Ein Osterspaziergang auf der Laga
Die Großveranstaltung in Kamp-Lintfort darf wegen der Corona-Pandemie nicht wie geplant am 17. April öffnen. Die Arbeiten auf dem Areal sind trotzdem im Endspurt. Ein Rundgang in Bildern.
KAMP-LINTFORT Hinter der historischen Fassade des ehemaligen Bergwerks West öffnet sich eine große und offene Parklandschaft. Es grünt und blüht schon zaghaft im rund 25 Hektar großen Zechenpark, der mit den Gärten am Kloster Kamp und dem Wandelweg die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort bildet.
Die Corona-Krise ließ den geplanten Eröffnungstermin, der für den 17. April vorgesehen war, platzen. Die Veranstalter hoffen aber, die Gärten ab dem 20. April für Besucher öffnen zu können. Das entscheidet sich in der nächsten Woche, wenn Bund und Länder erneut über die Dauer des Kontaktverbotes beraten. Die RP nimmt ihre Leser deshalb heute mit auf einen Osterspaziergang durch den Park.
17 Themengärten, sieben Hausgartenbeispiele, dazu ein Garten des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten zeigen vor der 100 Jahre alten Industriekulisse, wie kreativ und bunt die Gestaltung des grünen Wohnzimmers heute sein kann. Die von Experten angelegten Gärten tragen Namen wie „Zurück zur Natürlichkeit“, „Green Infinity“und „Garten der Gegensätze“. Es kommen Hochbeete, Muldenrigolen, Wildstauden als Bienenweide, Wasserkaskaden und Solitärsträucher, Obst- und Blumenwiesen zum Einsatz – den Ideen scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.
Der Garten Eden vereint Stauden, Gräser und Kräuter, die in der Bibel, der Tora und im Koran erwähnt sind. Im Schatten der beiden Fördertürme sind Klima- und Weltgärten angelegt. Auch die Gestaltung von Gräbern findet im Ausstellerbereich ihren Platz. Wald und Holz NRW hat sogar einen Hochsitz installiert und informiert über den Wald als Lebensraum.
Im Zechenpark gibt es noch einige Leerstellen. Doch die übergroße Kalli-Skulptur, das Maskottchen der Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort, hat auf dem zurzeit menschenleeren Quartiersplatz ihren festen Platz gefunden. Sie stammt aus dem Atelier von Jörg Hermanowski. Zwei Alltagsmenschen aus der Werkstatt von Christel Lechner sind inzwischen dazu gestoßen: Ein tanzendes Paar, etwa 2,20 Meter groß. Grubengold und Blauschäfer folgen. Auch Weidenkunst ist auf dem 25 Hektar großen Areal zu entdecken.
Die Themengärten reihen sich wie Perlen entlang einer klaren Achse auf. Der mehr als 70 Meter hohe Förderturm mit seiner rot-weißen Fassade ist von überall her zu sehen. Im Zechenpark wurden auf 4500 Quadratmetern insgesamt 22.000 Stauden und Gräser gepflanzt sowie 270.000 Zwiebeln eingesetzt. Tulpen und Stiefmütterchen blühen schon. Prägend für das Areal sind die sanften Hügel des Sicherungsbauwerkes, genannt Kleiner Fritz (fünf Meter hoch) und Großer Fritz (acht Meter hoch). Von dort aus hat man einen guten Überblick über den Park mit seinen grünen Wiesen und Blumenbeeten.
Das begehbare Erdmännchen-Gehege im erlebnispädagogischen
Zentrum „Kalisto“wartet auf seine Bewohner. Eine Ziege, acht Hühner, neun Enten und eine Gans, sieben Schafe und zwei Alpakas ziehen in den Tagen rund um Ostern in den kleinen Tierpark auf dem Gelände der Laga ein. Die Bauarbeiten dazu sind so gut wie abgeschlossen wie auch am benachbarten GreenFabLab der Hochschule Rhein-Waal. Es beherbergt Forschungs-, Seminar und Laborgebäude. Biologie, Umwelttechnik, erneuerbare Energien sollen hier mal auf dem Lehrplan stehen. Fertig gestellt ist auch der Spielplatz.
Das Areal verfügt über drei Gastronomie-Standorte, dazu kommen