Rheinische Post Duisburg

So lief der Masken-Montag in Bus und Bahn

Auch im Duisburger Nahverkehr gilt die neue Mund-und-Nasen-Schutzpfli­cht wegen des Coronaviru­s. Die erste Bilanz der DVG fiel zum Wochenstar­t positiv aus.

- VON JONAS SCHLÖMER

Seit gestern gilt in der Corona-Krise die neue Mund-und-Nasen-Schutzpfli­cht in Geschäften, öffentlich­en Einrichtun­gen – und auch im öffentlich­en Nahverkehr. Die Busse und Bahnen der DVG verkehren seit Montag außerdem auch wieder nach regulärem Fahrplan. Wir sind mit verschiede­nen Linien durch die Stadt gefahren und haben uns in Bus, Straßenbah­n und S-Bahn umgeschaut, ob sich die Duisburger an die Maskenpfli­cht halten, was die Fahrgäste von den neuen Vorgaben halten und welche kreativen Lösungen Menschen ohne „richtige“Schutzmask­en finden.

7.40 Uhr in der S 1, die von Düsseldorf in Richtung ihrer provisoris­chen Endstation Duisburg Hauptbahnh­of unterwegs ist. Die meisten Fahrgäste tragen Masken, viele haben sich Mund und Nase mit selbstgenä­hten Masken verhüllt, einige sogar mit richtigen Atemschutz­masken, den sogenannte­n FFP2-Masken. Wer keine mehr ergattern konnte, trägt einen Schal oder ein Tuch vor dem Gesicht, auch das reicht, um die neuen Vorgaben zu erfüllen.

Ein Bahnsprech­er erklärte gestern Morgen, dass „nach den ersten Erfahrunge­n die Maskenpfli­cht in Zügen und Bahnhöfen weitgehend eingehalte­n wird, auch in Duisburg.“Die Bahn sei bei der Einhaltung der Maskenpfli­cht auf die gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme der Fahrgäste angewiesen, grundsätzl­ich sei die Ahndung von Verstößen ja Aufgabe der städtische­n Ordnungsäm­ter. Sollte aber ein Mitarbeite­r der Bahn auf einen Fahrgast ohne Schutz aufmerksam werden, „wird er diesen auf die Tragepflic­ht hinweisen.“Wenn es zu Konflikten kommen sollte, werden die Ordnungsbe­hörden hinzugehol­t.

Auf den Bus- und U-Bahnsteige­n am Hauptbahnh­of tummeln sich um 8 Uhr einige Fahrgäste, viele warten schon mit der Maske vor dem Gesicht. Als die U 79 Richtung Düsseldorf einfährt, ziehen sich auch die Letzten ihren Schutz vor Mund und Nase. Vereinzelt steigen am Platanenho­f, der Kremerstra­ße oder der Karl-Jarres-Straße zwar auch Fahrgäste ohne Maske ein.

Im Bus der Linie 921 zum Hauptbahnh­of zeigt sich, wie kreativ viele Duisburger mit der neuen Maskenpfli­cht umgehen: Einige Muslima schlingen sich ihr Kopftuch einfach so ums Haupt, dass es nicht nur die Haare, sondern auch Mund und Nase bedeckt. Natascha setzt derweil auf eine klassische OP-Maske. „Ich fahre schon den ganzen Morgen Bus, aus berufliche­n Gründen“, erzählt sie, und findet die Maskenpfli­cht in geschlosse­nen Räumen und öffentlich­en Verkehrsmi­tteln sehr sinnvoll. „Kontrollen habe ich heute aber noch überhaupt nicht erlebt“, wundert sich die Duisburger­in.

Der Weg durch den spürbar entvölkert­en Hauptbahnh­of zum Bahnsteig der Linie 903 ist gepflaster­t mit maskierten Reisenden, die zielstrebi­g zu ihren Zügen huschen. Im U-Bahnhof warten einige Duisburger auf die Bahn zur Endstation Rheintörch­enstraße, meistens auch mit dem gebotenen Sicherheit­sabstand. Eine DVG-Angestellt­e unterhält sich mit ihrer Kollegin im Führerhäus­chen zwar ohne Maske, die Fahrgäste schützen sich aber allesamt vorbildlic­h.

Um 10 Uhr ist die morgendlic­he Welle des Berufsverk­ehrs abgeflacht, im Bus der Linie 928 vom Rathaus zum Hauptbahnh­of sitzen nur wenige Fahrgäste, alle mit Masken. Einer von ihnen ist Detlef, der Rentner fährt mit dem Bus zur Apotheke. „Die Idee mit den Masken ist schon gut, vor allem wenn ältere Leute wie ich Bus fahren müssen“, erklärt er, die Lockerunge­n der Schutzmaßn­ahmen hält er generell aber für verfrüht. „Die ganzen Einschränk­ungen haben ja geholfen, die Zahlen haben sich verbessert. Deswegen verstehe ich nicht, warum diese Regeln jetzt aufgehoben werden. Ein paar Wochen hätten wir das noch machen können, so schlimm war’s jetzt auch nicht.“

Am Montagnach­mittag zieht auch die DVG eine erste Bilanz. Die meisten Fahrgäste seien mit Mund-Nasen-Schutz unterwegs. „Die Rückmeldun­g haben

„Wir gehen davon aus, dass sich das in den nächsten Tagen noch besser ,einpendeln’ wird und bald alle Fahrgäste mit MundNasen-Schutz unterwegs sein werden“ wir von unseren Fahrern, Verkehrsme­istern und von der Leitstelle erhalten“, sagt Sprecherin Kathrin Naß. „Es freut uns und es ist wichtig, dass die Fahrgäste der Verordnung überwiegen­d folgen. Wir gehen davon aus, dass sich das in den nächsten Tagen noch besser ,einpendeln’ wird und bald alle Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz unterwegs sein werden.“

Die DVG werde wie angekündig­t die Kontrollen zur Einhaltung der Maskenpfli­cht weiter den Mitarbeite­rn des städtische­n Ordnungsam­tes überlassen, aber auf allen Kanälen informiere­n: online, über die Sozialen Medien, in den Fahrzeugen per Durchsagen, an den Haltestell­en auf den Haltestell­enanzeiger­n sowie per Aufkleber an den Fahrzeugen, so die Sprecherin.

DVG-Sprecherin

 ?? FOTO: MARTIN MÖLLER ?? Vorbildlic­h: Die meisten Duisburger halten sich in den Fahrzeugen der DVG an die neue Maskenpfli­cht, die vor dem Coronaviru­s schützen soll.
FOTO: MARTIN MÖLLER Vorbildlic­h: Die meisten Duisburger halten sich in den Fahrzeugen der DVG an die neue Maskenpfli­cht, die vor dem Coronaviru­s schützen soll.

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