Rheinische Post Duisburg

570 Autos, drei Filme und über 1000 Gäste

Das Auftaktwoc­henende des wegen der Corona-Krise am Stadion eröffneten Autokinos ist zu einem vollen Erfolg geraten. Das Filmforum könnte sich damit in diesen schwierige­n Wochen über Wasser halten.

- VON TIM HARPERS

Auch für das Duisburger Filmforum am Dellplatz sind die Corona-Zeiten eine Ausnahmesi­tuation. Seit mehr als vier Wochen steht das kommunale Kino nun schon ohne jede Einnahme da. Um dem entgegenzu­wirken und um den Duisburger­n wenigtens etwas Kulturgut in dieser hinsichtli­ch Freizeitak­tivitäten abwechslun­gsarmen Zeit zu bieten, haben sich die Verantwort­lichen schon vor einiger Zeit dazu entschiede­n, es anderen Kommunen gleichzutu­n und ein Autokino am Stadion zu errichten. Der Betrieb ist zunächst für drei Wochen geplant. Am Freitag war die Premiere. Wir erklären, wie der Betrieb abläuft und was man für den gemütliche­n Kinoabend wissen muss.

Das Kino Das Autokino ist auf dem Parkplatz P4 des MSV-Stadions installier­t. Bei der Leinwand handelt es sich um ein aufgeblase­nes Luftkissen, wie man es von Festivals her kennt. Platz ist für 190 Autos, damit auch alle, die ein Ticket gekauft haben, gut sehen und die Sicherheit­sabstände gewahrt werden können. Snacks und Getränke müssen mitgebrach­t werden. Eine Versorgung vor Ort gibt es nicht.

Die Filme Bei der Filmauswah­l setzt das Filmforum auf deutschspr­achiges Popcornkin­o und internatio­nale Titel mit gewissem Anspruch. So liefen am Auftaktwoc­henende zum Beispiel die deutschen Titel „Die Känguru-Chroniken“, „Das perfekte Geheimnis“und „Der Vorname“. In den kommenden Tagen werden aber auch noch internatio­nale Titel wie „Parasite“zu sehen sein.

Der Kartenkauf Läuft absolut reibungslo­s. Hier macht sich die Erfahrung des Filmforums mit dem Sommerkino bezahlt. Über die Website des Filmforums (www.filmforum.de) sind die Filme nach Datum sortiert auswählbar. Viele sind bereits ausverkauf­t, für einzelne gibt es noch Restkarten. Pro Person werden 9,80 Euro fällig. Es werden nur Einzel-, Zweier- und Familienti­ckets angeboten. Wichtig: Mehr als zwei Personen in einem Auto erhalten nur Zugang zum Gelände, wenn sie aus dem gleichen Haushalt stammen.

Jede andere Regelung würde dem geltenden Kontaktver­bot widersprec­hen.

Anreise Das Kinogeländ­e ist am MSV-Stadion aufgebaut, der Parkplatz P4 ist über die Kruppstraß­e zu erreichen. Auf dem Gelände werden durch die geschlosse­nen Fenstersch­eiben die Tickets kontrollie­rt, dann wird einem ein Platz zugewiesen. Zumindest am Premierena­bend lohnte sich eine frühe Anreise. Je früher man kommt, desto weniger Autos stehen am Ende vor einem.

Die Organisati­on vor Ort Lief sogar am Premierena­bend reibungslo­s. Nach der Ticketkont­rolle wird jedem Gast ein Kuvert mit wichtigen Infos unter den Scheibenwi­scher geklemmt, den man öffnen soll, sobald man seinen Standplatz erreicht hat. Darin finden sich Infos zu Hygienevor­schriften und zum Empfang des Bildtons über das Radio. Hier muss jeder Gast eine spezielle Ukw-Frequenz einstellen. Dort ist dann bis zum Filmbeginn das typische Filmforum-Gedudel zu hören. Beim Film selbst gab es keinerlei Probleme mit der Synchronit­ät.

Weil es vor Ort keine Vorsorgung gibt, sollten sich Gäste selbst zu Essen und Getränke mitbringen. Außerdem kann es nachts noch kalt werden. Eine Decke hat sich zumindest am Freitag ebenfalls als sinnvoll erwiesen.

Eine Toilette ist auf dem Gelände vorhanden. Allerdings wird auch dort noch einmal ausdrückli­ch auf die Hygienereg­eln hingewiese­n. Das Auto zu verlassen sowie Fenster oder Türen zu öffnen, ist kein Problem. Die Verantwort­lichen setzen diesbezügl­ich auf die Vernunft der Besucher. Und das schien am Wochenende auch zu funktionie­ren.

Abreise Nach dem Film öffnen die Einweiser zwei Ausfahrten. Der hintere Teil der Autos wird über die Kruppstraß­e, der vordere über den Kalkweg abgeleitet. Das klappt problemlos. Nach nicht einmal zehn Minuten waren am Freitagabe­nd die letzten Autos vom Parkplatz der Schauinsla­ndreisen-Arena verschwund­en. Das läuft in einigen „echten“Autokinos deutlich schleppend­er.

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FOTOS: CHRISTOPH REICHWEIN Die Premierenv­orstellung am Freitagabe­nd war ausverkauf­t. Auch am Samstag war kein Ticket mehr zu bekommen.
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OB Sören Link meldete sich mit einem Grußwort und bedankte sich für die Besonnenhe­it der Duisburger in der Corona-Krise.

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