Schwere Zeiten für den EV Duisburg
Für den EVD-Vorsitzenden Stavros Avgerinos ist klar, dass Eishockey-Oberligisten ohne Zuschauer nicht spielen können. Er sorgt sich um die Gesundheit aller Beteiligten, muss aber Jugend-Training gewährleisten, um keine Kinder zu verlieren.
Wann kann wieder Eishockey gespielt – oder zumindest trainiert werden? Erst kürzlich hatte DEB-Präsident Franz Reindl eine Task Force angeregt, zu der auch die Ausrüster gehören sollen, um einen Wiedereinstieg im Zuge der Corona-Pandemie möglich zu machen. Stavros Avgerinos, Vorsitzender des Oberligisten EV Duisburg und zudem Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin, hat aktuell starke Bedenken. „Im Moment könnten
„Der Verband hat aktuell noch kein Konzept und kann es auch noch
gar nicht haben“
Aber das ist dann ja auch ein Risiko für die Spieler.“
Bleibt die Frage: Ist eine Saisonplanung ohne Zuschauereinnahmen überhaupt denkbar? „In der Regionalliga wäre das denkbar, in der Oberliga nicht“, so Avgerinos. „Und das gilt für jeden Oberligisten. Denn in diesem Fall bräuchte jeder Club im Schnitt 500.000 Euro mehr.“Dass dies angesichts von wirtschaftlichen Unsicherheiten auch bei den Sponsoren nur schwer stemmbar wäre, liegt auf der Hand. „Daher werden wir auch dann, wenn wir uns in nächster Zeit mit einigen Spielern einigen können, noch nichts bekanntgeben“, so der Vorsitzende.
Derweil wird im Ausrüsterbereich nach Lösungen gesorgt. „Denkbar wäre eine Art Sturmhaube unter dem Helm“, so Avgerinos, der mit Sorge auf die Fußball-Bundesliga blickt. „Wir haben als Sportler gegenüber der Politik genau einen Schuss frei. Geht das in die Hose, muss eine erst fortgesetzte Saison abgebrochen werden, wird es für alle noch viel schwerer. Und ich glaube nicht, dass das, was bei Hertha BSC passiert ist, ein Einzelfall war. Wenn es bei zehn Teams in der Bundesliga je einen Corona-Fall gibt, kann das zu einem großen Problem werden.“
Aus EVD-Sicht ist es unbedingt nötig, mit dem Nachwuchs ins Sommertraining einzusteigen. „Das werden wir am 11. Mai auch machen – in Form von Einzeltraining, Leistungstests und Online-Training. Wir müssen die Jungs und Mädchen bei der Stange halten“, so Avgerinos. Sollte zu gegebener Zeit kein Eistraining möglich sein, macht sich der Vorsitzende große Sorgen. „Dann werden wir Monat für Monat Kinder und Jugendliche verlieren – ob an andere Sportarten oder einfach an die Playstation, weil sie dann aufhören.“