Nicht korrekt
Zu „Schlecht bezahlt, am meisten gebraucht“(RP vom 21. März): Respekt! Dieser Artikel bringt es auf den Punkt. Arbeit im eigentlichen Sinne wird nicht mehr wertgeschätzt und hat keine Lobby im Hintergrund. Was zählt ist die Rendite. Schade nur, dass dies jetzt erst so auffällt wo wir die Krise bereits haben. Hätten Sie den Artikel vor einem Jahr geschrieben hätten Sie wahrscheinlich andere Antworten bekommen. Unser System hat sich zum negativen gewandelt und weil Arbeit sich nicht mehr lohnt, haben wir auch den Fachkräftemangel. Dieses Problem geht aber leider durch die gesamte Gesellschaft. Angefangen in der Kita, über die Schule und dann Schlussendlich im Berufsleben. Stichwort: Ohne Abi hast du schlechte Karten
Zu „Schlecht bezahlt, am meisten gebraucht“(RP vom 21. März): Endlich! Endlich sagt jemand mal laut was bei uns vollkommen schief läuft. Wir brauchen eine viel bessere Bezahlung für alle jene Menschen, die dienen und bedienen, sich kümmern und pflegen. Diese Kolumne gehört unbedingt auf die Titelseite!
Zu „Prügelt sie mal ordentlich durch!“(RP vom 21. März): Es werden zwar Zerstörungen durch den alliierten Bombenkrieg beklagt. Die Ursachen werden aber nicht korrekt benannt und notwendige Erklärungen nicht gesucht. Verursacher waren ausschließlich die
Millionen deutscher Täter in SS, Wehrmacht, Polizei und Partei, die über die Kriegsjahre unvorstellbar viele Opfer forderten und in ganz Europa verbrannte Erde hinterließen. Diese Opfer und Zerstörungen überstiegen bei weitem diejenigen durch den alliierten Bombenkrieg. Allein die Zerstörung Warschaus 1939 und im Herbst 1944 forderte die siebenfache Opferzahl der Angriffe auf Dresden! Unstrittig ist, dass es auf alliierter Seite noch viel mehr Opfer durch einen verlängerten Krieg gegeben hätte, hätte der Bombenkrieg nicht Rüstung, Logistik und die Arbeitskraft der Bevölkerung beeinträchtigt. Die Hinweise auf die trotzdem hohe Rüstungsproduktion ist eine Fehlinterpretation – ohne den Bombenkrieg wäre diese noch viel höher ausgefallen. Auch über die konkrete Situation am Niederrhein während der letzten Monate des Krieges fehlen wichtige Informationen: Die Alliierten stießen während der Befreiung nämlich auf einen enorm zähen, aber völlig sinnlosen Widerstand. Jeder Bauernhof wurde noch verteidigt, und dies forderte die Angriffe der Alliierten wegen deren hohen Verlusten heraus. Das ist die Ursache für zum Beispiel ein zerstörtes Wesel und nicht deren missglückte Rheinüberquerung bei Arnheim oder ein Rachebedürfnis von „Bomber Harris“.
Den Bombenkrieg als „moralische Bankrotterklärung“zu bezeichnen, ist etwas eng gesehen – das trifft doch auf jeden Krieg zu.
Der Autor stellt die Hintergründe des Bombenkrieges sehr einseitig dar, und überbetont die Opferrolle der deutschen Bevölkerung. Er schreibt, dass in der kollektiven Erinnerung in Deutschland der Bombenkrieg als wahllos, am Ende maßlos, irrational verankert ist. Ich denke, dass viele Deutsche sich nicht nur an die deutschen Luftangriffe auf Großbritannien erinnern, sondern auch an Guernica, Rotterdam, Warschau und an den Terror, den die Luftwaffe über viele europäische Städte gebracht hat. Die deutsche Bevölkerung war Ende März 1945 keineswegs „apathisch“, wie vom Autor behauptet, sondern in großen Teilen noch williger Vollstrecker des Nazi-Wahns. Ob Soldaten oder Zivilisten – es wurde weiter denunziert, verraten, gemordet. Die durch die häuslicheund gesellschaftliche Erziehung völlig verblendeten, fanatisierten Soldaten kämpften einen sinnlosen Kampf für ein verbrecherisches Regime und sorgten für hohe Verluste bei den Befreiern, nicht Eroberern, wie es viele Deutsche
Zu „Minister kritisieren Adidas für Mietenstopp“(RP vom 30. März): Die Bundesjustizministerin verurteilt solvente Unternehmen, die angekündigt haben, ihre gewerblichen Mieten angesichts Corona nicht mehr zu zahlen. Ja, was hat sie denn gedacht? Wenn sie eine Kündigungssperre gegenüber Mietern verkündet, ohne ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass die Pflicht zur Mietzahlung bestehen bleibt, ohne dem Vermieter das Recht einzuräumen „vom Mieter Nachweise über Einkommenseinbußen zu verlangen“, ohne Hinweis darauf, dass statt vollständiger Zahlungseinstellung erst einmal eine angemessene Kürzung und spätere Ratenzahlung mit dem Vermieter vereinbart werden sollte. Nicht jeder Vermieter ist steinreich. Viele haben ihre Altersvorsorge auf Betongold gebaut. Hier werden wieder alte Klischees bedient.