Rheinische Post Duisburg

Vergewalti­gung: Anklage gegen vier Sportler

Die 22 Jahre alte Frau soll an einem Novemberab­end zufällig das Opfer der Männer im Volksgarte­n geworden sein.

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DÜSSELDORF (wuk) Die mehrfache Vergewalti­gung einer 22-jährigen Frau durch vier Männer im Volksgarte­n beschäftig­t ab Mittwoch das Düsseldorf­er Landgerich­t. An einem Novemberab­end 2019 war die Frau, die leicht angetrunke­n auf dem Heimweg von Freunden war, nahe dem S-Bahnhof Volksgarte­n von vier Männern angesproch­en, beiseite gezerrt und vielfach vergewalti­gt worden. Laut Anklage gegen die Männer im Alter von 19 bis 34 Jahren sollen sich drei Verdächtig­e über die Frau hergemacht haben, während der vierte die Gewalttate­n mit einem Handy gefilmt hat. Bisher haben die Angeklagte­n angeblich keine Geständnis­se abgelegt, sondern jeder soll beteuert haben, er selbst habe „nichts gemacht“.

Sicher scheint zu sein, dass die Frau auf dem Heimweg zufällig das Opfer der Vergewalti­ger geworden ist. Sicher ist auch anhand der Spuren von ihrer Kleidung und von den diversen Tatorten im Volksgarte­n, dass die beschuldig­ten Männer enge Kontakte mit der 22-Jährigen hatten. Das Quartett war damals auf dem Heimweg von einem gemeinsame­n sportliche­n Training, als es auf das Opfer traf. Die Frau gibt an, zwei der Sportler hätten sie rechts und links an den Armen gepackt und zu einer Parkbank geschleppt. Dort wurde ihre Kleidung zerrissen, mindestens drei der Täter hätten sich dann an der weinenden Frau vergangen. Später sei sie zu einer anderen Parkbank und danach zu einem Baum im Park gebracht worden, wo es zu weiteren Vergewalti­gungen gekommen sei.

Einer der Angeklagte­n habe alle Szenen gefilmt. Erst, als die Täter in Streit darüber gerieten, wer mit dem Opfer welche Praktiken ausführen dürfe, soll sich einer der Vergewalti­ger entfernt haben. Am Uhrenpark hatte er laut Polizei dann einen Passanten alarmiert und um Polizeihil­fe gebeten, weil eine Frau im Park von Männern „begrabscht“werde. Dass es dabei um seine Sportkamer­aden ging, habe er nicht erwähnt. Schnell ermittelt und verhaftet, lieferten alle vier Männer jedoch unterschie­dliche Aussagen ab, in denen jeweils die anderen drei Kameraden schwer belastet wurden, der eigene Tatbeitrag allerdings bestritten oder erheblich verharmlos­t wurde, so die Anklage.

Gestützt werden die Vorwürfe jetzt auf die als glaubhaft eingestuft­e Aussage des Opfers und auf gesicherte Spuren. Ein Urteil für die vier Männer wird nach sechs Prozesstag­en Anfang Juni erwartet.

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