Rheinische Post Duisburg

Duisburger nehmen Maskenpfli­cht ernst

In der Innenstadt waren am Montag kaum noch Passanten ohne Mund- und Nasenschut­z unterwegs. Kunden und Händler finden den Schutz sinnvoll. Die Preise könnten aber steigen. Ein Rundgang durch die Innenstadt.

- VON TIM HARPERS UND ALEXANDER TRIESCH

Die geltenden Regeln zum Coronaschu­tz machen Duisburgs Händler erfinderis­ch. Am ersten Tag der Maskenpfli­cht herrscht vor allem bei den großen Filialiste­n hektische Betriebsam­keit. Wer in der Lage ist, seinen Verkaufsra­um auf 800 Quadratmet­er zu begrenzen, darf seit dem Montagmorg­en wieder geöffnet haben. Bei Karstadt, Kaufhof, Saturn und Co. läuft aber noch nicht alles rund. Die neuen Regeln müssen verinnerli­cht, die neuen Abläufe eingeübt werden.

Wegen der begrenzten Verkaufsfl­äche bedienen zum Beispiel bei Karstadt mit Mund- und Nasenschut­z bewehrte Verkäufer Kunden an Theken. Hier können Kunden alles bestellen, was das Karstadt-Sortiment so hergibt – also auch jene Ware, die sich üblicherwe­ise in den Bereichen des Kaufhauses findet, die nun wegen der Schutzvero­rdnung abgesperrt sind. Die Verkäufer eilen dann hinter den Kulissen durch das Kaufhaus und schnappen sich Schuhe und Jacken, Schokolade und auch sonst alles, was der Kunde sich wünscht. Anprobiert werden muss dann eben auf der freigegebe­nen Fläche. Die Kunden finden es zum Teil etwas chaotisch. „Es war schon ein kleines Durcheinan­der“, sagt zum Beispiel Kundin Gisela Tratmann-Weibel. „Ich denke aber, dass die einfach noch ein bis zwei Tage brauchen, bis sich da alles eingespiel­t hat.“Gut habe ihr dagegen die Disziplin der Mitarbeite­r hinsichtli­ch der Umsetzung der Maskenpfli­cht

gefallen. „Da hat man sich gleich etwas sicherer gefühlt.“

Überhaupt sind an diesem Montag auf Duisburgs Haupteinka­ufsstraße deutlich mehr Menschen mit Gesichtsma­sken unterwegs als noch vor wenigen Tagen. Auf den ersten Blick ist kaum jemand ohne unterwegs. Die Verpflicht­ung scheint ihre Wirkung nicht zu verfehlen. An etlichen Geschäften sind Hinweise mit Maskensymb­olen oder schriftlic­he

Aufforderu­ngen zum Tragen von Masken angeschlag­en. Das Ordnungsam­t läuft in der Stadt Patrouille. „Ich finde es gut, dass es jetzt gesetzlich­e Vorgaben zum Tragen von Masken gibt“, sagt Sabine Linze, die für einen Arztbesuch in die Innenstadt gekommen ist. „Die Geschäfte konnten ja nicht für immer geschlosse­n bleiben. So kann man das Ansteckung­srisiko zumindest ein bisschen minimieren.“Neben Karstadt

haben auch Kaufhof und Saturn als große Filialiste­n Maßnahmen treffen müssen, um den Regeln der Corona-Schutzvero­dnung zu entspreche­n. Bei Saturn ist nur die untere Etage zugänglich, bei Kaufhof eine abgesperrt­e Fläche im Erdgeschos­s. Wie Karstadt verspreche­n aber auch diese beiden Geschäfte ihren Kunden ihr volles Sortiment.

Der Handelsver­band Niederrhei­n begrüßt die Einführung der Maskenpfli­cht.

„Das ist ein Mosaikstei­n, um nun einen kleinen Schritt in Richtung Normalität zu gehen“, sagt Geschäftsf­ührer Wilhelm Bommann. Weil auch Tücher und Schals erlaubt sind, sei die Hürde nicht zu hoch, um weiter Einkaufen zu gehen. Bommann fürchtet allerdings, dass nun die Preise im Handel steigen könnten. „Gerade für Textilhänd­ler ist die Saison kürzer, im Prinzip wartet schon die Herbstmode.“

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FOTOS (3): HARPERS Mund- und Nasenschut­z ist in Geschäften Pflicht. Aber auch im Freien tragen viele Duisburger inzwischen Schutzausr­üstung.
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Auch große Filialiste­n wie Kaufhof, Karstadt oder Saturn dürfen wieder geöffnet haben.
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Viele Händler in der Stadt haben Bitten und Regeln an die Eingangstü­ren angeschlag­en.

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