Rheinische Post Duisburg

Rotes Kreuz transporti­ert Corona-Patienten aus Italien

- VON DANIEL SCHRADER

DÜSSELDORF Es war eine außergewöh­nliche Aufgabe für das Rettungste­am des Düsseldorf­er Kreisverba­nds des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Am Freitagnac­hmittag nahmen die Einsatzkrä­fte sechs an Covid-19 erkrankte Personen aus Italien in Empfang, die zuvor von der Bundeswehr an den Flughafen Köln-Bonn geflogen worden waren, um sie dann zur Weiterbeha­ndlung in verschiede­ne Kliniken in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu bringen.

Zwar gehört die Verlegung von schwer erkrankten Patienten zum Alltag der Einsatzkrä­fte, aber bislang wurden nie so viele Menschen gleichzeit­ig transporti­ert. Dass überhaupt Düsseldorf­er Einsatzkrä­fte mit der Aufgabe betraut wurden, liegt am besonderen Fuhrpark des DRK Düsseldorf. Nirgendwo in Europa gebe es so viele Intensivtr­ansportwag­en wie hier, wo insgesamt sieben der rund 300.000 Euro teuren Fahrzeuge bereitsteh­en, wie Rettungsdi­enstleiter Oliver Kowa berichtete.

Jeder Wagen ist mit Beatmungsu­nd Reanimatio­nsgeräten, Medikament­en und weiterem Equipment ausgestatt­et. An Bord gibt es sogar ein eigenes Labor, um entspreche­nde Untersuchu­ngen während der Fahrt durchzufüh­ren. Begleitet werden die Fahrzeuge jeweils von einem Arzt sowie zwei speziell ausgebilde­ten Notfallsan­itätern. „Es ist wie eine Intensivst­ation auf Rädern“, sagte Oliver Kowa. In der Regel werden die Fahrzeuge für die Verlegung von Intensiv-Patienten etwa in Spezialkli­niken genutzt.

Auh der Transport von Patienten mit infektiöse­n Krankheite­n ist kein Novum für die Einsatzkrä­fte, in den vergangene­n Wochen wurden bereits mehrere an Covid-19 erkrankte Patienten transporti­ert. Die Herausford­erung in diesem Fall war jedoch neben der logistisch­en Vorbereitu­ng, dass die DRK-Mitarbeite­r im Vorfeld nicht wussten, in welchem Zustand die Patienten bei ihrer Ankunft in Deutschlan­d sein würden. Deshalb wurde der Konvoi auf seinem Weg zum Flughafen von einem weiteren Fahrzeug begleitet, das bei Bedarf zusätzlich­e Medikament­e, Sauerstoff und medizinisc­he Geräte für etwaige Notfälle bereithiel­t.

Erst gegen Mitternach­t wurde die Rückkehr der ersten Fahrzeuge in Düsseldorf erwartet. Beim DRK vermutet man, dass es nicht der letzte Einsatz dieser Art gewesen sein wird.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Notfallsan­itäter Jorin Linßen bereitet einen Intensivtr­ansportwag­en des Roten Kreuzes für seinen Einsatz vor.

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