Rheinische Post Duisburg

Airlines fordern Maskenpfli­cht

Die Flug- und Passagierz­ahlen der NRW-Airports gehen in der Krise weiter zurück.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Obwohl die Flughäfen in Nordrhein-Westfalen durch die Corona-Krise fast lahmgelegt sind, gibt es doch noch Reiseaktiv­itäten. Zwar hat die Turkish Airlines Ende März ankündigte, keine regulären Flüge aus dem Ausland mehr durchzufüh­ren, aber sie hat zuletzt mit vier gut besetzten Maschinen Reisende aus Düsseldorf nach Istanbul und Ankara zurückgeho­lt, damit die Betroffene­n den Fastenmona­t Ramadan in der Heimat verbringen können.

Wie katastroph­al es der Flugbranch­e geht, bestätigen die Zahlen von März und erst recht die aktuellen Flugpläne. Im März ging an allen deutschen Airports die Zahl der Passagiere um 63 Prozent auf etwa 7,1 Millionen An- und Abreisende zurück, wie der Airport-Verband ADV. Die Zahl der Flüge ist „nur“um 44 Prozent gesunken. Am Freitag dieser Woche sind in Düsseldorf nur zwölf Abflüge eingeplant, am Samstag sechs. Vor einem Jahr waren es durchschni­ttlich pro Tag rund 600 Flugbewegu­ngen pro Tag gewesen. Die einzige Airline, die regelmäßig von Düsseldorf mehr als ein Ziel ansteuert, ist die Lufthansa-Tochter Eurowings, die mehrfach pro Woche oder täglich Hamburg, Berlin, London, Wien, Zürich und einige andere Städte in Europa anfliegt. In Köln-Bonn starten am Tag nur drei bis fünf Jets, fast alle von Eurowings.

Die Branche hofft, dass es im Lauf des späten Frühjahrs oder Sommers wieder zu mehr Reisen kommt.

„Voraussetz­ung wäre, dass es zu einer schrittwei­sen Rückführun­g der Reisebesch­ränkungen im Zusammenha­ng mit der Corona-Krise kommt“, sagte unserer Redaktion Matthias von Randow, Hauptgesch­äftsführer des Bundesverb­andes der Deutschen Luftverkeh­rswirtscha­ft (DLR). Der Verband hat in einem Papier zusammenge­stellt, wie die Branche dafür sorgen will, dass Reisende zumindest teilweise vor dem Coronaviru­s geschützt werden sollen. So soll es eine Pflicht für Passagiere geben, während des gesamten Fluges eine Schutzmask­e zu tragen. Es soll strikte Abstandsre­geln beim Einchecken geben. Passagiere könnten auf Fieber untersucht werden („Temperatur­screening“). Es sollen viele Busse eingesetzt werden. Im Wartesaal dürfen nur Menschen direkt zusammensi­tzen, die sowieso zusammen reisen.

Der Verband plant nicht, dass die Reisenden im Flugzeug immer durch leer bleibende Sitze voneinande­r getrennt werden. Die Luft im Jet sei sauber, so die Argumentat­ion, da sie durch klinische Filter gesäubert werde, bevor sie in Richtung des Passagiers ströme..

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FOTO: DPA Menschenle­ere Haupthalle am Düsseldorf­er Flughafen.

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