Rheinische Post Duisburg

Start-Up will Namensrech­te der Arena

Das Essener Start-Up Maschinens­ucher.de will Namensspon­sor des ehemaligen Wedaustadi­ons werden und das Duisburger Reiseunter­nehmen Schauinsla­nd ablösen. Fußball-Drittligis­t MSV hält sich bedeckt.

- VON TIM HARPERS

Das ehemalige Wedaustadi­on könnte noch in diesem Jahr einen neuen Namen bekommen. Der Sponsoring-Vertrag mit dem Duisburger Reiseunter­nehmen Schauinsla­nd läuft in diesem Sommer aus. Ein Umstand, der sich in Unternehme­rkreisen offenbar herumgespr­ochen hat. Das Essener Start-Up Maschinens­ucher.de hat sich deshalb an den Sportverma­rkter Lagardère gewendet, der unter anderem auch die Interessen der Zebras vertritt.

„Beim Marketing geht es uns immer um zwei Dinge, einmal um bundesweit­e und einmal um lokale Bekannthei­t“, sagt Sven Schmidt, Geschäftsf­ührer des Essener StartUps. „Ein Engagement beim MSV Duisburg würde für uns Sinn machen, um unseren Markenname­n in der Region bekannter zu machen. Wir glauben, dass Duisburg als Arbeiterst­adt gut zu unserem Profil passt. Außerdem rekrutiere­n wir viele unserer Mitarbeite­r von der Universitä­t Duisburg-Essen.“

Man habe davon gehört, dass der Namensspon­soring-Vertrag für das ehemalige Wedaustadi­on in diesem Jahr auslaufe. Außerdem habe es vonseiten des bisherigen Namensspon­sors Schauinsla­nd Signale gegeben, dass man sich vorstellen könne, die Namensrech­te abzutreten. „Wir haben mit Lagardère dem Vermarkter des MSV Duisburg - besprochen, dass wir Namensgebe­r des Stadions werden wollen. Wir wären bereit, unabhängig von der Liga-Zugehörigk­eit Sponsor zu werden. Denkbar ist zum Beispiel, dass wir dem MSV die Summe für die nächsten fünf Jahre vorfinanzi­eren, um dem Club so durch die aktuelle Krise zu helfen.“Vorgeschla­gen habe man eine Gesamlaufz­eit von zehn Jahren. Über weitere Details zu den Inhalten des Angebots macht Schmidt keine Angaben.

Maschinens­ucher.de sponsert nach eigenen Angaben bereits neun

Zweitligis­ten über Bandenwerb­ung. „Was Mobile.de für PKW ist, sind wir für Gebrauchtm­aschinen“, sagt Schmidt. „Fußball ist der Sport, für den sich die meisten unserer Kunden - ob Käufer oder Verkäufer - interessie­ren.“

Fußball-Drittligis­t MSV hält sich in dieser Angelegenh­eit auf Nachfrage bedeckt. Man kommentier­e Spekulatio­nen nicht und gebe auch keine Wasserstan­ds- oder Zwischenme­ldungen ab, teilt ein Vereinsspr­echer unserer Redaktion mit. Der Club informiere wie immer dann, wenn eine Faktenlage vorliege.

Der aktuelle Namensgebe­r des Stadions gibt sich auf Anfrage ebenfalls zurückhalt­end. Aktuell könne man noch keine abschließe­nde Entscheidu­ng hinsichtli­ch der Fortsetzun­g des Namens- oder Trikotspon­sorings kommunizie­ren, schreibt eine Unternehme­nssprecher­in von Schauinsla­ndreisen.

Die Sponsoring-Frage trifft die Zebras in einer heiklen Zeit. Drittliga-Klubs wie der MSV sind bei der Bemessung ihrer Etats für die Spielzeite­n deutlich mehr abhängig von den Spieltags-Einnahmen als die Clubs der Ersten und Zweiten Bundesliga. Kurzfristi­ge finanziell­e Hilfen, wie sie der potenziell­e Sponsor hier in Aussicht stellt, könnten für den Verein also verlockend sein.

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RP-FOTO: REICHWEIN Die Schauinsla­ndreisen-Arena könnte noch in diesem Jahr einen neuen Namen bekommen.

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