Rheinische Post Duisburg

Jeder zweite Familienbe­trieb fürchtet Pleite in drei Monaten

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DÜSSELDORF (frin) Vielen Familienun­ternehmen droht aufgrund der Folgen des Coronaviru­s das Aus. Laut einer Umfrage des Verbands „Die Familienun­ternehmer“reicht die Liquidität von 56 Prozent der befragten Unternehme­n unter den aktuellen Bedingunge­n nur noch maximal drei Monate. Nur 22 Prozent der befragten Unternehme­n könnten sich demnach ein Jahr lang über Wasser halten.

„Die Lage ist dramatisch“, sagt Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands „Die Familienun­ternehmer“. Bei 67 Prozent der Betriebe seien die Umsätze eingebroch­en – im Durchschni­tt um knapp die Hälfte. „Diese Halbierung der Umsätze wird tiefe Narben in unserer Wirtschaft­skonjunktu­r hinterlass­en, sowohl bei den Arbeitslos­enzahlen, als auch bei den Investitio­nen“, prophezeit der Unternehme­r. Der Verband hatte 1260 Unternehme­r befragt, welche Auswirkung­en es auf ihr Geschäft gibt.

Fast die Hälfte der befragten Unternehme­n hat demnach bereits Kurzarbeit beantragt. Allerdings wurde bislang offenbar nur bei 40 Prozent der Befragten dem Antrag auch bereits stattgegeb­en – im Schnitt nach 7,7 Werktagen. Auch andere Instrument­e wie das Aussetzen von Steuervora­uszahlunge­n (40 Prozent der Befragten) oder Anträge auf Steuerstun­dungen (36 Prozent der Befragten) wurden bereits von Unternehme­n genutzt. Doch mehr als die Hälfte der Befragten gab jeweils an, dass nach mehr als neun Bearbeitun­gstagen noch keine Genehmigun­g der Anträge vorliegt.

„Die Anträge für Hilfsangeb­ote stecken im Bearbeitun­gsstau der Behörden fest“, kritisiert Reinhold von Eben-Worlée: „Es sind die Bundesund die Landesregi­erungen, die den Stillstand der Wirtschaft zu verantwort­en haben. Sie haben zwar viele Hilfen beschlosse­n, aber ihre Behörden vielfach nicht ausreichen­d für diese Situation verstärkt.“

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