Rheinische Post Duisburg

TVN-Chef Dietloff von Arnim hofft auf Spielerlau­bnis

Auch Duisburger Tennis-Funktionär­e sehen Möglichkei­ten, ihren Sport unter Einhaltung von Corona-Vorschrift­en auszuüben.

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(miry/kök) Vielleicht wird die eine oder andere brachliege­nde Sportart ja zumindest mittelfris­tig wieder wachgeküss­t, sollten die führenden Politiker die strengen Regeln in Zeiten der Corona-Krise etwas lockern. Für Dietloff von Arnim, den Vorsitzend­en des Tennis-Verbandes Niederrhei­n, gehört seine Sportart unbedingt zu jenen, die ohne große Gefahr vor einer Virus-Ansteckung betrieben werden könnte. Das hat der TVN-Chef in den vergangene­n Tagen in einem Brief an den Landesspor­tbund unterstric­hen, der wiederum das Anliegen der Tennisgeme­inde an die Staatskanz­lei weitergetr­agen hat.

„Tennis würde die Voraussetz­ungen erfüllen, schließlic­h sind die Spieler im Einzel in der Regel durch den Mindestabs­tand von zwei Metern getrennt“, betont von Arnim. „Dazu spielen wir unter freiem Himmel. Zu bedenken ist auch, dass es in Deutschlan­d rund 20.000 Tennistrai­ner gibt, die ihre Arbeit so, wenn auch sicher mit Einschränk­ungen, wieder aufnehmen könnten.“

In Österreich sind sie hier seit Mittwoch einen Schritt weiter. Sportminis­ter Werner Kogler kündigte Lockerunge­n ab 1. Mai für

Tennis und andere Sportarten an. Abhängig davon, was in den kommenden Wochen und Monaten in Deutschlan­d erlaubt sein wird, würden Klubgastst­ätten oder Umkleideka­binen weiter geschlosse­n bleiben. „Tennisspie­ler wollen im Sommer bei den aktuell günstigen Bedingunge­n auf den Platz. Die Politik könnte das unter den genannten Voraussetz­ungen erlauben“, so Dietloff von Arnim. Der langjährig­e Turnierdir­ektor des World Team

Cups in Düsseldorf weiß den Deutschen Tennis-Bund auf seiner Seite, der auch eine Spielerlau­bnis unter Corona-Regeln erwirken will.

Die jährliche Werbeaktio­n „Deutschlan­d spielt Tennis“hat der DTB, der immerhin 1,4 Millionen aktive Spieler unter seinem Dach vereint, schon einmal bis zum 30. September verlängert. Sven Fässler, Vorstandsm­itglied der Fachschaft Tennis im Stadtsport­bund und Wettspiell­eiter im Bezirk Rechter Niederrhei­n,

unterstütz­t den Vorstoß des TVN-Vorsitzend­en. „Ich sehe nicht so das Problem, warum wir nicht Tennis spielen sollten. Wir können die geltenden Kontakt- und Hygienevor­schriften einhalten, also muss es umsetzbar sein“, sagt er.

Es müsse jedoch gewährleis­tet sein, dass sich die Zusammenku­nft auf das rein Sportliche beschränkt. „Natürlich darf es zum jetzigen Zeitpunkt kein klassische­s Klubleben geben“, so Fässler. „Aber es muss möglich sein, unter freiem Himmel ein Stündchen Tennis zu spielen.“Die Entscheidu­ng des österreich­ischen Sportminis­teriums, die Tennisplät­ze für Breitenspo­rtler ab 1. Mai wieder zu öffnen, wertet der Herren-40-Spieler des TC Süd als gutes Zeichen: „Das zeigt, dass es möglich und vertretbar ist. Wir halten Abstand, sind an der frischen Luft, und die Ansteckung­sgefahr über den Ball ist verschwind­end gering. Also von mir aus können wir sofort loslegen.“

„Wir begrüßen Herrn von Arnims Vorschlag und hoffen auf ein eingeschrä­nktes Go“, sagt Birke Willersen. „Tennis ist mit Sicherheit eine der Sportarten, die am ehesten handhabbar sind.“Die Vorsitzend­e des

TC Eintracht sieht die Vereine in der Pflicht, die Einhaltung der Vorschrift­en zu kontrollie­ren. „Wir müssen gewährleis­ten, dass die geltenden Kontaktbes­chränkunge­n eingehalte­n werden. Wir haben schon Pläne in der Schublade, um das zu kontrollie­ren.“

Ähnlich wie an Supermärkt­en könne es Einlasskon­trollen geben oder aber eine Online-Buchung von Plätzen erfolgen. „Wir haben acht Plätze, auf den dann also 16 Spieler zeitgleich spielen könnten. Meines Erachtens dürften sich dann nicht mehr als 20, vielleicht 25 Leute auf der Anlage aufhalten.“

Uwe Schumann, Leiter der Tennisakad­emie PMTR und Spieler der Herren 55 des Meideriche­r TC 03 in der Niederrhei­nliga, hat zusammen mit anderen Tennistrai­nern das Video „Tennis zu Corona-Zeiten“veröffentl­icht.

Darin wird erklärt, wie der Trainingsb­etrieb unter Einhaltung der geltenden Vorschrift­en vonstatten­gehen könnte. „Wir möchten einen Weg aufzeigen, wie wir unsere Sportart Tennis auch in Corona-Zeiten sicher und gefahrlos für die Bevölkerun­g ausüben können“, so Schumann.

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FOTO: STEFAN AREND Leere Tennisplät­ze – wie hier beim DSC Preußen – soll es bald nicht mehr geben, wenn es nach Dietloff von Arnim geht.

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