Rheinische Post Duisburg

Von der Idylle im Kleinen

-

Eigentlich habe er sich die letzten zwei Monate seiner Amtszeit anders vorgestell­t, hatte der scheidende Dezernent Thomas Krützberg in dieser Woche bei einer Video-Pressekonf­erenz erklärt. Da Krützberg unter anderem auch für Kitas, Schulen und die Kultur zuständig ist, bekam er die volle Breitseite der Corona-Maßnahmen mit: Geschlosse­ne und wiedereröf­fnete Schulen, Notbetreuu­ng in den Kitas, geschlosse­ne Museen und Theater, abgesagte Festivals. In der Tat: Ein geruhsamer Abschied sieht anders aus. Angesichts der anstehende­n weiteren Entwicklun­g auch an den Schulen wird Krützberg sich aber auch künftig nicht über mangelnde Arbeit beklagen können.

Auch für seine Nachfolger­in Astrid Neese gab es jetzt eine Neuerung: Bisher konnte die Chefin der Duisburger Arbeitsage­ntur meist positive Nachrichte­n verbreiten. In Corona-Zeiten musste sie nun – ausgerechn­et zu ihrem Abschied an der Wintgensst­raße – deutlich höhere Arbeitslos­enzahlen und einen starken Anstieg bei der Kurzarbeit vermelden.

Die Aufgeregth­eiten der jüngsten Vergangenh­eit lassen gelegentli­ch schon einmal vergessen, welche Kleinode es auch vor unserer Haustür gibt. Beispiel: der Sportpark

Wedau. Was viele als gegeben hinnehmen, ist aber Resultat eines längeren Strukturwa­ndels von der industriel­len Nutzung hin zu einem Sport- und Freizeitpa­radies. Dass das auch in der Vergangenh­eit nicht immer reibungslo­s verlief, haben wir in dieser Woche aufgezeigt.

Eine Idylle im Kleinen gibt es auch im Duisburger Süden: Imker Anton Ditmann betreibt dort das kleine Bienenhaus. Seine fünf emsigen Bienenvölk­er sorgen für feinsten Honig – und das in Duisburg. 20 bis 25 Kilo davon produziere­n die Bienen pro Jahr. Der Honig ist naturrein und von bester Qualität, und besteht immer aus verschiede­nen Blütensort­en. Und das in einer Stadt, die gemeinhin noch immer auf ihre industriel­le Vergangenh­eit hin reduziert wird. Und in Rumeln-Kaldenhaus­en gibt es sogar ein Bienenmuse­um. Duisburg ist halt vielfältig­er, als viele meinen.

 ??  ?? Mike Michel
Mike Michel

Newspapers in German

Newspapers from Germany