Rheinische Post Duisburg

Schikanier­t

- Christian Wunderlich Düsseldorf Peter Schniewind Haan Wolfgang Kuhn Geldern Andreas Haberland per Mail Axel Sandhofen Moers

Darf ich vorschlage­n, in Nebenstraß­en Rad zu fahren? Die Nebenstraß­e als Hauptfahrr­adstraße? Als Fahrrad- wie als Autofahrer fühle ich mich beispielsw­eise auf der Friedrichs­traße in Düsseldorf nicht wohl. Fahrspur-Verschwenk­ungen, Fahrbahn-Verengunge­n, Abbiegespu­ren, parkende Autos – da scheint mir auch der Fahrradweg nicht sicher. Wenn sich Radler zudem überholen und der neue seitliche Mindestabs­tand gilt, dann wird es für alle noch enger werden. Die Mischung von Radverkehr und privilegie­rtem Kraftverke­hr auf den Umweltspur­en erscheint mir nicht gelungen. Eine ausgewiese­ne Fahrradstr­aße in einer Anwohnerst­raße, wie die parallel zur Friedrichs­traße verlaufend­e Talstraße und damit eine Trennung der Verkehrsmi­ttel halte ich für sinnvoller. Zugleich finde ich es rücksichts­los, dass Fahrradfah­rer reine Gehwege zunehmend mit aller Selbstvers­tändlichke­it radelnd nutzen. Selbst auf engem Raum kam mir schon ein Lastenrad entgegen. Die Geschwindi­gkeit wird auch nicht immer dem Fußverkehr angepasst. Ein Fahrrad ist ein gutes Verkehrsmi­ttel, nur leider sind Radfahrer nicht die besseren Menschen. Mein Appell: Fördert den Radverkehr, aber trennt die Verkehrsst­röme.

Hamstern ist unsinnig.“von Christoph Unger, Präsident des Bundesamte­s für Bevölkerun­gsschutz. Meiner Meinung nach sind Hamsterkäu­fe zutiefst asozial. Ich, ich, ich! Das steht im Vordergrun­d, ohne die Konsequenz­en des Handelns zu bedenken. Andere bekommen nichts und bringen sich täglich aufs Neue in Gefahr, weil man immer wieder versucht, das zu bekommen, was sich die Hamsterer unter den Nagel gerissen haben. Leere Regale in Supermärkt­en führen zu weiterer Eskalation. Oh, wenn hier nur noch so wenig ist, dann lass uns mal von dem und dem hier ganz viel mitnehmen. Das zieht Kreise! Waren es zuerst noch Nudeln und Klopapier, folgte bald Mehl aller Sorten und Frischhefe, jetzt gibt es keine Dosentomat­en und passierte Tomaten mehr und die Milch ist auch alle. Was folgt als nächstes? Kaffee, Tee, Brot, Butter, Margarine? Wenn jeder so eingekauft hätte, wie immer, gäbe es keine Probleme!

Zu „Systemrele­vant“(RP vom 23. März): Bei der Aufzählung wurden offensicht­lich unsere Landwirte vergessen: Die Grenzen sind dicht, also werden massenhaft bewährte Erntehelfe­r (Spargel) fehlen, vor allem aber Personal, um zu pflanzen, was wir demnächst essen. Also ist schleunigs­t unbürokrat­ische Einreise zu organisier­en, anderenfal­ls werden wir uns an leere Regale gewöhnen müssen. Unsere Landwirte sind auf die Einnahmen angewiesen, und Geld kann man nicht essen. Notzeiten wie diese werden uns hoffentlic­h Wertschätz­ung lehren denen gegenüber, die bislang durch überzogene Bürokratie schikanier­t werden.

Zu „Wie Technologi­e gegen das Virus hilft“(RP vom 25. März): Ja, Datenschut­z ist gut und wichtig. Aber, in Zeiten wie diesen ist es absolut richtig und wichtig, dass die Bewegungsd­aten genutzt werden können, um die Pandemie so schnell es geht einzudämme­n. Südkorea macht es vor, temporär sollte das kein Problem sein. Über Facebook und Google geben die Nutzer doch auch jede Menge von sich preis. Hier geht es um die eigene Gesundheit, ja, sogar um Leben

oder Tod. Daher sollten wir das temporär sofort zulassen.

Zu „Schlecht bezahlt, am meisten gebraucht“(RP vom 21. März): Ich bin dankbar für diesen Artikel. Es ist genau, wie Sie beschreibe­n: die Berufe, die wir wirklich brauchen und nicht nur in Ausnahmeze­iten - genießen oft ein schlechtes Ansehen.Inzwischen sehen wir alle, was wirklich wichtig nicht. Und das sind nicht mindestens 157 Gender-Lehrstühle mit Vollaussta­ttung, das heißt Assistente­n, Doktorande­n, Sekretärin­nen, Räume usw. Wir brauchen auch keine unzähligen, völlig überteuert­en Berater. Und diese gehören alle zur systemrele­vanten

Zu „China hätte die Welt schützen können“(RP vom 28. März): Frau Quinville hat Recht mit ihren Ausführung­en zur Corona-Pandemie. Ihre Warnung vor Verschwöru­ngstheorie­n ist nachvollzi­ehbar. Es ist auch richtig, dass China frühzeitig­er über die Corona-Fälle in Wuhan hätte informiere­n müssen. Aber Schuldzuwe­isungen bringen nichts. Auch hätte nach dem Corona Kenntnisst­and aus China bei uns Karneval abgesagt werden können – nur wäre das wohl als Überreakti­on gewertet worden und kaum durchsetzb­ar gewesen. Jetzt zeigt Frau Quinville als Vertreteri­n der USA mit dem Finger auf China. Aber auf den, der mit einem Finger auf andere zeigt, weisen mehr Finger selbst zurück. So hätten die USA als Weltführun­gsmacht bereits im Dezember 2019 vor der aufziehend­en Pandemie warnen

Zu „Minister kritisiere­n Adidas für Mietenstop­p“(RP vom 30. März): Corona und die Miete: Ich bin entsetzt über so viel Unverfrore­nheit, mangelnde Solidaritä­t und Gier, die Adidas, H&M und Deichmann an den Tag legen. Milliarden­gewinne reichen ihnen nicht, sie müssen auch noch den Staat aussaugen. Diese Marken sind von meinem Einkaufsze­ttel verschwund­en.

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FOTO: DPA Die Bundesregi­erung setzt große Hoffnungen in eine App zur Nachverfol­gung von Corona-Infektions­ketten, die zurzeit noch getestet wird.

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