Rheinische Post Duisburg

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Vladimir Burlakov und Daniel Sträßer spielen das neue Ermittler-Team im Saarbrücke­r „Tatort“. Und schnell ist klar: Die beiden jungen Männer verbindet ein verdammt düsteres Geheimnis aus der Vergangenh­eit.

- VON BARBARA GROFE

SAARBRÜCKE­N Vielleicht wäre ein Münster-„Tatort“zu diesem Zeitpunkt besser gewesen. Oder zumindest ein Kölner. Kawumms-Humor oder kölsche Kumpelhaft­igkeit. Irgendwas. Nun aber ermittelt erstmV als das neue Saarbrücke­r „Tatort“Team (die letzte Folge aus dem Saarland mit dem Ermittlerd­uo Stellbrink und Marx lief im Januar vergangene­n Jahres), und allen, denen derzeit nicht nach etwas Dunklem, Abgründige­n im Fernsehen ist, weil in der Welt so viel Dunkles ist, sei gesagt: Einschalte­n ist vielleicht keine so gute Idee.

„Das fleißige Lieschen“heißt der erste Einsatz der neuen Saarbrücke­r Kommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov), und sie müssen gleich an mehreren Fronten kämpfen. Da ist zum einen der Fall: Er führt die beiden jungen Männer mitten hinein in eine völlig verfeindet­e Industriel­lenfamilie, in der jeder jeden hasst und das auch ziemlich offen sagt. Ermordet wurde der jüngere zweier Brüder, der das Familienun­ternehmen übernehmen sollte, während der Ältere leer ausgeht und daher fix als Verdächtig­er gilt. Schürk und Hölzer wird bald klar, dass die Hintergrün­de, d iezudiesem­Mordführte­n,weitin

Adie Vergangenh­eit zurückreic­hen, bis in die dunkle Weltkriegs-Geschichte der Familie.

Früher, als Kinder und Jugendlich­e, waren die Kommissare enge Freunde, irgendwann verloren sie sich aus den Augen – im Laufe des „Tatort“erfährt der Zuschauer auch, welches dunkle Geheimnis die beiden verbindet, das keiner der beiden bis heute vergessen oder auch nur erfolgreic­h verdrängen kann. Und dann ist da noch die damit zusammenhä­ngende ganz persönlich­e Ebene: Schürk knabbert an seiner, vorsichtig formuliert, problemati­schen Beziehung zu seinem Vater, Hölzer daran, dass er sich in einem früheren Einsatz mit seinem damaligen Partner im entscheide­nden Moment geweigert hatte, von der Schusswaff­e Gebrauch zu machen. Jetzt hat er ein Ermittlung­sverfahren am Hals, und die anderen Kollegen beäugen ihn kritisch.

Der große Wurf ist diese Saarbrücke­r Premiere noch nicht: Manche Dialoge kommen zu holzschnit­tartig rüber, manche Figuren ebenfalls. Es gibt aber Lichtblick­e: Dass man wirklich wissen möchte, wie die Geschichte am Ende der 90 Minuten beim nächsten Mal weitergeht, dass die schwierige Beziehung der Kommissare potenziell interessan­t werden könnte, dass Moritz Führmann einen so großartig-verzweifel­ten großen Bruder spielt, der nicht zu sich und seiner Liebe stehen kann.

Und ein Lichtblick ist Daniel Sträßer: Im Gesicht des gebürtigen Saarbrücke­ner, der an der Universitä­t Mozarteum in Salzburg ausgebilde­t wurde, lange am Wiener Burgtheate­r spielte und für den „Tatort“zurück in die Heimat kam, ist immer wieder (auch wenn das widersinni­g klingt) die ganze Dunkelheit eines noch so jungen Lebens zu sehen.

„Tatort: Das fleißige Lieschen“,

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FOTO: MANUELA MEYER/ARD/SR Das sind die Neuen: Adam Schürk (Daniel Sträßer, l.) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) mit den Kolleginne­n Pia Heinrich (Ines Marie Westernstr­öer, sitzend) und Esther Baumann (Brigitte Urhausen) – die beiden Frauen hatten in Folge eins aus Saarbrücke­n noch keine tragende Rolle.

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