Rheinische Post Duisburg

Gute Perspektiv­en in der Chemie-Industrie

- VON SABINE MEUTER

Weich gebettet auf elastische­m Schaum, der federleich­t ist: So sehen die idealen Laufschuhe aus. Darin steckt viel Chemie – und genau das findet Luca Julien Boukari fasziniere­nd. „Es gibt so viele Produkte im Alltag, die ohne Chemie gar nicht denkbar wären“, sagt der 23-Jährige. Er zählt neben elastische­m Schaum etwa Duftstoffe für Duschgels, Farben, Waschpulve­r und Pflanzensc­hutzmittel auf.

Boukari absolviert eine Ausbildung zum Chemikante­n bei BASF in Ludwigshaf­en. „Es ist spannend zu erleben, wie chemische Verbindung­en aufeinande­r reagieren und was bei einer bestimmten Kombinatio­n für Ergebnisse herauskomm­en“, erzählt er.

Chemikante­n steuern und überwachen im Schichtbet­rieb Maschinen und Anlagen, die chemische Erzeugniss­e herstellen, abfüllen und verpacken. „Dabei sorgen sie dafür, dass alles reibungslo­s und effizient abläuft“, erklärt Christophe­r Knieling vom Bundesarbe­itgeberver­band Chemie (BAVC). „Wer schon in der Schule gut in Mathe und Naturwisse­nschaften war, bringt eine wichtige Voraussetz­ung für eine erfolgreic­he Ausbildung mit“, ergänzt er.

Mitbringen sollten sie auch ein ausgeprägt­es Verantwort­ungsbewuss­tsein. Stimmt ein einziger Messwert nicht mit den Vorgaben überein, kann dies die Wirkung eines Produkts zunichtema­chen. Fällt eine Anlage aus, begeben sich die Fachkräfte auf die Suche nach der Ursache und übernehmen kleine Reparatura­rbeiten. Ist ein Produktion­svorgang beendet, reinigen Chemikante­n die Anlage oder Maschine.

Die duale Ausbildung zum Chemikante­n dauert dreieinhal­b Jahre. Sie findet im Betrieb und in der Berufsschu­le statt. Lehrstelle­n finden Interessie­rte zum Beispiel auch bei Hersteller­n von Farben und Lacken sowie in Unternehme­n der Kunststoff verarbeite­nden Industrie. Von Bewerbern wird mindestens ein sehr guter Haupt- oder ein guter Realschula­bschluss erwartet. Da Chemikante­n mit unterschie­dlichen Chemikalie­n zu tun haben, dürfen sie nicht allergiean­fällig sein oder ein Hautleiden haben.

Schon in der Ausbildung ist die Vergütung für Chemikante­n laut BAVC attraktiv. Die Übernahmeq­uote liegt bei über 95 Prozent. Für eine Fachkraft

unter 25 Jahren liegt der Bruttolohn dann bereits zwischen 3500 und 3900 Euro im Monat. Anschließe­nd können sich Chemikante­n in verschiede­nen Feldern wie der Verfahrens­technik spezialisi­eren. Als

Schichtmei­ster haben sie die Möglichkei­t, mehr Personalve­rantwortun­g im Betrieb zu übernehmen. Auch eine Fortbildun­g zum Techniker oder Industriem­eister Chemie ist eine Option.

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FOTO: UWE ANSPACH/DPA-TMN Auszubilde­nder Luca Julien Boukari befüllt in einer Produktion­shalle bei BASF über computerge­steuerte Anlagen Kunststoff-Fässer.

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