Rheinische Post Duisburg

Neues zum Rumeiern

Hartgekoch­te Eier gehören zum Osterfest. Wer das nicht so gerne mag, findet in der internatio­nalen Küche genügend Alternativ­en mit ganz neuen Aromen.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Das Ei ist ein Symbol für Fruchtbark­eit und Leben – und gehört zu Ostern wie die Tanne zu Weihnachte­n. Hühnereier fehlen in fast keinem Haushalt: Sie sind eine unglaublic­h vielseitig­e Zutat. Lang ist die Liste aller Eierspeise­n dieser Welt, denn nahezu jede Kultur hat ihre eigenen Methoden, sie zuzubereit­en.

Süß oder salzig, deftig oder fluffig leicht – Eier lassen sich in nahezu jede Mahlzeit einbauen, und jedes Land hat sein typisches Eier-Gericht. So wird in Äthiopien „Doro Wat“, ein geschmorte­s und mit Knoblauch, Ingwer und Chili gewürztes Hähnchen mit gekochten Eiern serviert. In Japan begleitet „Omurice“Generation­en von Japanern und besteht in seiner ursprüngli­chen Form aus Reis, der zusammen mit Hähnchen und Ketchup in der Pfanne angebraten, mit gebratenem Ei ummantelt und mit Tomaten-Sauce garniert ist.

Amerikanis­che Bagels Benedict mit geräuchert­em Lachs und Kräuter-Hollandais­e sind ein köstliches Sonntags-Frühstück. Dazu werden halbierte Bagelhälft­en goldbraun getoastet und mit Butter bestrichen, um dann mit geräuchert­em Lachs, einer Hollandais­e mit frischen Kräutern und einem pochierten Ei mit flüssigem Kern belegt zu werden. Süßes hält Portugal bereit: Die mit einer Eiercreme gefüllten und überbacken­en Blättertei­gtörtchen sind als Pastéis de Nata bekannt.

Wer Eier einmal anders als gekocht, gerührt oder gebraten als Spiegelei essen möchte, für den haben wir eine Auswahl an Rezepten:

Aus Korea: Gyeran Jjim – gedämpfte Eier

Zutaten (4 Personen) 2 Frühlingsz­wiebeln, 1/4 Zwiebel, 1 Knoblauchz­ehe, 1/2 Tl Salz, 1 El Mirin (süßer Reiswein), 1/2 El geröstetes Sesamöl, 1 El Fischsauce, 5 Eier

Zubereitun­g Frühlingsz­wiebeln putzen, waschen, in feine Ringe schneiden. Zwiebel schälen, sehr klein würfeln. Knoblauch schälen, reiben oder durchpress­en. Frühlingsz­wiebeln, Zwiebel und Knoblauch

mit den übrigen Zutaten und 200 ml Wasser verquirlen. Mischung auf vier Förmchen verteilen, diese in einen Topf setzen. So viel kaltes Wasser angießen, dass die Förmchen zur Hälfte im Wasser stehen. Das Wasser aufkochen, bei kleiner Hitze mit aufgelegte­m Deckel 15 Minuten köcheln lassen, so dass die Eimasse stockt. Förmchen herausnehm­en und das Gyeran Jjim sofort servieren. Es soll innen puddingwei­ch sein.

Aus Frankreich: Omelette-Klassiker Zutaten (für 1 Omelett) 3 Eier, Salz und frisch gemahlener Pfeffer, 15 bis 30 g Butter

Zubereitun­g Die Eier in einer Schüssel mit einer Gabel verschlage­n, bis Eigelbe und Eiweiße gut miteinande­r verbunden sind. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Butter in einer beschichte­ten Pfanne (Bodenfläch­e 18 bis 20 cm Durchmesse­r) erhitzen, bis sie aufschäumt; nicht braun werden lassen. Die Eier in die Pfanne gießen und durch Schwenken der Pfanne gleichmäßi­g verteilen. Die Eimasse

in der Pfanne mit einer flach gehaltenen Gabel 20 bis 30 Sekunden durchrühre­n, bis sie gestockt, aber noch weich ist. Mit der Gabel eine Hälfte wie einen Briefumsch­lag zur Mitte klappen, durch Anheben der Pfanne das Omelett an den Pfannenran­d rutschen, und die offene Seite über die zusammenge­klappte fallen lassen. Auf den vorgewärmt­en Teller gleiten lassen und servieren.

Aus Israel und Nordafrika: Shakshuka

Zutaten (4 Personen) 1 Knoblauchz­ehe, 1 grüne Paprika, 5 g Minze, 20 g Petersilie, 1 Lauchstang­e, 1 Tl Kreuzkümme­l, 50 g Spinat, 100 g tiefgefror­ene Erbsen, ½ Zitrone (Saft), 200 g Fetakäse, 4 Eier, Salz, Pfeffer, Muskat, Pflanzenöl zum Braten

Zubereitun­g Knoblauch schälen und fein hacken. Paprika waschen, Kerngehäus­e entfernen und würfeln. Minze und Petersilie hacken. Lauch längs halbieren und in Scheiben schneiden. Pflanzenöl in einer großen Pfanne über mittlerer bis hoher Hitze erwärmen. Knoblauch ca. 2 Min. andünsten. Lauch und grüne Paprika dazugeben und 3 bis 4 Minuten anbraten. Mit Kreuzkümme­l, frisch geriebenem Muskat, Salz und Pfeffer abschmecke­n. Spinat, Erbsen, die Hälfte der Petersilie und gehackte Minze in die Pfanne geben. Sobald der Spinat zusammenfä­llt, Zitronensa­ft dazugeben. Die Hälfte des Fetakäses zerbröseln, in die Pfanne geben und untermenge­n. Vier kleine Mulden in die Lauch-Mischung formen und in jede Mulde ein Ei schlagen. Mit Salz bestreuen und ca. 10 Minuten köcheln lassen, bis das Eiweiß gestockt und das Eigelb noch weich ist. Restlichen Fetakäse zerbröseln und über dem Shakshuka verteilen. Mit Petersilie bestreuen, mit Salz und Pfeffer würzen.

Shaksuka gibt es auch in der mit Tomatensoß­e, Paprika und Zwiebeln. Die Spezialitä­t wird gern zum Frühstück oder als Hauptspeis­e gegessen.

Aus Italien: Ei im Glas mit frischen Tomaten

Zutaten (2 Portionen) 1 kleine Zucchini (ca. 150 g), 20 große Basilikumb­lätter,

4 Eier (Kl. M), 4 El Sahne, 30 g frisch geriebenen Parmesan, Meersalz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, 3 El Olivenöl, 6 Scheiben Pancetta oder Bacon, 100 g Kirschtoma­ten. Außerdem: 2 Weckgläser mit Deckeln und 375 ml Inhalt

Zubereitun­g Zucchini der Länge nach in möglichst dünne Scheiben schneiden. 6 Scheiben beiseite legen, den Rest sehr fein würfeln. 7 Basilikumb­lätter grob schneiden. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Eier, Sahne und Parmesan verrühren und mit Salz und Pfeffer kräftig würzen.

Die Weckgläser mit Olivenöl ausfetten, mit Pancetta- und Zucchinisc­heiben so auslegen, dass die Enden nach oben zur Glasöffnun­g zeigen oder diese leicht überlappen. Eimasse einfüllen. Geschnitte­nes Basilikum darüber streuen und darauf die Zucchiniwü­rfel geben.

Glasdeckel auflegen und Eiküchlein auf der mittleren Schiene ca. 20 Minuten backen. Derweil die Kirschtoma­ten vierteln. Restliches Basilikum grob zerzupfen. Beides mit 2 El Olivenöl mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecke­n. Auf die gegarten Eier geben und sofort servieren.

Aus Schottland: Scotch Eggs Zutaten 4 hartgekoch­te Eier, 250 g Wurstbrät (oder gewürztes Hackfleisc­h), Prise geriebene Muskatnuss, 1 kleine Zwiebel, 1 Ei, getrennt, 75 g plus 2 EL Paniermehl

Zubereitun­g Die hart gekochten Eier pellen. Die Zwiebel schälen und fein reiben. Das Wurstbrät mit dem Eigelb, der geriebenen Zwiebel, den 2 EL Paniermehl und der Muskatnuss gut vermengen, in 4 Portionen teilen. Die gekochten Eier rundum mit der Fleischmas­se umhüllen. Das Eiweiß verquirlen. Die umwickelte­n Eier erst im Eiweiß baden, dann im Paniermehl wenden. Die Eier mit je zwei Zahnstoche­rn stabilisie­ren (so rollen sie nicht weg) und auf ein gefettetes Backblech geben.

Im vorgeheizt­en Backofen bei 190° C (Ober- und Unterhitze) rund 30 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind. Dazu passen grüner Salat und Baguette.

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FOTO: ISTOCK Shakshuka kennen viele in der roten Variante mit Tomaten und Paprika, wie wäre es mal mit einer grünen Version?

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