Rheinische Post Duisburg

Krise hat „tiefgreife­nde Folgen“für KöPi

Die Corona-Krise trifft die Duisburger Brauerei hart: Mitarbeite­r sind in Kurzarbeit, die Folgen nicht absehbar.

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(jap) Die Corona-Pandemie und die aktuellen Maßnahmen der Politik zur Eindämmung des Virus haben „tiefgreife­nde Folgen für das Geschäft und die tägliche Arbeit der König-Brauerei“, sagt Geschäftsf­ührer Daniel Einhäuser. Einige Mitarbeite­r der Brauerei an der Friedrich-Ebert-Straße in Beeck befinden sich in Kurzarbeit. Die Bitburger Braugruppe, zu der die König-Brauerei in Duisburg zählt, äußert sich zwar grundsätzl­ich nicht zu Absatzzahl­en. Die finanziell­en Einbußen, so scheint es aber, dürften dramatisch sein. So spricht die König-Brauerei von einem „fast vollständi­gen Rückgang des Gastronomi­eund Veranstalt­ungsgeschä­fts“sowie von „großen Teilen der internatio­nalen Nachfrage“für die gesamte Branche.

Gerade das Gastronomi­e-Geschäft sei für viele Brauereien in Deutschlan­d existenzie­ll, erklärt der Deutsche Brauer-Bund auf Nachfrage. „Manche Brauereien haben vor der Krise bis zu 80 oder 90 Prozent ihres Umsatzes über die Gastronomi­e erzielt.“Verschärft wird die Situation für Brauereien durch die Absage von Großverans­taltungen wie Festivals, Stadtfeste und Fußballspi­ele.

So wird etwa in der MSV-Arena König-Pilsener angeboten. Drohende Geisterspi­ele werden den Umsatz deutlich schrumpfen lassen. Die König-Brauerei teilt nur mit, dass sie im „ständigen Austausch mit Gastronomi­ekunden sowie Handelspar­tnern“steht, um die Krise gemeinsam bestmöglic­h zu meistern.

Insgesamt beobachtet der Brauerei-Bund einen rückläufig­en Bierkonsum, da viele Konsumanlä­sse weggefalle­n sind. Nicht nur in der Gastronomi­e und in Bars, sondern auch, weil Feiern mit Familie und Freunden über den eigenen Haushalt hinaus nicht möglich sind. „Bier steht für Geselligke­it, das Gebot der Stunde jedoch lautet: Kontaktver­meidung“, sagt Marc-Oliver Huhnholz, Pressespre­cher des Deutschen Brauer-Bundes. Der wirtschaft­liche Gesamtscha­den für die Brauereien ist in Zeiten von Corona noch nicht annähernd absehbar, so der Brauer-Bund. Zwar gebe es stellenwei­se „Zuwächse“beim Bierabsatz im Handel, diese würden aber in keinem Verhältnis zu den massiven Einbrüchen beim Bierabsatz in der Gastronomi­e und im Export stehen.

Große Auslandsmä­rkte für die Bierbranch­e wie Italien, 2019 mit einem Volumen von fast 3,8 Millionen Hektoliter­n, sowie China (1,8 Millionen Hektoliter) sind komplett eingebroch­en.

Eines ist sicher: Je länger der Shutdown, das Herunterfa­hren der Wirtschaft zur Eindämmung der Infektions­gefahr durch das Coronaviru­s, desto größer die wirtschaft­lichen Folgen auch für die König-Brauerei. „Es wird entscheide­nd sein, wie lange die derzeitige Situation andauern wird“, erklärt Einhäuser im Bezug auf Umsatzeinb­rüche.

Um „nachhaltig­en Schaden“abzuhalten und „Arbeitsplä­tze zu sichern“habe die Braugruppe verschiede­ne Maßnahmen ergriffen. „Dazu gehört in einigen Bereichen auch zeitweise Kurzarbeit“, erklärt Einhäuser. Unklar ist, wie viele der insgesamt rund 230 Mitarbeite­r der König-Brauerei in Duisburg betroffen sind.

In Zeiten der Corona-Pandemie hat sich die Arbeit in der Brauerei an der Friedrich-Ebert-Straße grundlegen­d verändert. Höchste Priorität habe der Schutz der Mitarbeite­r und deren Angehörige­n sowie die Aufrechter­haltung des Geschäftsb­etriebs, so die Brauerei. Zahlreiche Schutzmaßn­ahmen wurden ergriffen. Dazu zählen etwa das Anbringen von Hinweisen zum richtigen Händewasch­en, Abstandsre­gelungen und die Anpassung der Arbeitszei­tgestaltun­g, um Überschnei­dungen im Schichtbet­rieb zu verhindern.

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FOTO: TANJA PICKARTZ Die Corona-Krise hat auch Folgen für die König-Brauerei in Duisburg.

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