Rheinische Post Duisburg

Ikea: Ärger um maximale Kundenzahl

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(ma) Eine neue Küche wollte Jacek Cwieczek mit seiner Frau und den beiden Töchtern, sechs und neun Jahre alt, bei Ikea in Hamborn einkaufen. Nachdem er 30 Minuten auf den Einlass gewartet hatte, wurde er aber vom Sicherheit­spersonal am Eingang abgewiesen: Die maximale Gruppengrö­ße, die im Markt derzeit zulässig ist, beträgt zwei Personen.

Der Familienva­ter ist verärgert: „Meine Frau habe ich beim Küchenkauf gern dabei, und die Kinder kann ich ja nicht solange im Auto einsperren.“Weil aus Sicherheit­sgründen auch die Kinderbetr­euung derzeit eingestell­t ist, sollten Familien nicht benachteil­igt werden, findet er. „Ikea will doch ein familienfr­eundliches Unternehme­n sein.“Auch mit dem Hygienesch­utz habe das wenig zu tun: Ausschlagg­ebend sei dabei nur die maximale Kundenzahl, die sich gleichzeit­ig im Markt befinde. Höchstens 500 durften bei der Wiedereröf­fnung am 22. April rein. Cwieczek vermutet eher handfeste wirtschaft­liche Gründe hinter dieser Regel: „Auch eine vierköpfig­e Familie zahlt nur einmal.“

Ikea Duisburg weist ganz oben auf seiner Internet-Seite unübersehb­ar auf die Regel hin, die seit dem 22. April gilt: „Bitte beachte die vorgegeben­e Gruppengrö­ße von maximal zwei Personen und plane deinen Einkauf nur alleine oder zu zweit.“Allerdings ist der Hamborner Markt der einzige, der darauf aufmerksam macht. Auf den Internet-Seiten der nächstgele­genen Häuser in Düsseldorf, Essen und Dortmund gibt es diesen Hinweis nicht. Heißt das also, Familien mit Kindern können dort einkaufen? „Wir empfehlen eine maximale Gruppengrö­ße von zwei Kunden“, sagt eine Sprecherin der Ikea-Zentrale in Wallau. Das bedeute aber nicht automatisc­h, das Familien mit Kindern abgewiesen würden. Ausnahmen von der Regel hat auch Jacek Cwieczek in Hamborn beobachtet. Vereinzelt seien auch Eltern mit einem oder mehreren Kleinkinde­rn eingelasse­n worden.

Das sei auch durchaus so vorgesehen, betont Filialleit­erin Sandra Schlahn. „Eltern mit ihren Kindern können bei uns einkaufen. Möglich ist allerdings, dass nicht die ganze Familie gleichzeit­ig eingelasse­n wird.“Größeren Gruppen werde der Zugang allerdings verweigert. Mit Jacek Cwieczek werde sie Kontakt aufnehmen, verspricht die Filialleit­erin – damit die Familie bald zu ihrer Wunschküch­e kommt.

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FOTO: NB Vor dem Ikea-Markt bilden sich weiterhin lange Warteschla­ngen.

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