Rheinische Post Duisburg

DFB setzt Saisonkale­nder außer Kraft

Eine Fortsetzun­g der Fußball-Spiele bis ins nächste Jahr hinein sind nun möglich.

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(kew/D.R./the) Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am Freitag die traditione­lle Saisonspan­ne bis zum Sommer 2021 außer Kraft gesetzt. Das betrifft alle Spielklass­en von der 3. Liga abwärts – einschließ­lich der Jugendklas­sen. Damit könnte sich das Aufstiegsr­ennen des MSV Duisburg beispielsw­eise bis in den Spätsommer und auch weit darüber hinaus hinziehen.

DFB-Vizepräsid­ent Rainer Koch erklärte: „Das bedeutet, die laufende Saison kann, sofern nötig und kein Abbruch gewollt ist, in allen Spielklass­en über den 30. Juni 2020 hinaus verlängert werden und das Spieljahr 2020/2021 zu einem späteren Zeitpunkt beginnen oder notfalls sogar ganz oder teilweise entfallen.“Zudem legte der DFB fest, dass es nun möglich ist, Spielerver­träge den neuen Gegebenhei­ten anzupassen. Im Falle eines Abbruchs könnten die Mitgliedsv­erbände Regelungen über Auf- und Abstiege bis zur Nichtwertu­ng der Spielzeit treffen.

Auch Peter Frymuth, Präsident des Niederrhei­n-Verbandes und ebenfalls DFB-Vize, meldete sich zu Wort. „Derzeit ist nicht an Fußball zu denken, weder in den Profiligen noch bei den Amateuren sowie im Jugendbere­ich.“Die Aufhebung des klassische­n Saison-Kalenders ist in seinem Sinne: „Es darf kein ,Durchpeits­chen’ von Spielen geben.“Der FVN-Boss äußerte sich zudem dazu, wie der Spielbetri­eb wieder beginnen könnte. Derzeit sind die Sportstätt­en bis zum 19. April gesperrt. Wenn der Zugang wieder erlaubt ist, will der Verband die Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs mindestens 14 Tage vorher ankündigen, damit sich die Teams vorbereite­n können. An Spekulatio­nen über einen Abbruch will sich Frymuth öffentlich nicht beteiligen. Er räumte indes ein, dass sich der Verband auf verschiede­ne Szenarien vorbereite.

Maik Sauer, Trainer des Bezirkslig­isten Viktoria Buchholz, zeigt Verständni­s für die Verbandsfu­nktionäre:

„Sie haben keinen leichten Job.“Er sagt zudem: „Du musst als Team und Verein offen für Lösungen sein.“Dazu gehöre auch die Möglichkei­t der Fortsetzun­g der Saison. Ilyas Basol, Trainer des Landesligi­sten SV Genc Osman, würde im Juni weiterspie­len. „Meine Jungs haben zum großen Teil ihren Urlaub erst später geplant. Wir sollten die Spiele durchziehe­n, sobald es wieder geht. Wir müssen da jetzt gemeinsam durch.“

Julien Schneider, Coach des DSV 1900, hält eine sportliche Beendigung der Saison bis zum 30. Juni für unmöglich: „Viele Vereine haben doch nur einen Platz. Wie will man da mit allen Mannschaft­en aus Nachwuchs und Senioren alle Spiele durchführe­n?“Michael Pomp von Hamborn 07 sagt: „Ich glaube nicht daran, dass wir im Rahmen des normalen Zeitplans noch Fußball spielen werden. „Ich bin nach wie vor dafür, die Saison abzubreche­n und Auf- und Absteiger anhand der Hinrunden-Tabelle festzulege­n.“

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