Schüler bitten Ministerin um längere Schulschließung
DÜSSELDORF (dtm) Schüler in NRW haben sich an Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) gewandt und gefordert, die Schulschließungen über den 19. April hinaus beizubehalten. Die NRW-Schulministerin hatte in der vergangenen Woche gesagt, sie gehe davon aus, dass die Schulen nach den Osterferien am 20. April wieder öffnen könnten. Die Schüler begründeten ihre Forderung mit dem Gebot des sozialen Abstands. „Die Annahme, dass dabei eine angemessene Form der Kontaktvermeidung aufrechterhalten werden kann, ist unrealistisch“, heißt es in dem offenen Brief der Schüler.
Formuliert hat den Brief David-Luc Adelmann, Schüler am Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium in Krefeld. Der 18-Jährige würde in diesem Jahr sein Abitur machen. „Ob das nun wirklich klappt, ist offen“, sagte er unserer Redaktion. Den Brief habe er in Abstimmung mit seinen Mitschülern, Eltern und Lehrern verfasst. „Die Schulen sollten nicht das Erste sein, was wieder geöffnet wird“, findet der Schüler. Den Plan, die Abschlussprüfungen noch in diesem Jahr durchzuführen, halten die Schüler „weder für logisch noch durchdacht“.
Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, sagte der „Bild“-Zeitung, Schüler mit unzureichenden Leistungen sollten wegen der Corona-Krise ihre Klasse lieber freiwillig wiederholen, „als mit massiven Wissenslücken aufzurücken“.