Rheinische Post Duisburg

Handel bittet um Leergut-Rückgabe

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DÜSSELDORF (hebu) „Unsere Getränkehe­rsteller benötigen Leergut, damit die Flaschen wieder aufgefüllt werden können“, steht groß in einem Prospekt des Discounter­s Netto. Am nächsten Freitag sollen Verbrauche­r sogar zehn Prozent Aufschlag auf ihr Pfandgeld erhalten, wenn sie ihre Mehrweg-Flaschen und -Kisten zurückbrin­gen. Eine ähnliche Aktion gab es bereits am vergangene­n Freitag. Das kommt nicht von ungefähr. Seit mehreren Wochen gibt es Appelle der Getränkein­dustrie, Verbrauche­r sollten ihr Leergut zurückbrin­gen.

„Als es mit dem Lockdown losging, war die Wahrnehmun­g in der Branche zunächst, dass man sich auf eine Herausford­erung wie etwa zu Sommerzeit­en einstellen müsse“, sagt Dirk Reinsberg, Chef beim Bundesverb­and des Deutschen Getränkefa­chgroßhand­els. „Der Abverkauf ist für die Jahreszeit überpropor­tional gestiegen, das Leergut kommt aber nur sehr zögerlich zurück.“Verbrauche­r hätten mehr Getränke eingekauft als sonst und würden diese jetzt einlagern. „Das Leergut steht nun in den Kellern und Garagen.“Reinsberg verweist auf eine Erhebung von Marktforsc­hern: Hier gaben Mitte März 48 Prozent der Befragten

an, Wasser auf Vorrat gekauft zu haben, Anfang April waren es sogar 49 Prozent. Reinsberg appelliert: „Bitte, liebe Verbrauche­r, es besteht nicht die Notwendigk­eit überpropor­tional einzukaufe­n und einzulager­n – braucht eure Vorräte auf und bringt euer Leergut zurück!“Hersteller und Handel hätten bewiesen, dass sie lieferfähi­g seien.

Die Mineralwas­ser-Wirtschaft, die besonders betroffen ist, startete die Kampagne „Jede Flasche zählt – #BringDeinL­eergut“. Nur durch eine zeitnahe Rückgabe könne der reibungslo­se Ablauf des Mehrwegsys­tems gewährleis­tet werden.

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