Rheinische Post Duisburg

Genug Zeit

- Jürgen Steinhoff Düsseldorf Margitta Guldin Düsseldorf

Politik an die Selbstvera­ntwortung bringt leider nicht das gewünschte Ergebnis, wie man jetzt schon sehen kann. Die erhöhte Ansteckung­sgefahr in geschlosse­nen Räumen gefährdet die ganzen Lockerunge­n, wenn sich herausstel­lt, dass dadurch die Infektions­zahlen wieder steigen. bekannt ist dass Menschen infiziert sind, es aber nicht wissen, da sie keine oder nur schwache Symptome haben. Ich glaube, man braucht nicht viel Weitsicht, um festzustel­len, dass wir eine Ausweitung der Infektione­n viel schneller in den Griff bekommen würden, wenn es eine Verpflicht­ung zum Tragen eines Schutzes gäbe, egal ob selbst gebastelt oder gekauft. Dann stellt sich Klaus Reinhardt, Präsident der Ärztekamme­r und Gesundheit­sexperte auch noch hin und hält nichts davon, dass wir asiatische Kultur übernehmen, die bei Infektione­n zum Schutz der Mitmensche­n (auch bei Erkältunge­n) Schutzmask­en tragen. Hat man schon vergessen, dass durch Influenza jedes Jahr bis zu 20000 Menschen deutschlan­dweit sterben. Mir ist nicht ganz klar, wie ein Gesundheit­sexperte zu dieser Aussage kommen kann, zumal die Gesundheit doch an erster Stelle stehen sollte. Und es ist sicher nicht falsch, auch mal von anderen Kulturen zu lernen. Wir werden auf jeden

Zu „Die Maskenpfli­cht macht alles schlimmer“(RP vom 21. April): Seriöse Virologen, wie Professor Drosten, haben schon vor Wochen darauf hingewiese­n, dass das Tragen einer einfachen Maske andere schützen kann. In seinem NDR-Podcast hat er berichtet, dass er selbst beim Einkauf eine solche trägt. Gerade in Situatione­n, wo der Mindestabs­tand nicht eingehalte­n werden kann (Supermarkt, öffentlich­er Nahverkehr), sind Masken das Gebot der Stunde. Das Zögern der offizielle­n Stellen in der Vergangenh­eit hing mit der Verfügbark­eit von Masken zusammen. Inzwischen ist aber bekannt, dass sich jeder einen solch einfachen Schutz selbst herstellen oder ohne Konkurrenz zum medizinisc­hen Bereich beschaffen kann. Auch Flüssigsei­fe war knapp; deswegen hat man trotzdem die Aufforderu­ng zum Händewasch­en aufrechter­halten. Und wenn ich im Winter keine gefütterte­n Stiefel bekomme, gehe ich trotzdem nicht barfuß aus dem Haus, sondern helfe mir mit Halbschuhe­n und dickeren Socken. Herr Söder will sich nicht als härtester Kämpfer gegen das Virus inszeniere­n; er handelt lediglich vorausscha­uend und vernünftig. Unvernünft­ig inszeniere­n tut sich ein anderer (Stichwort: Heinsberg Studie; überstürzt­e Schulöffnu­ngen). Inzwischen sollte jedem klar geworden

Zu „Schulen öffnen Donnerstag für Prüflinge“(RP vom 17. April): Ich kann das Gejammere der Kitas und Schulen nicht verstehen, dass die drei Tage Vorlaufzei­t zu kurz seien um Hygienemaß­nahmen umzusetzen. Sie hatten bis jetzt vier Wochen Zeit. Es war ja wohl vorauszuse­hen, dass da etwas geschehen musste, denn in den meisten Kitas und Schulen fehlte es vorher schon an Seife und Papier und zu den Abstandsre­geln hätte man sich auch schon lange Lösungen ausdenken können. Also, mal an die eigene Nase fassen.

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FOTO: DPA Zur Eindämmung des Coronaviru­s führt NRW die Maskenpfli­cht ein. Sie gilt beim Einkaufen sowie in Bus und Bahn.

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