So geht es den Sportvereinen in der Krise
Den Vereinen im Duisburger Süden brechen wegen Corona die Einnahmen weg. Noch halten sie durch – und erlassen manchem Pächter sogar die Pacht. Dauert die Krise über den Sommer hin an, wird es schwierig.
SÜDEN Kein Training, keine Ligaspiele und keine Treffs im Vereinsheim. Der Frühling ist da, doch die Sportwelt steht still. Die TS Rahm hat insgesamt rund 750 Mitglieder. Sie alle bremst die Corona-Krise gerade mächtig aus. Ebenso die 600 Mitglieder von TuSpo Huckingen. Die Vereine haben Sorge, dass die Krise für wirtschaftliche Probleme sorgt. Noch kommen sie über die Runden. Dauert die Krise über den Sommer an, wird es allerdings eng.
Kürzlich hat die TS Rahm einen neuen Kunstrasenplatz bekommen. Dieser müsse noch abbezahlt werden, sagt Martin Kleinen, Chef der Kicker. ,,Wir halten noch durch, vor allem auch, weil unsere Mitglieder treu sind und weiter ihre Beiträge zahlen. Aber es ist absehbar, dass es in einigen Monaten knapp wird’’, sagt er. ,,Die Einnahmen, die wir jetzt verlieren, können wir im weiteren Verlauf des Jahres nicht mehr aufholen, daher wird dieses Jahr, das ist schon schon jetzt klar, wirtschaftlich kein gutes.“
Einnahmen bringen unter anderem der Wirt, der die Vereinsmitglieder im Vereinshaus mit Leckerem versorgt, und auch ein privater Kindergarten im früheren Vereinsheim; der Verein Gartenzwerge.
Dem Wirt habe man bereits die Pacht erlassen, der Kindergarten wird wohl ab Mai nicht mehr zahlen. ,,Wir können in dieser Zeit nicht verlangen, dass beide weiter ihre Miete zahlen. Das Ganze darf einfach nicht zu Lasten des Wirts und des Kindergartens gehen’’, sagt er. Die Vereinsmitglieder halten zusammen. ,,Noch hat keiner angekündigt, die Beiträge zu stoppen’’, sagt Kleinen. ,,Ich glaube auch nicht, dass das bei uns ein Thema sein wird. Wir sind eine starke Gemeinschaft’’, sagt er.
Ob das auch dann noch gilt, wenn die Krise die Mitglieder selbst in Probleme bringt und zum Sparen zwingt? Soweit wolle er noch nicht denken, sagt Kleinen. Die Vereinsführung hofft auf Unterstützung des Landes, denn ,,dort kann man auch einen Antrag auf Hilfe stellen, wenn ein Verein in finanzielle Schieflage gerät.“Derzeit sei die Vereinsführung schon damit beschäftigt zu überlegen, wo man Kosten einsparen könne und wie man für die nächste Zeit kalkulieren müsse. ,,Immerhin haben wir keine Gehälter, die wir zahlen müssen. Wir haben nur Energiekosten, die wir stemmen müssen’’, sagt Kleinen. Die TuSpo Huckingen freut sich, dass die
Mitglieder bisher alle weiter ihre Beiträge zahlen. ,,Solange das so bleibt, können wir durchhalten’’, sagt Vorstandsmitglied Ralf Rump. Er weist darauf hin, dass nicht nur die Wirtschaftlichkeit Thema sei, sondern auch die körperliche Fitness. Da das Training in allen Gruppen komplett ausfällt, sind die Mitglieder auf sich alleine gestellt. ,,Gemeinsames Training ist nicht. Daher bleiben einige Mitglieder über die sozialen Medien in Kontakt und schicken sich Videos mit Übungen’’, sagt er.
Und dennoch: ,,Die Spielpraxis geht verloren’’ – das sagen beide Männer über ihre Vereinsabteilungen. ,,Beim Fußball müssen sich ja die einzelnen Mannschaftsblöcke aufeinander verlassen können, gemeinsames Training ist daher sehr wichtig’’, sagt etwa Martin Kleinen. Beide Vereine hoffen, dass es ein wenig Vorlauf für die Mannschaften gibt, wenn die Saison dann weitergeht.
,,Wenn die Spielpläne dann einmal stehen, wäre es toll, wenn wir etwa 14 Tage Zeit hätte, uns wieder ein wenig einzuspielen’’, so Kleinen.