Presbyter wählen zwei Pfarrer in Videokonferenz
KAMP-LINTFORT (RP) „Ja, das war die ungewöhnlichste Pfarrwahl, die ich bislang erlebt habe“, sagt Superintendent Wolfram Syben. Wegen des Kontaktverbotes hat die evangelische Kirchengemeinde Lintfort elektronisch per Videokonferenz zwei neue Pfarrer gewählt. „Aber es war nicht weniger herzlich, wir haben uns sehr über das einstimmige Ergebnis für Pfarrer Michael Hammes und Pfarrer Frank Hartmann gefreut.“Michael Hammes
kommt aus Solingen, wo sein Vater Pfarrer ist. Dort hat er die kirchliche Arbeit kennengelernt, als Teamer im Kindergottesdienst und der Konfirmandenarbeit. Studiert hat er in Wuppertal und Bonn.
Sein Vikariat hat er in Rheinberg absolviert. Nach Lintfort kam er im Jahr 2018 zum Probedienst. „Ich habe bereits viele gute und schöne Kontakte geknüpft. Ich bin glücklich, dass das Presbyterium meine bisherige Arbeit wertschätzt und mich weiter in Lintfort behalten möchte“, sagt der 32-Jährige. Auch Frank Hartmann freut sich. „Ich komme gern nach Lintfort, wenngleich ich manche und manches aus Neukirchen vermissen werde. Die Lintforter Gemeinde und ich haben uns kennengelernt, das passt gut, und in Neukirchen werde ich im Rahmen der Zusammenarbeit auch immer wieder Dienst tun“, erzählt der 56-Jährige. Hartmann ist in Mülheim geboren. Nach seinem Theologiestudium in Bochum schrieb er eine Doktorarbeit über die Geschichte des Pietismus. Nach dem Vikariat in Mülheim, dem Hilfsdienst in Kettwig und dem Schulpfarrdienst in Mönchengladbach-Rheydt wechselte er im Jahr 2002 in die Kirchengemeinde Dinslaken. Zehn Jahre später übernahm er den Pfarrdienst in Neukirchen. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Neukirchen. Die Pfarrwahl in Lintfort wurde notwendig, weil mehrere Geistliche der Kirchengemeinde in den Ruhestand gehen.