Corona kostet Tausende den Job
Die Corona-Krise trifft Duisburgs Arbeitnehmer mit voller Wucht. Die Arbeitslosenzahl in der Stadt ist innerhalb von nur einem Monat um 7,4 Prozent gestiegen. Mehr als 3000 Unternehmen haben Kurzarbeit angemeldet.
Duisburgs Arbeitnehmerschaft bekommt die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren. Die Arbeitslosenzahl in Duisburg ist innerhalb eines Monats um 7,4 Prozent gestiegen. Waren im März noch 28.020 Prozent der Duisburger ohne festen Job, waren es im April bereits 30.086. Was die Arbeitslosenquote angeht, beträgt die Zunahme satte 0,8 Prozentpunkte. Im April waren 11,7 Prozent der erwerbsfähigen Duisburger ohne feste Anstellung.
„Nun haben die Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auch den Duisburger Arbeitsmarkt erreicht“, sagt Astrid Neese, Chefin der Duisburger Arbeitsagentur. „Die Arbeitslosigkeit ist stark angestiegen und die Anzeigen der Unternehmen von Kurzarbeit haben einen historischen Höchststand erreicht.“Seit
Anfang März seien insgesamt 3159 Anzeigen von Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit eingegangen. Die Unternehmen hätten für insgesamt 32.565 Mitarbeiter Kurzarbeit gemeldet. „Es ist gut, dass dieses Kriseninstrument von den Firmen intensiv genutzt wird“, sagt Neese. „Es sichert den Arbeitsplatzerhalt und verhindert einen noch höheren Anstieg der Arbeitslosigkeit.“Die Agentur für Arbeit und das Jobcenter hätten sich schnell auf die neue Situation mit anderen Aufgabenschwerpunkten eingestellt und gewährleisteten durch die Geldzahlungen an Unternehmen und Personen soziale Sicherheit. „Alle weiteren Leistungen werden online und telefonisch erbracht, so sind wir für die Kunden weiter erreichbar“, sagt Neese. „Es ist beruhigend zu wissen, dass ich in meiner zukünftigen Funktion gerade als Sozialdezernentin auf diese verlässlichen
Partner bauen kann. Ich vertraue darauf, dass es nach dem Ende der Pandemie zusammen mit allen Arbeitsmarktakteuren gelingt, an den guten Weg am Arbeits- und Ausbildungsmarkt der letzten Jahre anzuknüpfen.“
Spürbar sind die Auswirkungen des Coronavirus allerdings nicht nur bei der Arbeitslosenquote oder im Bereich der Kurzarbeit. Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ist wegen der anhaltenden Unsicherheit zurückgegangen. Im April wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und des Jobcenters insgesamt 405 freie Stellen gemeldet, das waren 557 weniger als im März und 648 weniger als im April 2019. Der Bestand an gemeldeten Stellen ist ebenfalls gesunken (minus 248 zu März) und liegt mit 4020 um 584 Stellen unter dem Vorjahresniveau. Von den gemeldeten Arbeitsstellen, die aktuell zu besetzen
sind, betreffen die meisten die Bereiche Arbeitnehmerüberlassung, öffentliche Verwaltung sowie Sozialund Gesundheitswesen.
Spürbar ist die Zurückhaltung der Unternehmen auch im Ausbildungsbereich. Seit Beginn des Berufsberatungsjahres
im Oktober 2019 meldeten sich 2596 Bewerber bei der Agentur für Arbeit für Berufsausbildungsstellen (525 weniger als 2019). Arbeitgeber meldeten im gleichen Zeitraum 2360 Ausbildungsstellen. Das sind 384 weniger als im April 2020 und entspricht einem Rückgang um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
„Es muss alles dafür getan werden, um zu verhindern, dass sich die steigende Arbeitslosigkeit und Hilfebedürftigkeit verfestigt“, sagt Angelika Wagner, Regionalgeschäftsführerin des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Duisburg. „Dazu zählt sowohl die Vorbereitung einer Weiterbildungsoffensive als auch die Investition in neue Ausbildungsplätze. Außerdem kämpfen wir auch für den Erhalt bestehender Ausbildungsplätze.“Jeder brauche eine Chance, nach der Krise wieder im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.