Schulen: Ab Donnerstag geht’s wieder los
In den Duisburger Schulen laufen die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung. Ab Donnerstag starten die Abschlussjahrgänge der 10. Klassen sowie der Berufskollges – und die Abiturienten. Deren Prüfungstermine stehen fest.
„Schon jetzt ist klar, der Abiturjahrgang 2020 ist ein ganz besonderer Jahrgang“, schrieb Steffen Jelitto, Schulleiter des Albert-Einstein-Gymnasium (AEG) in Rumeln-Kaldenhausen, in einer Mail an Eltern und Schüler. Das ist sicher nicht untertrieben. Denn neben dem Corona-bedingten Schulausfall gab es für die „Einsteiner“wie an anderen Duisburger Gymnasien auch keine Mottowoche und sicher auch keinen (zeitnahen) Abiball. Auch das Motto der Abiturienten aus dem Duisburger Westen „Die Goldenen 20er – Ein Abgang mit Ganz und Stil“wird gerade ad absurdum geführt.
Der Abiturjahrgang der Q2 erhält Vorbereitungsangebote in den Abiturfächern. Die Teilnahme ist für Schüler freiwillig. Schüler, die nicht teilnehmen, müssen die Nicht-Teilnahme aber der Schule melden. Der Jahrgang 10 erhält eine Pflichtbeschulung in einem möglichst breiten Fächerumfang, in jedem Fall in den Kernfächern.
Bevor das losgehen kann, müssen aber erst die entsprechenden Abstandsund Hygieneregeln für jede Schule definiert werden. „Da geht es darum, dass es gesonderte Einund Ausgänge geben muss, dass in der Schule Einbahnstraßen für Laufrichtungen vorgesehen werden sollen und dass die Schüler mindestens mit einem Abstand von 1,50 Metern Entfernung sitzen“, erläutert der für Schule zuständige Dezernent Thomas Krützberg. „Wir sind gut aufgestellt, um am Donnerstag mit dem Schulbetrieb beginnen zu können“, so Krützberg. „Aber es ist verdammt schwer umzusetzen. Das Amt für schulische Bildung, die Bezirksregierung und das für die Hausmeister
zuständige Immobilien Management Duisburg (IMD) arbeiten gut zusammen. Dank des Engagements der Feuerwehr haben wir auch genügend Desinfektionsmittel zur Verfügung.“Wie berichtet sind Einsatzkräfte
der Feuerwehr damit befasst, in der Homberger Wache bis zu 30.000 Liter Hand- und Flächendesinfektionsmittel zu produzieren. Mit dem Reinigungsunternehmen, das die Duisburger Schulen sauber hält, sei bereits ausgemacht worden, dass häufiger geputzt wird als zu „normalen“Zeiten. In den Schulen werden alle belegten Räume zweimal täglich desinfiziert, einmal nach Unterrichtsschluss und zusätzlich einmal während der Unterrichtszeit
Der Beigeordnete hätte den Schulen lieber noch zwei Tage Zeit gelassen, um sich vorbereiten zu können. „Dann hätte der Schulbetrieb am 27. April begonnen. Aber das wollte das Schulministerium nicht. Ich bin von Schülern angeschrieben worden, die mich darum baten, den Start zu verschieben. Das kann ich aber nicht veranlassen – Schule ist Ländersache.“In einem
Brief an die Landesregierung hatten unter anderem auch Schüler des AEG, der Heinrich-Heine-Gesamtschule und des Krupp-Gymnasiums eine Verschiebung des Schulstarts gefordert. Ein Problem ist auch die Frage, welche Lehrkräfte als „Risikogruppe“gelten und daher nicht unterrichten dürfen. Das gilt für Lehrer mit Vorerkrankungen und ältere Pädagogen. „Das ist schwierig, weil wir viele Ältere dabei haben“, sagt Krützberg. Andere Jahrgänge und die Grundschulen sollen frühestens am 4. Mai wieder mit dem Unterricht starten. Aber auch
„Wir sind gut aufgestellt, aber es ist verdammt schwer
umzusetzen“ dort – wie etwa an der Donkschule in Rumeln-Kaldenhausen – wird an entsprechenden Konzepten gearbeitet. Die beiden 4. Klassen sollen dort aufgeteilt werden: In Kleingruppen zu je fünf Schülern könnte dort zunächst begonnen werden. Jeder Klassenraum bekommt dann fünf Tische, die namentlich gekennzeichnet sind. So lässt sich der Abstand einhalten. Das funktioniert aber natürlich nicht mehr, wenn wieder alle Kinder zum Unterricht gehen würden.
Während die Abiturienten „gezielte Lernangebote zur Prüfungsvorbereitung“bekommen sollen, geht bei den übrigen Jahrgängen das Lernen in den eigenen vier Wänden weiter – möglichst mit Online-Unterstützung. So soll beispielsweise am Albert-Einstein-Gymnasium über das schuleigene Online-Angebot künftig auch ein Videokonferenzmodul zur Anwendung kommen.