Her mit der Maskenpflicht!
„Mal sehen, ob der JD offen ist.“Sie meint ein Schuhgeschäft. Es hat zu, die beiden dürfen nicht rein.
In den Seitenstraßen ist es teilweise auch in Zeiten gelockerter Corona-Maßnahmen wie ausgestorben. Es gibt aber Ausnahmen, etwa das Textilgeschäft „Der Stoff“, in dem es nicht nur Behelfsmasken sondern auch Stoffe zum Selbernähen zu kaufen gibt. Auch hier bildet sich eine kleine Schlange vor der Tür. Die meisten Kunden planen, ein bisschen Stoff mitzunehmen, um daraus Schutzmasken zu machen. Doris Quetschke ist zum ersten Mal in dem Laden, noch nie saß sie an einer Nähmaschine, aber jetzt möchte sie aus der „Not eine Tugend machen“, wie sie sagt. „Wenn die Maskenpflicht kommen sollte, will ich, dass meine Kinder eine haben.“
Zugegeben, besonders schön sieht es nicht aus, wenn alle Leute mit einem großen weißen Stück Stoff im Gesicht rumlaufen. Masken erinnern uns daran, dass Leute, die sie tragen, vielleicht ansteckend sind – ganz unbewusst, weil wir diesen Schutz sonst nur aus Krankenhäusern kennen. Masken stören beim Sprechen und plötzlich sehen wir nicht mehr, wie das Lachen unseres Gegenübers aussieht.
Masken helfen aber auch, das Coronavirus und diese Krise zu stoppen. Das erklären Virologen uns seit Wochen, auch wenn die Maske nicht den Träger selbst sondern alle anderen schützt. Wenn aber alle eine tragen, sind auch alle geschützt. Länder wie Bayern und auch Städte in Nordrhein-Westfalen wie Münster und Dorsten sind vorgeprescht und haben eine Maskenpflicht eingeführt. Das ist gut so und sollte auch die Duisburger Verwaltung zum Nachdenken bringen: Wann verpflichten wir die Menschen in Geschäften und Bahnen zum Tragen vom Masken – und warum warten wir so lange damit?
Sicher, wenn die Masken knapp sind und nicht jeder eine hat, kann man schlecht verlangen, dass nun jeder eine tragen soll. Sollte es diesen Mangel geben, dann muss er behoben werden. In anderen Städten klappt das offenbar auch.