So läuft die Beratung für Eltern kleiner Kinder
HUCKINGEN (RPN) Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) am St.-Anna-Krankenhaus berät und behandelt auch während der Corona-Krise weiter die Kinder und deren Eltern. Therapeutische Gespräche und Beratungen sowie spezielle Trainings sollen allerdings telefonisch und über Videoplattformen stattfinden. Notfälle werden auch vor Ort im Nebengebäude des Krankenhauses behandelt. Voraussetzung ist eine gültige Überweisung durch einen niedergelassenen Kinderarzt.
Die Malteser gehen davon aus, dass die Corona-Pandemie noch erhebliche Zeit andauern wird. Deshalb
wollen die Mitarbeiter des SPZ die Versorgung der Kinder so gut wie möglich aufrechterhalten. Sie arbeiten weiter, setzen dabei allerdings primär telefonische oder video-geschützte Anamnese-, Therapie- und Beratungsgespräche ein. „In einigen Fällen werden wir das Kind mit einer Betreuungsperson, in aller Regel einem Elternteil, aber auch in unser SPZ einbestellen. Die Familie wird dann aber nicht in einem Wartezimmer aufgenommen, sondern direkt zum Arzt beziehungsweise Therapeuten in den Behandlungsraum geführt“, berichtet Dr. Guido Wolf, Oberarzt des SPZ. Da die Ambulanz
nicht im Krankenhausgebäude selbst gelegen ist, sondern sich im 300 Meter vom Haupteingang entfernt gelegenen Verwaltungsgebäude befindet, bestehe kein höheres Infektionsrisiko als bei einem Besuch beim niedergelassenen Kinderarzt. Auch das Beratungsangebot der Schreiambulanz soll so erhalten bleiben. „Wir gehen davon aus, dass junge Familien, die sonst durch Tanten oder Großeltern unterstützt werden, wenn ihr Baby anhaltend und scheinbar ohne Grund schreit, nun isoliert sind und gerade jetzt unserer Hilfe bedürfen“, erklärt Psychologe Gero Hufendiek.
Auch das Training für Eltern von zwei- bis dreijährigen Kindern mit Sprachschwierigkeiten läuft weiter. Der Kontakt mit den Eltern findet in Form eines digitalen Seminars über eine Videoplattform statt. Das Angebot soll auf Kinder von drei bis sechs Jahren erweitert werden. Das Neugeborenen-Hörscreening und die Abklärung von akuten Hör- und Kommunikationsproblemen kann nach vorheriger telefonischer Absprache erfolgen.
Bei Bedarf an solcher Unterstützung sollten Eltern sich zunächst telefonisch mit ihrem niedergelassenen Kinderarzt in Verbindung setzen. Er kann mit den Eltern gemeinsam entscheiden, ob eine Überweisung für das Sozialpädiatrische Zentrum sinnvoll ist. Verordnungen von Hilfsmitteln und Rezepte für Medikamente werden zur Zeit in Absprache mit den Krankenkassen ausschließlich per Post versandt. Dadurch wolle die Mitarbeiter vermeiden, dass viele Familien ihre Wohnung verlassen müssen.