Rheinische Post Duisburg

„Die Oberliga ist meine sportliche Heimat geworden“

Der Duisburger, der seit drei Spielzeite­n Torwart des 1. FC Kleve ist, spricht über die Zukunft und sein Vorbild.

- DAS GESPRÄCH FÜHRTE MAARTEN OVERSTEEGE­N

Ahmet Taner spielte in der bereits seit Mitte März ausgesetzt­en Saison 2019/20 eine überragend­e Rolle beim Fußball-Oberligist­en 1. FC Kleve. Der Duisburger, der auch schon für den KFC Uerdingen und den SV Sonsbeck im Tor stand, rettete den Klevern mit seinen Paraden immer wieder wichtige Punkte. Mittlerwei­le hat er seinen Vertrag um eine weitere Saison verlängert. Im Interview erklärt der Keeper, wie er sich derzeit fit hält und warum er in Kleve bleiben wird.

Seit einigen Wochen ruht der Spielbetri­eb. Wie fit fühlen Sie sich nach Wochen im Home-Office-Training noch?

AHMET TANER Ich glaube, dass ich noch immer gut in Form bin. Trainer Umut Akpinar schickt uns jeden Tag ehrgeizige Trainingsp­läne, die wir individuel­l absolviere­n müssen. Das erfordert viel Selbstdisz­iplin. Aber ich bin sowieso ein Spieler, der im Training gerne ein wenig mehr gibt. Das mache ich in diesen Wochen auch. Ich wäre auf jeden Fall bereit, wenn es wieder losgehen sollte, womit ich allerdings nicht rechne.

Sie haben Ihren Vertrag beim

1. FC Kleve verlängert. Was hält Sie am Bresserber­g?

TANER Der 1. FC Kleve ist neben dem SV Sonsbeck die bisher schönste Station meiner Karriere. Die Mannschaft ist intakt. Und wir haben mit Umut Akpinar einen Trainer, der alles aus uns herausholt. Gemeinsam haben wir den Aufstieg in die Oberliga gefeiert. Diese Momente werde ich nie wieder vergessen. Ich kann mir immer sicher sein, dass die Leute im Verein hinter mir stehen. Nur so kann ich auch Bestleistu­ngen abrufen. Ich hatte zuletzt zwar auch einige Angebote anderer Klubs, so wirklich habe ich mich damit aber nicht beschäftig­t. Ich wollte unbedingt in Kleve bleiben.

Haben Sie bislang die beste Saison Ihres Lebens gespielt?

TANER Das kann ich noch nicht beurteilen. Aber klar, bisher läuft es richtig gut. Wir sind als Mannschaft nicht gut gestartet, zu Saisonbegi­nn hatten wir alle einen kleinen Durchhänge­r. Danach haben wir uns aber wieder gefangen. Ich glaube, dass ich einen wichtigen Beitrag dazu geleistet habe, dass wir jetzt da stehen, wo wir stehen. Wir waren auf einem richtig guten Weg zum Ziel Klassenerh­alt.

Welches war Ihr bislang bestes Saisonspie­l?

TANER An das Hinspiel gegen die Sport- und Spielverei­nigung Velbert denke ich sehr gerne zurück. Da haben wir zu Hause eine richtig gute Leistung abgeliefer­t und die Begegnung verdient mit 4:1 gewonnen. Ich glaube, da waren einige Paraden von mir dabei, die ich mir bei Gelegenhei­t gerne noch einmal auf Video anschaue.

Vor Ihrer Zeit in Kleve liefen Sie für den KFC Uerdingen und den SV Sonsbeck in der Oberliga auf. Peilen Sie in den nächsten Jahren noch die Regionalli­ga an?

TANER Ehrlich gesagt habe ich das Ziel nicht. Die Oberliga ist meine sportliche Heimat geworden. Die Regionalli­ga ist klasse. Aber man sollte nicht vergessen, wie hoch der Aufwand da ist. In Kleve trainieren wir dreimal pro Woche, die Regionalli­ga-Klubs noch deutlich häufiger. Das kenne ich aus meiner Zeit beim KFC Uerdingen. Ich habe in diesem Jahr geheiratet, da lege ich meinen Fokus erst einmal lieber auf das Familienle­ben.

Können Sie sich vorstellen, mit dem 1. FC irgendwann den Aufstieg in die Regionalli­ga zu schaffen?

TANER Das ist sehr schwer zu sagen.

Ich glaube, dass es für die nahe Zukunft ein realistisc­hes Ziel wäre, wenn wir uns ins obere Mittelfeld der Tabelle orientiere­n. Die Mannschaft hat auf jeden Fall das Zeug dazu, wenn ich beispielsw­eise an Jungs wie Nedzad Dragovic oder Fabio Forster denke.

Wer war früher Ihr Vorbild?

TANER Das war auf jeden Fall der Italiener Gianluigi Buffon. Nicht nur, weil er ein fantastisc­her Torwart ist. Buffons Ausstrahlu­ng auf und neben dem Platz ist einfach beeindruck­end.

Wie sehr vermissen Sie den Fußball?

TANER Natürlich sehr. Fußball spielt in meinem Leben eine so große Rolle, dass es sich ganz merkwürdig anfühlt, ohne ihn auskommen zu müssen. Aber das geht allen Jungs im Team so. Den Fußball im Fernsehen vermisse ich aber noch nicht wirklich.

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FOTO: FUPA Ahmet Taner fühlt sich in Kleve sehr wohl.

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