Textil-Service verleiht Masken
Das Duisburger Unternehmen Böge hat 20.000 Stück auf Lager.
Eine Atemmaske zu bekommen, das war für viele Privatpersonen schon gar nicht so einfach. Rechtzeitig zur Einführung der Maskenpflicht in dieser Woche mussten aber auch viele Unternehmen ihre Mitarbeiter ausrüsten. Der Duisburger Textil-Service Böge ist nun in den Verleih von Stoffmasken eingestiegen und will etwa Autohäuser und Gastrobetriebe mit einem Komplett-Paket beliefern. Böge liefert die Masken aus und kümmert sich regelmäßig um die Reinigung. 20.000 Stück sind derzeit bei der Tochter der Wulff Textil-Service aus Kiel auf Lager. „Unser Liefergebiet reicht vom Ruhrgebiet bis nach Köln, ins Rheinland und die niederländische Grenze“, sagt Julia Liebig, Assistenz der Geschäftsführung.
Die Idee kam bei Böge auf, als klar wurde, dass auch die eigenen Mitarbeiter eine Maske brauchen werden. Das Unternehmen, das sonst Berufsbekleidung etwa für Dachdecker, Bäcker und Servicekräfte verleiht, begann dann, die Masken einfach selbst produzieren zu lassen. „Wir haben sehr kurze Lieferwege und greifen auf Lieferanten zurück, die ihre Produktion auf Masken umgestellt haben“, sagt Liebig. Derzeit führt das Unternehmen Gespräche mit Firmen im Einzelhandel, Werkstätten, Kantinen und Praxen. „Die Nachfrage ist groß“, sagt Liebig.
Die verliehenen Masken sind allerdings keine medizinischen Masken – sie schützen den Träger also nicht vor einer Übertragung des Virus, sondern erschweren es nur, dass er den Virus selbst verbreiten kann. Der Maskenpflicht genügen sie trotzdem. Die Masken von Böge bestehen aus Baumwolle und Polyester. Nach dem Tragen werden sie bei den Unternehmen abgeholt und nach Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI) desinfiziert gewaschen.
An anderer Stelle spürt Böge derzeit, wie stark die Krise die Branchen trifft. Hotels haben geschlossen, Restaurants bedienen die Kunden nicht mehr am Tisch, messen sind abgesagt. „Unser Kundenprofil ist vorteilhaft gemischt, aber natürlich leiden wir auch darunter, dass die Nachfrage nach Berufsbekleidung aus der Gastro- und Messenbranche zurück geht“, sagt Liebig. Schade sei nur, dass Textilunternehmen nicht auch zu den systemrelevanten Branchen gezählt werden – mit dreckiger Bekleidung sei die Pandemie ja nur schwer zu bekämpfen.