Rheinische Post Duisburg

Gottesdien­st mit Hupkonzert

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Angeboten werden einzelne Getränke oder eine „Autotüte“für 8,50 Euro (nur mit Karte zahlbar). Deren Inhalt ist wenig spektakulä­r: ein Sandwich (Käse oder Hähnchen), einmal Popcorn, kleine Tüten mit Nachos und Gummibärch­en sowie ein Getränk. Gemessen an üblichen Kinopreise­n ist das Paket aber durchaus fair; und man setzt aus hygienisch­en Gründen bewusst auf vorverpack­tes Essen. Außerdem ist das Mitbringen von Speisen natürlich erlaubt; man kann also einfach vor dem Kinobesuch bei einem Imbiss vorbeifahr­en (was einige gemacht haben) oder sich etwas von zuhause mitbringen. Technik Die 400 Quadratmet­er große Leinwand ist den Düsseldorf­ern aus dem Open-Air-Kino im Rheinpark bekannt, die Bildqualit­ät ist bestens. Der Ton ist teilweise natürlich abhängig von der Qualität des eigenen Autoradios. Er funktionie­rt während des Films jedenfalls durchgehen­d ohne jede Störung oder Rauschen.

Sicherheit Die Ideen des Autokinos, alle Hygienereg­eln einzuhalte­n, sind weitgehend gut umgesetzt. Das Einscannen des Tickets durchs geschlosse­ne Fenster funktionie­rt reibungslo­s. Bei den Warteschla­ngen fürs Essen sind Abstände (cwe) „Es sind verrückte Zeiten“, sagt Heinrich Fucks, Superinten­dent der evangelisc­hen Kirche in Düsseldorf, zu Beginn seiner Predigt. Er steht gemeinsam mit Frank Heidkamp, Stadtdecha­nt von Düsseldorf, auf einer kleinen Bühne, und beide blicken über die Dächer von knapp 400 Autos, die aufgereiht auf dem Messeparkp­latz 1 stehen. Seit Mittwoch werden hier in regelmäßig­en Abständen auf einer großen Leinwand Filme gezeigt. Über die Ostertage finden im Autokino außerdem drei Gottesdien­ste statt, gestern der erste am Karfreitag.

eingezeich­net, die auch anstandslo­s eingehalte­n werden. Der angekündig­te Abstand von zwei Metern zwischen den Pkw ist dagegen nicht immer eingehalte­n; viele Wagen

Viele der Besucher freut es, dass ihnen eine Alternativ­e zum Kirchgang geboten wird, der wegen der Kontaktspe­rre in diesem Jahr ausfallen muss. „So hat man trotzdem das Gefühl, an Ostern eine Gemeinscha­ft zu sein“, erzählt Martha Daniel. Sie hat die Autotüren geschlosse­n und ihre Fenster nur ein kleines Stück geöffnet, denn so sind hier die Vorgaben. Obwohl die Menschen so voneinande­r getrennt sind, kommt während des 45-minütigen Gottesdien­stes festliche Stimmung auf. Konzentrie­rt hören die Besucher den Pfarrern zu und singen gemeinsam

parken auch in ganz normalem Abstand nebeneinan­der.

Fazit Es war ein wirklich schöner Filmabend. In kurzer Zeit wurde in ihren Autos Kirchenlie­der.

Einige der Besucher sehen in der Situation auch eine Chance für die Kirche: „Es besteht die Möglichkei­t für eine Modernisie­rung, um wieder mehr Menschen zu erreichen“, sagt Jens Lemke und drückt anschließe­nd, wie die anderen Autofahrer auf die Hupe – als Dank für den Gottesdien­st.

Die Messe am Ostersonnt­ag ist bereits ausgebucht, für den evangelisc­hen Gottesdien­st am Ostermonta­g um 11 Uhr gibt es noch kostenlose Tickets unter www.autokin-duesseldor­f.de.

ein gut funktionie­rendes Event auf die Beine gestellt. Man kann sich vorstellen, dass das auch in Zeiten ohne Corona auf viel Interesse stoßen würde.

Pflegedien­st Die Ausbreitun­g des Coronaviru­s macht auch vor Pflegekräf­ten nicht halt, und wenn da jemand ausfällt, ist das unter Umständen zurzeit schwer zu kompensier­en. Für solche Fälle bietet das Pflegebüro der Stadt unter 0211 8998998 Pflegebedü­rftigen und ihren Angehörige­n eine Hotline an, über die schnellstm­öglich Alternativ­en organisier­t werden sollen. Erreichbar ist die Hotline werktags von 9 bis 13 Uhr.

Masken Das Angebot von Textilunte­rnehmer Christian Filusch, der jetzt in Litauen statt Anzügen Gesichtsma­sken nähen lässt und einige spenden will, hat die Jüdische Gemeinde angenommen. 50 Masken bekam das Nelly-Sachs-Haus, wo sie dringend benötigt wurden.

Events Endlich mal eine Veranstalt­ung, die nicht abgesagt wird: Das Gourmet-Festival, dessen Macher gerade die Termine in Köln und Mönchengla­dbach verlegt haben, soll wie geplant Ende August stattfinde­n. Bis auf weiteres alle Veranstalt­ungen abgesagt haben dagegen der Angermunde­r Kulturkrei­s und der Freundeskr­eis Botanische­r Garten der Heine-Uni.

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FOTO: ANNE ORTHEN Heinrich Fucks, Superinten­dent der evangelisc­hen Kirche, und Stadtdecha­nt Frank Heidkamp feierten gemeinsam den ökumentisc­hen Gottesdien­st am Karfreitag.

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