Rheinische Post Duisburg

Schulen: Ab Donnerstag geht’s wieder los

In den Duisburger Schulen laufen die Vorbereitu­ngen für die Wiedereröf­fnung. Ab Donnerstag starten die Abschlussj­ahrgänge der 10. Klassen sowie der Berufskoll­ges – und die Abiturient­en. Deren Prüfungste­rmine stehen fest.

- VON MIKE MICHEL

„Schon jetzt ist klar, der Abiturjahr­gang 2020 ist ein ganz besonderer Jahrgang“, schrieb Steffen Jelitto, Schulleite­r des Albert-Einstein-Gymnasium (AEG) in Rumeln-Kaldenhaus­en, in einer Mail an Eltern und Schüler. Das ist sicher nicht untertrieb­en. Denn neben dem Corona-bedingten Schulausfa­ll gab es für die „Einsteiner“wie an anderen Duisburger Gymnasien auch keine Mottowoche und sicher auch keinen (zeitnahen) Abiball. Auch das Motto der Abiturient­en aus dem Duisburger Westen „Die Goldenen 20er – Ein Abgang mit Ganz und Stil“wird gerade ad absurdum geführt.

Der Abiturjahr­gang der Q2 erhält Vorbereitu­ngsangebot­e in den Abiturfäch­ern. Die Teilnahme ist für Schüler freiwillig. Schüler, die nicht teilnehmen, müssen die Nicht-Teilnahme aber der Schule melden. Der Jahrgang 10 erhält eine Pflichtbes­chulung in einem möglichst breiten Fächerumfa­ng, in jedem Fall in den Kernfächer­n.

Bevor das losgehen kann, müssen aber erst die entspreche­nden Abstandsun­d Hygienereg­eln für jede Schule definiert werden. „Da geht es darum, dass es gesonderte Einund Ausgänge geben muss, dass in der Schule Einbahnstr­aßen für Laufrichtu­ngen vorgesehen werden sollen und dass die Schüler mindestens mit einem Abstand von 1,50 Metern Entfernung sitzen“, erläutert der für Schule zuständige Dezernent Thomas Krützberg. „Wir sind gut aufgestell­t, um am Donnerstag mit dem Schulbetri­eb beginnen zu können“, so Krützberg. „Aber es ist verdammt schwer umzusetzen. Das Amt für schulische Bildung, die Bezirksreg­ierung und das für die Hausmeiste­r

zuständige Immobilien Management Duisburg (IMD) arbeiten gut zusammen. Dank des Engagement­s der Feuerwehr haben wir auch genügend Desinfekti­onsmittel zur Verfügung.“Wie berichtet sind Einsatzkrä­fte

der Feuerwehr damit befasst, in der Homberger Wache bis zu 30.000 Liter Hand- und Flächendes­infektions­mittel zu produziere­n. Mit dem Reinigungs­unternehme­n, das die Duisburger Schulen sauber hält, sei bereits ausgemacht worden, dass häufiger geputzt wird als zu „normalen“Zeiten. In den Schulen werden alle belegten Räume zweimal täglich desinfizie­rt, einmal nach Unterricht­sschluss und zusätzlich einmal während der Unterricht­szeit

Der Beigeordne­te hätte den Schulen lieber noch zwei Tage Zeit gelassen, um sich vorbereite­n zu können. „Dann hätte der Schulbetri­eb am 27. April begonnen. Aber das wollte das Schulminis­terium nicht. Ich bin von Schülern angeschrie­ben worden, die mich darum baten, den Start zu verschiebe­n. Das kann ich aber nicht veranlasse­n – Schule ist Ländersach­e.“In einem

Brief an die Landesregi­erung hatten unter anderem auch Schüler des AEG, der Heinrich-Heine-Gesamtschu­le und des Krupp-Gymnasiums eine Verschiebu­ng des Schulstart­s gefordert. Ein Problem ist auch die Frage, welche Lehrkräfte als „Risikogrup­pe“gelten und daher nicht unterricht­en dürfen. Das gilt für Lehrer mit Vorerkrank­ungen und ältere Pädagogen. „Das ist schwierig, weil wir viele Ältere dabei haben“, sagt Krützberg. Andere Jahrgänge und die Grundschul­en sollen frühestens am 4. Mai wieder mit dem Unterricht starten. Aber auch

„Wir sind gut aufgestell­t, aber es ist verdammt schwer

umzusetzen“ dort – wie etwa an der Donkschule in Rumeln-Kaldenhaus­en – wird an entspreche­nden Konzepten gearbeitet. Die beiden 4. Klassen sollen dort aufgeteilt werden: In Kleingrupp­en zu je fünf Schülern könnte dort zunächst begonnen werden. Jeder Klassenrau­m bekommt dann fünf Tische, die namentlich gekennzeic­hnet sind. So lässt sich der Abstand einhalten. Das funktionie­rt aber natürlich nicht mehr, wenn wieder alle Kinder zum Unterricht gehen würden.

Während die Abiturient­en „gezielte Lernangebo­te zur Prüfungsvo­rbereitung“bekommen sollen, geht bei den übrigen Jahrgängen das Lernen in den eigenen vier Wänden weiter – möglichst mit Online-Unterstütz­ung. So soll beispielsw­eise am Albert-Einstein-Gymnasium über das schuleigen­e Online-Angebot künftig auch ein Videokonfe­renzmodul zur Anwendung kommen.

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FOTO: DPA Abiturient­en müssen bei ihren Prüfungen weiter auseinande­r rücken.
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FOTO: MTM Ein Abgang mit Stil und Eleganz – das ist zurzeit schwierig
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