Start-Up will Namensrechte der Arena
Das Essener Start-Up Maschinensucher.de will Namenssponsor des ehemaligen Wedaustadions werden und das Duisburger Reiseunternehmen Schauinsland ablösen. Fußball-Drittligist MSV hält sich bedeckt.
Das ehemalige Wedaustadion könnte noch in diesem Jahr einen neuen Namen bekommen. Der Sponsoring-Vertrag mit dem Duisburger Reiseunternehmen Schauinsland läuft in diesem Sommer aus. Ein Umstand, der sich in Unternehmerkreisen offenbar herumgesprochen hat. Das Essener Start-Up Maschinensucher.de hat sich deshalb an den Sportvermarkter Lagardère gewendet, der unter anderem auch die Interessen der Zebras vertritt.
„Beim Marketing geht es uns immer um zwei Dinge, einmal um bundesweite und einmal um lokale Bekanntheit“, sagt Sven Schmidt, Geschäftsführer des Essener StartUps. „Ein Engagement beim MSV Duisburg würde für uns Sinn machen, um unseren Markennamen in der Region bekannter zu machen. Wir glauben, dass Duisburg als Arbeiterstadt gut zu unserem Profil passt. Außerdem rekrutieren wir viele unserer Mitarbeiter von der Universität Duisburg-Essen.“
Man habe davon gehört, dass der Namenssponsoring-Vertrag für das ehemalige Wedaustadion in diesem Jahr auslaufe. Außerdem habe es vonseiten des bisherigen Namenssponsors Schauinsland Signale gegeben, dass man sich vorstellen könne, die Namensrechte abzutreten. „Wir haben mit Lagardère dem Vermarkter des MSV Duisburg - besprochen, dass wir Namensgeber des Stadions werden wollen. Wir wären bereit, unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit Sponsor zu werden. Denkbar ist zum Beispiel, dass wir dem MSV die Summe für die nächsten fünf Jahre vorfinanzieren, um dem Club so durch die aktuelle Krise zu helfen.“Vorgeschlagen habe man eine Gesamlaufzeit von zehn Jahren. Über weitere Details zu den Inhalten des Angebots macht Schmidt keine Angaben.
Maschinensucher.de sponsert nach eigenen Angaben bereits neun
Zweitligisten über Bandenwerbung. „Was Mobile.de für PKW ist, sind wir für Gebrauchtmaschinen“, sagt Schmidt. „Fußball ist der Sport, für den sich die meisten unserer Kunden - ob Käufer oder Verkäufer - interessieren.“
Fußball-Drittligist MSV hält sich in dieser Angelegenheit auf Nachfrage bedeckt. Man kommentiere Spekulationen nicht und gebe auch keine Wasserstands- oder Zwischenmeldungen ab, teilt ein Vereinssprecher unserer Redaktion mit. Der Club informiere wie immer dann, wenn eine Faktenlage vorliege.
Der aktuelle Namensgeber des Stadions gibt sich auf Anfrage ebenfalls zurückhaltend. Aktuell könne man noch keine abschließende Entscheidung hinsichtlich der Fortsetzung des Namens- oder Trikotsponsorings kommunizieren, schreibt eine Unternehmenssprecherin von Schauinslandreisen.
Die Sponsoring-Frage trifft die Zebras in einer heiklen Zeit. Drittliga-Klubs wie der MSV sind bei der Bemessung ihrer Etats für die Spielzeiten deutlich mehr abhängig von den Spieltags-Einnahmen als die Clubs der Ersten und Zweiten Bundesliga. Kurzfristige finanzielle Hilfen, wie sie der potenzielle Sponsor hier in Aussicht stellt, könnten für den Verein also verlockend sein.