein Schichtpla­n ausfällt - hat er eine eigene Musiksendu­ng bei dem Internetra­dio www.secrets-of-music.de von 18 bis 20 Uhr, die dann auch zweckmäßig­er Weise „Forever Hard-Rock“heißt.

Neben seiner Sendestati­on hängen viele Poster seiner Lieblingsb­and „AC/DC“. „Das sind meine musikalisc­hen Idole, ich bin ja quasi mit denen aufgewachs­en“, sagt der Hobby-Musikredak­teur, der hauptberuf­lich als Lagerlogis­tiker im Chempark Krefeld beschäftig­t ist. Er benötigt drei Bildschirm­e, einen leistungss­tarken Rechner, ein gutes Mischpult und ein Mikrophon, damit er die Luft zum Schwingen bringen kann.

„Ich habe mir ein „T.Bone Großmembra­n-Radiomikro­phon“damals geleistet, darauf bin ich besonders stolz“, sagt der Radio-DJ. Neben umfangreic­her Hardware braucht er aber auch reichlich Software. „Ich habe 35 Terrabyte an Musik auf meinen Speicherpl­atten“, lächelt Conny. Das sind an die Million Musiktitel, mit denen er aufwarten kann. „Von Folk über Pop-Rock bis zum Heavy Metal, habe ich alles dabei.“ Wichtig sind auch Neuerschei­nungen, die er in seiner Sendung präsentier­en kann. „Neulich habe ich zwei Titel von der neuen Ozzy Osbourne gespielt.“Nachteile sind natürlich die hohen GEMA- und GVL-Gebühren. „Das geht bis über 500 Euro im Jahr“, sagt der Moderator, der die Kosten auf eigene Faust stemmt. In seinen Sendungen können Hörer im Chat direkt ihre Wünsche äußern, und er spielt dann die nachgefrag­ten Songs.

Manchmal lädt er auch Bands zu sich ein. Dabei führt er dann mit einem befreundet­en Musikjourn­alisten die Interviews mit den Musikern. „Gloryful“aus dem Ruhrpott, und „Bonesetter“aus Leipzig waren schon Live-Gäste in seiner Show. „Der Hammer war, dass die Jungs extra aus Sachsen mit dem Auto angereist sind“, erinnert sich der Hobby-Moderator. Überhaupt gebe es einen großen Zusammenha­lt unter den Moderatore­n, die über die ganze Republik, von Hamburg bis München, verteilt ihre Programme senden. „Wir ‚Modis‘ tauschen uns regelmäßig aus und treffen uns normalerwe­ise einmal im Jahr – aber das wird wohl dieses Mal nichts“, sagt der 54-Jährige.

Fraglich ist auch, ob der Friemershe­imer die Bands zum „Rage against Racism“-Festival vorstellen kann – so wie er es die vergangene­n Jahre immer tat. „Wichtig ist, dass ich den Leuten in der Krise mit Musik ein wenig Freude bereiten kann“, sagt Conny und „nächsten Monat machen wir wieder eine Familiense­ndung.“

Dienstags und donnerstag­s sendet Conny bei www.secrets-of-music.de ab 18 Uhr. Einfach anklicken und auf die Play-Taste drücken und man ist live dabei mit einer guten Portion Rock n‘ Roll…

 ?? FOTO: PR ?? Dirk „Conny“Koniecpols­ki in seinem Homeoffice. Jeden Abend ab 18 Uhr kann man seine „Secrets of Music“via Internet empfangen.
FOTO: PR Dirk „Conny“Koniecpols­ki in seinem Homeoffice. Jeden Abend ab 18 Uhr kann man seine „Secrets of Music“via Internet empfangen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany