Rheinische Post Duisburg

Eine gute Nachricht und eine doppelte Barriere

- VON WOLFRAM GOERTZ

Wie so oft in diesen Tagen ging es drunter und drüber in dieser Frage, jetzt aber geht es eindeutig nach vorn, nämlich vor den Mund: Die Maske kommt. Nordrhein-Westfalen wird von Montag an das Tragen einer Maske zur Pflicht machen. Das ist eine gute Nachricht, auch wenn sie erst nach einigen Wirrungen zustande kam – zum Beispiel dem Versagen in Bund und Ländern, geeignete Masken für die Bevölkerun­g in ausreichen­der Zahl bereitzust­ellen, oder dem Vorpresche­n einzelner Länder und Gemeinden, die für sich die Lage als äußerst dringlich einschätzt­en und dabei auch politische Profilieru­ng betrieben.

NRW entspricht nun aber auch dem geheimen Wunsch vieler Bürger nach einer Regelung pro Maske. Infektions­medizinisc­h ist die Sache ohnehin eindeutig: Wenn zwei Menschen sich begegnen und dabei eine Mundbedeck­ung tragen (und sei es auch nur ein Schal), dann ist das als doppelte Barriere ein ziemlich sicheres Mittel, um eine Übertragun­g des Virus zu verhindern oder jedenfalls deutlich einzuschrä­nken. Die sich in jüngster Zeit rapide verfestige­nde medizinisc­he Studienlag­e bestätigt das mit imponieren­den Zahlen.

Angeblich soll es bald genügend Masken für alle geben, auch in NRW. Bis dahin ist Improvisat­ion gefragt, Anleitunge­n zum Eigenbau gibt es in ausreichen­der Zahl. Gleichwohl ersetzt die Maske den Abstand nicht, den man halten soll, und die Hygienereg­eln dürfen ebenfalls nicht gelockert werden. Und nicht zuletzt: Die wichtigste­n Maskenträg­er sind immer noch Menschen in medizinisc­hen Berufen; bei ihnen darf es an Masken keinesfall­s mangeln.

Wohlan, lasst sie uns erproben, die erste Welle mit Masken – damit die zweite Welle der Pandemie erst gar nicht kommt!

BERICHT NRW ZIEHT BEI MASKENPFLI­CHT NACH, TITELSEITE

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