Fußball: FVN berät sich jetzt mit den Klubs
NIEDERRHEIN (miry) Die Diskussion im Amateurfußball, wie mit der unterbrochenen Saison zu verfahren sei, bekam am Wochenende eine neue Note. Der Bayerische Fußballverband (BFV) mit DFB-Vizepräsident Rainer Koch an der Spitze stellte den Vorschlag in den Raum, die Spielzeit erst ab 1. September fortzuführen.
Bis zum 31. August gilt bekanntlich das Verbot für Großveranstaltungen mit vielen Zuschauern – was den Profisport neben der Kultur einschließt. Den Amateursport auch? Der BFV jedenfalls stellt seinen Vorschlag den bayerischen Fußballvereinen, die sich in einer Umfrage zu gut 75 Prozent gegen einen Saisonabbruch positioniert hatten, zur Abstimmung.
So weit ist man im Gebiet des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) noch nicht. In Kürze sollen die Gespräche mit den Vereinen per Videokonferenzen anlaufen – am Montag zuerst mit der Oberliga, am Mittwoch mit den Landesligisten, am Donnerstag mit den Bezirksliga-Gruppen. Auch Kreisligisten und der Frauenfußball werden angehört. Dazu steht am Mittwoch eine weitere Regionalliga-Runde an, die für den VfB Homberg von Interesse sein dürfte. „Unser Ziel ist es, sich ein genaues Bild zu machen, wie die Vereine zur Lage stehen“, sagt Wolfgang Jades, Vorsitzender des Verbandsfußballausschusses. Die Entscheidungen darüber, wie es weitergeht, fallen im Kontext aller Verbände unter dem Dach des DFB. Aber auch unter der Prämisse, möglichst keine Klagewelle auszulösen.
Deshalb beobachten die Funktionäre auch das Geschehen im Ausland. In Großbritannien etwa haben 130 Klubs aus unteren Ligen wegen eines nicht abgesprochenen Saisonabbruchs gegen die Football Association (FA) geklagt.
Dazu ist auch interessant, wie andere Sportarten für ihre Ligen entscheiden. Die Quotientenregel, die die Handballer anwenden wollen, könnte auch im Fußball zum Tragen kommen. Heißt: Pluspunkte durch absolvierte Spiele mal 100. Danach würde eine Endtabelle erstellt.
Dass die Futsal-Saison mit nur noch wenigen Spielen zügig beendet und auch die ausstehenden Niederrheinund Kreispokalpartien ausgetragen werden könnten, sobald sich die Möglichkeit bietet, ist immerhin ein positiver Ausblick. Der FVN wird aber noch die nächste Regierungsentscheidung Ende April abwarten und daran die weiteren eigenen Entscheidungen ausrichten.