So geht es den 7000 Tieren im Duisburger Zoo
(dwi) Wie geht es den fast 7000 Tieren im Duisburger Zoo seitdem der Park geschlossen ist? Wir haben bei Zoosprecher Christian Schreiner nachgefragt. „Wichtig ist für die Tiere, etwa für die Herdentiere, dass sie ihre Artgenossen um sich haben und ihre gewohnten Bezugspersonen, die Pfleger“, so Schreiner. „Sie arbeiten jetzt nach einem A/B-System getrennt in zwei Gruppen. Ansonsten hat sich diesbezüglich durch die Schließung nichts geändert.“Allerdings gebe es schon einige, die einen stärken Bezug zu Besuchern haben und sie auch gerne mal genauer beobachten. Dazu gehört etwa der Giraffenbulle Kiringo. Das Gehege ist ganz in der Nähe des Eingangs, so dass normalerweise viele Menschen an ihm vorbeilaufen. „Momentan ist er zumindest irritiert“, sagt Schreiner.
Dies kann er aber zum Beispiel von den Wombats („Die buddeln weiter fleißig ihre Löcher“) oder Koalas („Die dösen den ganzen Tag und essen ihren Eukalyptus“) nicht behaupten. „Die haben überhaupt keine Probleme, dass keine Besucher da sind. Das interessiert die überhaupt nicht.“Grundsätzlich behält der Zoo aber auch in diesen Zeiten gewohnte Abläufe bei und beschäftigt die Tiere artspezifisch. So müssen die Elefanten ihr Futter mit dem Rüssel aus einem Heunetz ziehen oder mit Futterbällen in einem Betonschacht hantieren.
Die Delfine werden auch ohne Shows fit gehalten und die Koalas weiter zweimal in der Woche gewogen. „Schon ein Gewichtsverlust von ein paar hundert Gramm kann ein Hinweis auf eine Erkrankung sein“, so Schreiner. So kommen die Tiere unterm Strich auch ganz gut ohne Publikum aus. Genießen einige vielleicht sogar die unerwartete Ruhe? So weit möchte Schreiner dann doch nicht gehen. „Alle Tiere haben ja sonst auch ihre Rückzugsmöglichkeiten.“
Mal ganz abgesehen davon, dass ein Zoo dauerhaft ohne Besucher wirtschaftlich nicht überleben kann. Schreiner macht derzeit keine Angaben zu den bisherigen Einbußen. Wie angespannt die Lage für alle Zoos durch die Corona-Krise ist, zeigt allerdings ein Schreiben des Verbands der Zoologischen Gärten bereits von Ende März an Bundeskanzlerin Angela Merkel - mit der dringlichen Bitte um ein Soforthilfe-Programm in Höhe von 100 Millionen Euro. Der Zoo Duisburg freut sich deshalb umso mehr, dass die kurz nach der Schließung gestartete Aktion „Futterheld“erfolgreich gelaufen ist. Mittlerweile gehören zum Kreis der „Futterhelden“über 1000 Personen, die den Tierpark mit einer Spende ab 25 Euro unterstützen. So sei bisher ein fünfstelliger Betrag zusammengekommen.