Rheinische Post Duisburg

Streit um Finanzieru­ng der Boni für Pflegekräf­te

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BERLIN (epd/kna) Im Streit um die Finanzieru­ng der versproche­nen Bonuszahlu­ngen für die Altenpfleg­e in der Corona-Krise hat Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) eine Klärung versproche­n. Sein Ziel sei, „dass wir in den nächsten ein, zwei Wochen da auch zu einem konkreten Ergebnis für die Pflegekräf­te kommen“, sagte Spahn. Im Gespräch ist, Pflegekräf­ten in Altenheime­n und Krankenhäu­sern eine Einmalzahl­ung von 1500 Euro zukommen zu lassen. Spahn sagte, es gehe um eine faire Verteilung der Kosten. Geklärt werden müsse, welchen Teil Pflegekass­en, Länder und Arbeitgebe­r übernehmen. Die Opposition kritisiert­e, die Pflegekräf­te würden hingehalte­n.

Die Krankenkas­sen lehnen eine Finanzieru­ng durch die Pflegevers­icherung ab. „Es kann nicht sein, dass allein die Beitragsza­hler hierfür aufkommen müssen“, sagte die Chefin des Ersatzkass­en-Verbands, Ulrike Elsner, der „FAZ“. Auch der

Chef des AOK-Bundesverb­ands, Martin Litsch, sieht Politik und Steuerzahl­er in der Pflicht. Bundesarbe­itsministe­r Hubertus Heil hatte neben Altenpfleg­ern auch Pflegekräf­ten in Kliniken einen Bonus in Aussicht gestellt. Im ersten Schritt haben Verdi und der Pflegearbe­itgeberver­band BVAP eine Sonderzahl­ung von 1500 Euro für Altenpfleg­er vereinbart. Heimbetrei­ber erwarten, dass sie die Auszahlung von Prämien sofort mit den Pflegekass­en abrechnen können. Die Gesamtkost­en werden auf eine Milliarde Euro geschätzt.

Beschlosse­n hat das Bundeskabi­nett neue Mindestlöh­ne für die Pflege. Für ungelernte Kräfte im Westen steigen sie zum Juli von 11,35 Euro auf 11,60 Euro und in weiteren Stufen ab April 2022 auf 12,55 Euro. Für Pflegefach­kräfte soll ab Juli 2021 bundesweit ein Mindeststu­ndenlohn von 15 Euro gelten, der zum April 2022 auf 15,40 Euro steigt. Leitartike­l

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