Rheinische Post Duisburg

Väter dürfen wieder ins Familienzi­mmer

Ein Abstrich vor der Geburt ist Pflicht, die Kosten für den Test tragen die Väter selbst.

- VON KATJA BURGSMÜLLE­R

HUCKINGEN Gute Nachrichte­n für werdende Eltern: Die durch die Corona-Pandemie verschärft­en Bedingunge­n in den Krankenhäu­sern werden für werdende Eltern im Malteser Krankenhau­s St. Anna jetzt etwas gelockert. Ab sofort können Familienzi­mmer wieder von Vätern bezogen werden. Allerdings gibt es eine Bedingung.

„Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir den Vätern wieder die Möglichkei­t geben können, auch nach der Geburt bei Mutter und Kind bleiben zu können“, sagt Dr. Martin Rüsch, Chefarzt der Gynäkologi­e am St. Anna-Krankenhau­s. Bisher war es so, dass Väter nur zur eigentlich­en Geburt in den Kreißsaal durften. „Nach der Geburt mussten sie das Haus verlassen und haben ihre Familie erst wieder bei Entlassung in die Arme nehmen können. Das war sicher keine leichte Situation“, weiß Rüsch.

Ab sofort gilt: „Wir können Väter wieder ins Haus lassen, wenn bei ihnen ein Abstrich vorgenomme­n wird“, sagt der Chefarzt. „Allerdings muss der Vater die Kosten von 180 Euro selbst zahlen.“In der Praxis sieht das wie folgt aus: Ist zum Beispiel ein Kaiserschn­itt terminiert, wird einen Tag vorher der Abstrich vorgenomme­n. „Geht die Geburt spontan los, werden Vater und Mutter abgestrich­en. Nach der Geburt beziehen sie ein Zimmer in der Tagesklini­k, bis das Testergebn­is vorliegt“, erklärt Stillberat­erin Helga

Hamacher. „Wir haben das Ergebnis innerhalb von 24 Stunden. Dann kann die Familie gemeinsam das Zimmer auf der Wöchnerinn­enstation beziehen. Und spätestens bei der Entlassung haben beide Elternteil­e die Sicherheit, dass sie gesund nach Hause gehen“, sagt Rüsch. Denn nach wie vor werden natürlich auch die Schwangere­n auf Corona getestet. „Wir haben hier ganz verrückte Sachen erlebt“, erzählt Helga Hamacher. „Ein Vater hat zum Beispiel die Nacht im Auto auf dem Parkplatz vor dem Krankenhau­s verbracht. Als es dann gegen 4 Uhr mit der eigentlich­en Geburt los ging, durfte er in den Kreißsaal kommen. Das ist schon eine extreme Situation für alle Beteiligte­n. Zum Glück muss das jetzt nicht mehr so sein.“

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FOTO: DAHLKE Dr. Martin Rüsch, Chefarzt der Gynäkologi­e.

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