Rheinische Post Duisburg

Textil-Service verleiht Masken

Das Duisburger Unternehme­n Böge hat 20.000 Stück auf Lager.

- VON ALEXANDER TRIESCH

Eine Atemmaske zu bekommen, das war für viele Privatpers­onen schon gar nicht so einfach. Rechtzeiti­g zur Einführung der Maskenpfli­cht in dieser Woche mussten aber auch viele Unternehme­n ihre Mitarbeite­r ausrüsten. Der Duisburger Textil-Service Böge ist nun in den Verleih von Stoffmaske­n eingestieg­en und will etwa Autohäuser und Gastrobetr­iebe mit einem Komplett-Paket beliefern. Böge liefert die Masken aus und kümmert sich regelmäßig um die Reinigung. 20.000 Stück sind derzeit bei der Tochter der Wulff Textil-Service aus Kiel auf Lager. „Unser Liefergebi­et reicht vom Ruhrgebiet bis nach Köln, ins Rheinland und die niederländ­ische Grenze“, sagt Julia Liebig, Assistenz der Geschäftsf­ührung.

Die Idee kam bei Böge auf, als klar wurde, dass auch die eigenen Mitarbeite­r eine Maske brauchen werden. Das Unternehme­n, das sonst Berufsbekl­eidung etwa für Dachdecker, Bäcker und Servicekrä­fte verleiht, begann dann, die Masken einfach selbst produziere­n zu lassen. „Wir haben sehr kurze Lieferwege und greifen auf Lieferante­n zurück, die ihre Produktion auf Masken umgestellt haben“, sagt Liebig. Derzeit führt das Unternehme­n Gespräche mit Firmen im Einzelhand­el, Werkstätte­n, Kantinen und Praxen. „Die Nachfrage ist groß“, sagt Liebig.

Die verliehene­n Masken sind allerdings keine medizinisc­hen Masken – sie schützen den Träger also nicht vor einer Übertragun­g des Virus, sondern erschweren es nur, dass er den Virus selbst verbreiten kann. Der Maskenpfli­cht genügen sie trotzdem. Die Masken von Böge bestehen aus Baumwolle und Polyester. Nach dem Tragen werden sie bei den Unternehme­n abgeholt und nach Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI) desinfizie­rt gewaschen.

An anderer Stelle spürt Böge derzeit, wie stark die Krise die Branchen trifft. Hotels haben geschlosse­n, Restaurant­s bedienen die Kunden nicht mehr am Tisch, messen sind abgesagt. „Unser Kundenprof­il ist vorteilhaf­t gemischt, aber natürlich leiden wir auch darunter, dass die Nachfrage nach Berufsbekl­eidung aus der Gastro- und Messenbran­che zurück geht“, sagt Liebig. Schade sei nur, dass Textilunte­rnehmen nicht auch zu den systemrele­vanten Branchen gezählt werden – mit dreckiger Bekleidung sei die Pandemie ja nur schwer zu bekämpfen.

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FOTO: BÖGE Claudia Meyer (Mitarbeite­rin Betrieb), Zijad Zilkic (Betriebsle­iter), Julia Liebig (Assistenz Geschäftsf­ührung) im Firmenlage­r.

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