Duisburger nehmen Maskenpflicht ernst
In der Innenstadt waren am Montag kaum noch Passanten ohne Mund- und Nasenschutz unterwegs. Kunden und Händler finden den Schutz sinnvoll. Die Preise könnten aber steigen. Ein Rundgang durch die Innenstadt.
Die geltenden Regeln zum Coronaschutz machen Duisburgs Händler erfinderisch. Am ersten Tag der Maskenpflicht herrscht vor allem bei den großen Filialisten hektische Betriebsamkeit. Wer in der Lage ist, seinen Verkaufsraum auf 800 Quadratmeter zu begrenzen, darf seit dem Montagmorgen wieder geöffnet haben. Bei Karstadt, Kaufhof, Saturn und Co. läuft aber noch nicht alles rund. Die neuen Regeln müssen verinnerlicht, die neuen Abläufe eingeübt werden.
Wegen der begrenzten Verkaufsfläche bedienen zum Beispiel bei Karstadt mit Mund- und Nasenschutz bewehrte Verkäufer Kunden an Theken. Hier können Kunden alles bestellen, was das Karstadt-Sortiment so hergibt – also auch jene Ware, die sich üblicherweise in den Bereichen des Kaufhauses findet, die nun wegen der Schutzverordnung abgesperrt sind. Die Verkäufer eilen dann hinter den Kulissen durch das Kaufhaus und schnappen sich Schuhe und Jacken, Schokolade und auch sonst alles, was der Kunde sich wünscht. Anprobiert werden muss dann eben auf der freigegebenen Fläche. Die Kunden finden es zum Teil etwas chaotisch. „Es war schon ein kleines Durcheinander“, sagt zum Beispiel Kundin Gisela Tratmann-Weibel. „Ich denke aber, dass die einfach noch ein bis zwei Tage brauchen, bis sich da alles eingespielt hat.“Gut habe ihr dagegen die Disziplin der Mitarbeiter hinsichtlich der Umsetzung der Maskenpflicht
gefallen. „Da hat man sich gleich etwas sicherer gefühlt.“
Überhaupt sind an diesem Montag auf Duisburgs Haupteinkaufsstraße deutlich mehr Menschen mit Gesichtsmasken unterwegs als noch vor wenigen Tagen. Auf den ersten Blick ist kaum jemand ohne unterwegs. Die Verpflichtung scheint ihre Wirkung nicht zu verfehlen. An etlichen Geschäften sind Hinweise mit Maskensymbolen oder schriftliche
Aufforderungen zum Tragen von Masken angeschlagen. Das Ordnungsamt läuft in der Stadt Patrouille. „Ich finde es gut, dass es jetzt gesetzliche Vorgaben zum Tragen von Masken gibt“, sagt Sabine Linze, die für einen Arztbesuch in die Innenstadt gekommen ist. „Die Geschäfte konnten ja nicht für immer geschlossen bleiben. So kann man das Ansteckungsrisiko zumindest ein bisschen minimieren.“Neben Karstadt
haben auch Kaufhof und Saturn als große Filialisten Maßnahmen treffen müssen, um den Regeln der Corona-Schutzverodnung zu entsprechen. Bei Saturn ist nur die untere Etage zugänglich, bei Kaufhof eine abgesperrte Fläche im Erdgeschoss. Wie Karstadt versprechen aber auch diese beiden Geschäfte ihren Kunden ihr volles Sortiment.
Der Handelsverband Niederrhein begrüßt die Einführung der Maskenpflicht.
„Das ist ein Mosaikstein, um nun einen kleinen Schritt in Richtung Normalität zu gehen“, sagt Geschäftsführer Wilhelm Bommann. Weil auch Tücher und Schals erlaubt sind, sei die Hürde nicht zu hoch, um weiter Einkaufen zu gehen. Bommann fürchtet allerdings, dass nun die Preise im Handel steigen könnten. „Gerade für Textilhändler ist die Saison kürzer, im Prinzip wartet schon die Herbstmode.“