Kaum Rücklagen
Zu „Ich staune über die Beschneidungder Freiheit“(RP vom 27. März): Ich staune über solche Begriffe wie „Beschneidung“aus dem Mund einer sicher intelligenten Frau. Es ist ja nicht irgendein Virus, das uns bedroht, sondern eins, dessen Umgang damit uns recht hilflos und fassungslos dastehen lässt. Mir ist es recht und lieb, dass alles unternommen wird, um die Ansteckungs- und Todesrate zu vermindern. Ich werde gerne in der Freiheit „beschnitten“, wenn ich damit den Mitmenschen und mir in irgendeiner Form helfen kann und hoffentlich noch Schlimmeres verhindern kann. Die „Freiheit“kommt wieder.
Eine App, um Corona-Kontaktpersonen zu identifizieren, wäre meiner Meinung nach ein wichtiger Schritt in Deutschland, um Infektionsketten zu brechen. Die besten Beispiele kommen aus Singapur und Südkorea, wo eine Corona-App bereits auf fast jedem Smartphone finden ist. Meiner Meinung nach ist es aber völlig unverantwortlich eine Einführung mit Verweis auf den Datenschutz zu kritisieren und abzulehnen, wie es Politiker der Linken meinen. In solchen Zeiten steht Gesundheit einfach an oberster Stelle, und auch über dem Datenschutz.
Ich bin eifrige Spaziergängerin und gehe täglich zwischen vier und sieben Kilometern. Dabei bevorzuge ich Feld-, Wiesen- und Waldwege. Diese Wege sind oftmals maximal zwei Meter breit. Für mich ist es eine einfache Regel, zumindest in Zeiten einer großen Ansteckungsgefahr: Jeder geht in seiner Gehrichtung rechts – wohlgemerkt auf Spazierwegen. So kann ein Abstand eingehalten werden von etwa 1,50 Meter. Aber, was sehe ich täglich: paarweises Nebeneinanderschlendern, Jogger in Zweiergruppen, kinderwagenschiebende Mütter oder Väter, daneben geht eine weitere Person. Das ist alles in Ordnung, doch wenn ein Gegenpassant kommt, kann man da nicht kurz ausweichen und hintereinander gehen? Und ich spreche hier nicht von Kleinkindern, die noch an der Hand geführt werden müssen, oder von gebrechlichen Menschen, die gestützt werden müssen. Auf freundlichen Zuruf von mir, bitte kurz zur Seite zu gehen, um Abstand zu halten, ernte ich meist Kopfschütteln und Bemerkungen, dass dieser Weg für alle da sei. Natürlich ist jeder Weg für die gesamte Bevölkerung da, doch in diesen Zeiten sollte jeder Rücksicht nehmen und ein bisschen nachdenken. Andernfalls bewirken unter anderem genau diese Menschen, dass wir bald keine Ausgangsbeschränkungen haben, sondern Ausgangssperren. Daher ganz wichtig: den Kopf einschalten und Verantwortung übernehmen, für sich selbst und auch für Andere!