Lufthansa: Milliardenverlust im ersten Quartal 2020
FRANKFURT (dpa) Die Lufthansa kann sich nicht mehr aus eigener Kraft aus der Corona-Krise retten. Diese Einschätzung veröffentlichte der Dax-Konzern am Donnerstag, nachdem er für das erste Quartal einen operativen Verlust von 1,2 Milliarden Euro vermeldet hatte. Für das laufende zweite Quartal wird ein noch deutlich höheres Minus erwartet. Es sei momentan nicht absehbar, wann der Flugbetrieb wieder ausgeweitet werden könne. Aktuell verfüge Lufthansa nach erneuten Kreditaufnahmen über 4,4 Milliarden Euro flüssige Mittel, die allerdings in den „nächsten Wochen“deutlich zurückgehen würden, hieß es weiter. „Der Konzern rechnet nicht damit, den entstehenden Kapitalbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu können“, erklärte das Unternehmen.
Lufthansa steckt den Angaben zufolge daher „in intensiven Verhandlungen“mit den Regierungen der Airline-Heimatländer Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien. Es geht um verschiedene Finanzierungsinstrumente, um kurzfristig die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Neben Bürgschaften, Krediten und stillen Beteiligungen wird auch über direkte Staatsbeteiligungen diskutiert. Die Gespräche dauerten an. Der Lufthansa-Vorstand zeigte sich zuversichtlich, zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen.
Europas größter Luftverkehrskonzern habe allein im März1,4 Milliarden Euro Umsatz verloren, hieß es in einer Pflichtmitteilung an die Börse. Den operativen Verlust (bereinigtes Ebit) bezifferte das Unternehmen auf 1,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte der Verlust in dem traditionell schwachen Quartal zu Jahresbeginn noch 336 Millionen Euro betragen. Zusätzlich zur Corona-Krise drücken ungünstige Treibstoffverträge und Wertminderungen der Flugzeuge auf den Gewinn.