Neues zum Rumeiern
Hartgekochte Eier gehören zum Osterfest. Wer das nicht so gerne mag, findet in der internationalen Küche genügend Alternativen mit ganz neuen Aromen.
Das Ei ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und Leben – und gehört zu Ostern wie die Tanne zu Weihnachten. Hühnereier fehlen in fast keinem Haushalt: Sie sind eine unglaublich vielseitige Zutat. Lang ist die Liste aller Eierspeisen dieser Welt, denn nahezu jede Kultur hat ihre eigenen Methoden, sie zuzubereiten.
Süß oder salzig, deftig oder fluffig leicht – Eier lassen sich in nahezu jede Mahlzeit einbauen, und jedes Land hat sein typisches Eier-Gericht. So wird in Äthiopien „Doro Wat“, ein geschmortes und mit Knoblauch, Ingwer und Chili gewürztes Hähnchen mit gekochten Eiern serviert. In Japan begleitet „Omurice“Generationen von Japanern und besteht in seiner ursprünglichen Form aus Reis, der zusammen mit Hähnchen und Ketchup in der Pfanne angebraten, mit gebratenem Ei ummantelt und mit Tomaten-Sauce garniert ist.
Amerikanische Bagels Benedict mit geräuchertem Lachs und Kräuter-Hollandaise sind ein köstliches Sonntags-Frühstück. Dazu werden halbierte Bagelhälften goldbraun getoastet und mit Butter bestrichen, um dann mit geräuchertem Lachs, einer Hollandaise mit frischen Kräutern und einem pochierten Ei mit flüssigem Kern belegt zu werden. Süßes hält Portugal bereit: Die mit einer Eiercreme gefüllten und überbackenen Blätterteigtörtchen sind als Pastéis de Nata bekannt.
Wer Eier einmal anders als gekocht, gerührt oder gebraten als Spiegelei essen möchte, für den haben wir eine Auswahl an Rezepten:
Aus Korea: Gyeran Jjim – gedämpfte Eier
Zutaten (4 Personen) 2 Frühlingszwiebeln, 1/4 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1/2 Tl Salz, 1 El Mirin (süßer Reiswein), 1/2 El geröstetes Sesamöl, 1 El Fischsauce, 5 Eier
Zubereitung Frühlingszwiebeln putzen, waschen, in feine Ringe schneiden. Zwiebel schälen, sehr klein würfeln. Knoblauch schälen, reiben oder durchpressen. Frühlingszwiebeln, Zwiebel und Knoblauch
mit den übrigen Zutaten und 200 ml Wasser verquirlen. Mischung auf vier Förmchen verteilen, diese in einen Topf setzen. So viel kaltes Wasser angießen, dass die Förmchen zur Hälfte im Wasser stehen. Das Wasser aufkochen, bei kleiner Hitze mit aufgelegtem Deckel 15 Minuten köcheln lassen, so dass die Eimasse stockt. Förmchen herausnehmen und das Gyeran Jjim sofort servieren. Es soll innen puddingweich sein.
Aus Frankreich: Omelette-Klassiker Zutaten (für 1 Omelett) 3 Eier, Salz und frisch gemahlener Pfeffer, 15 bis 30 g Butter
Zubereitung Die Eier in einer Schüssel mit einer Gabel verschlagen, bis Eigelbe und Eiweiße gut miteinander verbunden sind. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Butter in einer beschichteten Pfanne (Bodenfläche 18 bis 20 cm Durchmesser) erhitzen, bis sie aufschäumt; nicht braun werden lassen. Die Eier in die Pfanne gießen und durch Schwenken der Pfanne gleichmäßig verteilen. Die Eimasse
in der Pfanne mit einer flach gehaltenen Gabel 20 bis 30 Sekunden durchrühren, bis sie gestockt, aber noch weich ist. Mit der Gabel eine Hälfte wie einen Briefumschlag zur Mitte klappen, durch Anheben der Pfanne das Omelett an den Pfannenrand rutschen, und die offene Seite über die zusammengeklappte fallen lassen. Auf den vorgewärmten Teller gleiten lassen und servieren.
Aus Israel und Nordafrika: Shakshuka
Zutaten (4 Personen) 1 Knoblauchzehe, 1 grüne Paprika, 5 g Minze, 20 g Petersilie, 1 Lauchstange, 1 Tl Kreuzkümmel, 50 g Spinat, 100 g tiefgefrorene Erbsen, ½ Zitrone (Saft), 200 g Fetakäse, 4 Eier, Salz, Pfeffer, Muskat, Pflanzenöl zum Braten
Zubereitung Knoblauch schälen und fein hacken. Paprika waschen, Kerngehäuse entfernen und würfeln. Minze und Petersilie hacken. Lauch längs halbieren und in Scheiben schneiden. Pflanzenöl in einer großen Pfanne über mittlerer bis hoher Hitze erwärmen. Knoblauch ca. 2 Min. andünsten. Lauch und grüne Paprika dazugeben und 3 bis 4 Minuten anbraten. Mit Kreuzkümmel, frisch geriebenem Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken. Spinat, Erbsen, die Hälfte der Petersilie und gehackte Minze in die Pfanne geben. Sobald der Spinat zusammenfällt, Zitronensaft dazugeben. Die Hälfte des Fetakäses zerbröseln, in die Pfanne geben und untermengen. Vier kleine Mulden in die Lauch-Mischung formen und in jede Mulde ein Ei schlagen. Mit Salz bestreuen und ca. 10 Minuten köcheln lassen, bis das Eiweiß gestockt und das Eigelb noch weich ist. Restlichen Fetakäse zerbröseln und über dem Shakshuka verteilen. Mit Petersilie bestreuen, mit Salz und Pfeffer würzen.
Shaksuka gibt es auch in der mit Tomatensoße, Paprika und Zwiebeln. Die Spezialität wird gern zum Frühstück oder als Hauptspeise gegessen.
Aus Italien: Ei im Glas mit frischen Tomaten
Zutaten (2 Portionen) 1 kleine Zucchini (ca. 150 g), 20 große Basilikumblätter,
4 Eier (Kl. M), 4 El Sahne, 30 g frisch geriebenen Parmesan, Meersalz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, 3 El Olivenöl, 6 Scheiben Pancetta oder Bacon, 100 g Kirschtomaten. Außerdem: 2 Weckgläser mit Deckeln und 375 ml Inhalt
Zubereitung Zucchini der Länge nach in möglichst dünne Scheiben schneiden. 6 Scheiben beiseite legen, den Rest sehr fein würfeln. 7 Basilikumblätter grob schneiden. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Eier, Sahne und Parmesan verrühren und mit Salz und Pfeffer kräftig würzen.
Die Weckgläser mit Olivenöl ausfetten, mit Pancetta- und Zucchinischeiben so auslegen, dass die Enden nach oben zur Glasöffnung zeigen oder diese leicht überlappen. Eimasse einfüllen. Geschnittenes Basilikum darüber streuen und darauf die Zucchiniwürfel geben.
Glasdeckel auflegen und Eiküchlein auf der mittleren Schiene ca. 20 Minuten backen. Derweil die Kirschtomaten vierteln. Restliches Basilikum grob zerzupfen. Beides mit 2 El Olivenöl mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf die gegarten Eier geben und sofort servieren.
Aus Schottland: Scotch Eggs Zutaten 4 hartgekochte Eier, 250 g Wurstbrät (oder gewürztes Hackfleisch), Prise geriebene Muskatnuss, 1 kleine Zwiebel, 1 Ei, getrennt, 75 g plus 2 EL Paniermehl
Zubereitung Die hart gekochten Eier pellen. Die Zwiebel schälen und fein reiben. Das Wurstbrät mit dem Eigelb, der geriebenen Zwiebel, den 2 EL Paniermehl und der Muskatnuss gut vermengen, in 4 Portionen teilen. Die gekochten Eier rundum mit der Fleischmasse umhüllen. Das Eiweiß verquirlen. Die umwickelten Eier erst im Eiweiß baden, dann im Paniermehl wenden. Die Eier mit je zwei Zahnstochern stabilisieren (so rollen sie nicht weg) und auf ein gefettetes Backblech geben.
Im vorgeheizten Backofen bei 190° C (Ober- und Unterhitze) rund 30 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind. Dazu passen grüner Salat und Baguette.